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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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verwirrt gibt wie jeder von euch Menschen. Sie will den Burschen gerade ins Bett schaffen, da platzt der König herein. Die Eifersucht war wieder einmal mit ihm durchgegangen, wie so oft. So schnell, wie ein Zwerg eine Halbe runterkippen kann, wirft der König seinen Speer.
    Na ja, ein Speer im Rücken ist der Konzentration nicht gerade förderlich: Der Zauber der Herzogin verpuffte auf der Stelle; zurück blieb ihre nackte, blutende Feengestalt, die immer noch das Silbermesser hielt, mit dem sie der Königin die Kehle durchschneiden wollte.
    Die Königin war ein wenig verstimmt, wie ihr euch denken könnt. Niemand mag Attentäter.« Er sah zu Danielle hoch. »Ich schätze, das kannst du dir auch noch denken. Aber kein Wesen auf der Welt hat ein Temperament, das dem der Elfenköniglichen gleichkommt. Die Königin war drauf und dran, diese Fee in Stücke zu reißen, als der König eingriff. Er sagte, er sei beeindruckt von den magischen Fähigkeiten, derer es bedürfe, die Königin an der Nase herumzuführen. Sagte, er könne so talentierte Magierinnen gebrauchen. Ich persönlich glaube ja, er wollte sie bloß am Leben lassen, um es der Königin heimzuzahlen.
    Die Königin hatte durch den ganzen Schlamassel schon einen Gutteil ihres Gesichts verloren. Lieber, als es auf einen totalen Krieg mit ihrem Mann ankommen zu lassen, gab sie klein bei. Aber sie schwor, dass die kleine Möchtegernmörderin tausend Jahre lang gefoltert würde, falls die Königin sie je wieder sehen sollte. Der König erklärte sich einverstanden und versprach, sie an Aufgaben zu binden, die sie fern der Königin halten würden.«
    »Und was geschah dann?«, fragte Schnee.
    Arlorran kicherte. »Sie spielte mit dem König dasselbe Spiel, das sie mit der Königin gespielt hatte, lockte ihn noch in dieser Nacht ins Bett und flüsterte ihm süße Worte ins Ohr, um seine Zuneigung zu erlangen. Der König weigerte sich, sie freizulassen, aber er gewährte ihr einen Wunsch. Sie sagte, ein letztes Mal noch wolle sie die Sonne als freie Frau aufgehen sehen; danach würde sie ihm bereitwillig dienen. In dem Moment, als er sich einverstanden erklärte, floh sie. Der König verfolgte sie, aber sie war zu schnell. Sie tauchte in die Erde ein und vergrub sich tief. Seitdem ist sie nicht wieder hochgekommen. Bis sie herauskommt und einen Sonnenaufgang sieht, bleibt sie frei.«
    »Ich habe in Lorindar alles über Elfen gelesen, einschließlich der meisten Bücher Trittibars«, sagte Schnee. »Über die Herzogin stand darin nichts.«
    »Nicht viele wissen von ihr, nicht einmal in Elfstadt. Und ihr würdet mir einen Gefallen tun, wenn ihr die Geschichte für euch behalten würdet. Der König und die Königin schätzen es nicht, wie Narren dazustehen, und sie haben getan, was sie konnten, damit die Herzogin sich ruhig verhält. Seit dem Krieg ist das schwieriger. Sobald die Schlucht sich auftat, richtete sich die Herzogin am Fuß der Felsen ein Zuhause ein und fing an, einige der dunkleren Kreaturen Elfstadts anzulocken.«
    »Dann will sie immer noch den König und die Königin stürzen?«, fragte Talia.
    »Ohne Zweifel.«
    Danielle starrte auf die Straße und versuchte sich ihre Stiefschwestern als Verbündtete einer mythischen Usurpatorin des Elfenthrons vorzustellen. »Wie hast du von der Herzogin erfahren?«
    »Die Königin hat es mir erzählt«, antwortete Arlorran, »damals, als sie mich zum Beschwörer machte. Das Erste, was sie mir auftrug, war, die Herzogin zu beschwören. Alle paar Jahre lässt sie es mich erneut versuchen, in der Hoffnung, die Herzogin in einem Moment der Unachtsamkeit zu erwischen.«
    »Warum sollte sie die Herzogin zu sich kommen lassen wollen?«, wunderte sich Danielle.
    »Weil dann die Königin sie sehen würde, was bedeutete, dass sie ihre Drohung ausführen könnte«, erklärte Talia.
    »Ganz genau.« Arlorrans Schaudern war nicht ausschließlich theatralisch. »Ich sage euch, niemand ist nachtragender als Elfenkönigliche.«
    »Sie haben sie nicht verbannt?«, fragte Schnee.
    »Würde man sie verbannen, wäre sie von allem befreit, was sie an Elfstadt bindet, einschließlich ihres Eids dem König gegenüber.«
    Danielle rieb sich die Arme und kämpfte gegen ein Frösteln an. »Aber warum sollte die Herzogin Armand entführen?«
    »Oh, das hat sie ganz bestimmt nicht!«, sagte Arlorran schnell. »Sie ist immer noch eine Elfe, gebunden durch den Vertrag wie jeder sonst. Aber es steht nichts in dem Vertrag, was ihr verbieten würde,

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