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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Weinflasche ab, ohne mein Glas gefüllt zu haben, und greift wieder zur Gabel.
    »Das sehe ich«, gifte ich. »Ich frage mich nur, wie es kommt, dass Sie im Haus meiner besten Freundin zu Abend essen.«
    Er hört kurz auf, Garnelen in seinen Mund zu schaufeln, und sieht mich mit hochgezogenen Brauen an. »Sie sind Grace‘ beste Freundin?«, spottet er laut. »Ich wusste ja, dass diese Frau zu gut ist, um wahr zu sein.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, frage ich wutschnaubend.
    Er legt die Gabel hin und sieht mich unverblümt an. »Sie ist bezaubernd, einfach perfekt. Die Sache musste einen Haken haben... und das sind Sie.« Er lächelt süffisant und dreht sich dann zu der schönen, wenn auch etwas pferdegesichtigen Blondine zu seiner Rechten um. Er vertieft sich in ein Gespräch mit ihr und zeigt mir seinen breiten Rücken und eine absolut kalte Schulter. Ich starre mit offenem Mund auf besagten breiten Rücken, total verblüfft über die Unverschämtheit dieses Mannes. Zugegeben, nach der letzten Konversation oder eher noch Konfrontation - hatte ich nicht wirklich eine vergnügliche Atmosphäre für unser nächstes Treffen erwartet, aber ich hatte auch nicht erwartet, mich aus Anlass eines Abendessens an seiner Seite wiederzufinden.
    Ich denke gerade darüber nach, in einem Anfall kindlichen Zorns eine in Salsasoße getränkte Riesengarnele hinten in sein Ben-Sherman-Hemd zu stopfen, als sich jemand auf den leeren Stuhl links von mir gleiten lässt.
    »Ah, ich hoffe, da sitzt die Frau meiner Träume«, flüstert eine raue Stimme.
    »Wie bitte?« Ich drehe mich um und sehe mich einem äußerst gut aussehenden Mann gegenüber, der seinen überaus attraktiven Hintern auf den Stuhl platziert. Er hat wuscheliges, goldbraunes Haar und blitzende grüne Augen, die mich just in diesem Moment sehr freundlich anlächeln.
    Unter uns gesagt, das hier hat mehr von einem Blind-Date als von einem Abendessen. »Die beiden da«, er deutet auf Stuart und Grace, die gerade zurückgekehrt ist, um warme Brötchen zu verteilen und ein Küsschen auf Stuarts Kopf drückt, als sie an ihm vorbeikommt. »Die beiden sind so verdammt glückselig und glücklich darüber, verlobt zu sein, dass sie meinen, für all die armen Singles unter ihren Freunden Cupido spielen zu müssen.
    »Ich hatte schon Angst, dass sie mich mit dem Blaustrumpf da drüben verkuppeln wollen«, er deutet mit einem Kopfnicken zu Cornelia, Grace‘ Chefin, »aber jetzt hoffe ich, dass du es bist.«
    Er reicht mir die Hand. »Ich bin Finn, Finnian Connelly.«
    Er grinst mich entwaffnend an, die grünen Augen blitzen im Kerzenlicht. »Ich bin Journalist. Pass also besser auf, was du sagst. Ich bin eine schreckliche Plaudertasche.«
    »Ollie Tate«, antworte ich und erwidere seinen Händedruck, der warm und fest ist.
    Er hält meine Hand einen Sekundenbruchteil zu lang, bevor er sie loslässt und mich fragt: »Und wie passt du in dieses Szenario?« Er deutet mit einer langgliedrigen Hand auf den Tisch und die anderen Gäste.
    »Ich bin Grace‘ beste Freundin - wir kennen uns, seit wir klein waren.«
    Er lächelt nachdenklich. »Und was machst du jetzt, Ollie Tate? Mal abgesehen davon, Grace‘ beste Freundin zu sein?«
    »Ich betreibe ein Restaurant in Battersea«, entgegne ich und werfe einen verstohlenen Blick über die Schulter zu Daniel Slater, der mir immer noch den Rücken zudreht. »Ein sehr gutes Restaurant!«, füge ich lauter hinzu.
    »Ah... Schönheit, kulinarische Fähigkeiten und zweifelsohne freier Zugang zu ihrem eigenen Weinkeller. Ich glaube, du könntest wirklich meine Traumfrau sein.«
    Just in diesem Moment taucht Grace mit einem Teller Garnelen auf und stellt ihn scheppernd vor mir ab. Wahrscheinlich ist sie immer noch angenervt, dass ich eine halbe Stunde zu spät gekommen bin.
    »Und was ist mit dir? Wenn ich richtig verstanden habe, bist du ein Freund von Stuart. Kennst du ihn schon lange?«, frage ich Finn, als Grace zurück in die Küche stolziert ist, nachdem sie mir über die Schulter mehrere bedeutsame Blicke zugeworfen hat.
    »Etwa fünf Jahre, glaube ich. Ich habe ihn kennen gelernt, als ich für ein Wirtschaftsmagazin arbeitete. Habe ihn für einen Artikel über junge, aufstrebende Geschäftsleute interviewt. Er ist ein netter Kerl, ein bisschen gesetzt vielleicht, aber sehr zuverlässig. Wir haben beide eine Leidenschaft für Autos. Ich fahre gern schnell, und er bastelt gern unter der Haube herum.«
    »Und wahrscheinlich kennst du den da

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