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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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gesucht.« Diese Stimme erkenne ich sofort. Meine Nemesis. Dämon Dan. »Glaubt ihr, ihr könnt die Arbeiten termingerecht durchführen?«
    »Klar, kein Problem.« Ich erkenne die Stimme des Mannes mit dem Zollstock wieder. »Zwei Monate hast du gesagt, oder?«
    »Wir haben ein bisschen mehr Zeit. Ich habe beschlossen, bis nach dem Sommer zu warten, um die Wohnungen auf den Markt zu werfen, sagen wir September.«
    Mel, die viel zu neugierig ist, um der Versuchung zu widerstehen mitzulauschen, ergreift meinen Arm. Mit offenem Mund sehen wir uns an.
    »Wohnungen!«, hauche ich entsetzt.
    Mel bringt mich mit einem »Pst« zum Schweigen, als Dan Slater erneut zum Sprechen ansetzt. »Aber genug von der Arbeit. Lasst uns das Essen genießen. Das ist nämlich echt gut hier.«
    »Na, wenn es so appetitlich ist wie die Bedienung...« Der andere Mann lacht anerkennend. »Die ist umwerfend. Sieht aus wie Scary Spice.«
    Bei diesem Kompliment verwandelt sich Mels Stirnrunzeln in ein breites Grinsen.
    »Ja, sie ist süß, nicht wahr? Aber ob ihr es glaubt oder nicht, die Inhaberin ist auch nicht von schlechten Eltern.«
    War das wirklich Dan Slaters Stimme? Mit hochgezogenen Brauen sehe ich die immer noch grinsende Mel an. Dan Slater hat mir gerade ein Kompliment gemacht. Ich schwanke zwischen dem Verlangen, mich lächerlich geschmeichelt zu fühlen und ihm mit der Linken einen Haken zu versetzen.
    »Wirklich?« Wieder der Zollstockmann, und er lacht.
    »Yep. Reagiert mit einem großen R wie Rotzfrech!«
    Ich schwanke nicht mehr. Jetzt frage ich mich nur noch, womit ich ihm am besten eine verpasse.
    Dan spricht immer noch. »Letzte Woche hat sie Edina Mason am Telefon dazu gebracht, in die Luft zu gehen. Ihr wisst doch, wie viel sie sich darauf einbildet, in jeder Situation so beherrscht und bedächtig zu sein...«
    Unfähig, mich noch länger zurückzuhalten, stürze ich, Melanie auf den Fersen, in die Küche und stoße das Kreischen aus, das ich mühsam unterdrückt hatte.
    »Alles in Ordnung?«, fragt Mel besorgt, als ich an den Küchentisch sinke und den Kopf in den Händen vergrabe.
    Ich schüttle den Kopf.
    »Vielleicht hast du ihn falsch verstanden.«
    Ich werfe Mel einen vernichtenden Blick zu. »Wenn es sich für dich nicht danach angehört hat, als wollten sie den Komplex hier in Wohnungen umwandeln, wonach dann?«
    »Ooh, ich weiß, es hat sich schlimm angehört, hm? Aber du hast nur einen Teil des Gesprächs aufgeschnappt...«
    Mel entscheidet, dass es wohl keine gute Idee ist, diesen Punkt weiterzuverfolgen. »Soll ich mit dem Servieren weitermachen?«, fragt sie verunsichert.
    Niedergeschlagen lächle ich ihr zu. Natürlich soll sie servieren. Und zwar mir. Die Drei. Auf einem Silbertablett. Wie auf Kommando sehe ich Daniel Slater vor mir, mit gebundenen Händen und einem großen, roten Apfel im Mund, und ich piekse ihn mit einem Metallspieß in eine besonders schmerzhafte Gegend.
    »Ja, du kannst weitermachen mit dem Servieren«, antworte ich schließlich. »Aber sei bitte so gut und vergiss nicht, eine Menge Arsen über ihre Vorspeisen zu kippen, okay?«
    Aus irgendeinem Grund gebe ich mir mit ihrem Essen besondere Mühe. Vielleicht bilde ich mir unbewusst ein, dass es ihnen widerstrebt, das Restaurant zu schließen, wenn ihnen klar wird, wie gut es ist. In meinem Innern jedoch brodelt es stärker als das Boeuf Bourguignon, das ich im Ofen habe. Und als Mel hereinkommt, um mir zu sagen, dass sie aufbrechen, kann ich mich nicht länger beherrschen. Ich laufe Daniel Slater hinterher. Er hat gerade seinen Mantel angezogen und geht als letzter zur Tür.
    »Entschuldigen Sie.« Ich klopfe ihm auf die Schulter. Hart.
    Überrascht dreht er sich um.
    »Die durchgeknallte Inhaberin möchte sie kurz sprechen.«
    Es macht mich noch wütender, als ein Lächeln seine Lippen umspielt. »Hier scheinen die Wände Ohren zu haben«, erwidert er offensichtlich amüsiert, und seine blau-grauen Augen funkeln.
    »Darauf können Sie Gift nehmen!«, fauche ich. Meine Wut ist inzwischen größer als die Scham, die ich jetzt empfinden könnte, weil ich gelauscht habe. »Und ich weiß auch genau, was Sie im Schilde führen!«
    »Ach ja?«
    »Ja! Einfach mit ihren kriecherischen Handlangern hier anzutanzen! Sie glauben wohl, Sie bekommen immer ihr en Willen, was? Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse, Freundchen! Auf keinen Fall lasse ich zu, dass Sie das Tates in einen überteuerten Zweitwohnsitz für einen Trottel mit überzogenem

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