Drei Frauen und ein Braeutigam
gehe jetzt besser...«
»Ich will die Vergangenheit nicht vergessen...«, wiederholt Dan, hält mich am Handgelenk fest, als ich mich zum Gehen wende, und dreht mich wieder zu sich herum, »denn es gibt da gewisse Momente, an die ich mich ganz gerne erinnere . ..« Der feste Griff um mein Handgelenk wird gelockert; ich kann spüren, wie sein Daumen zart auf meinem überaktiven Puls ruht.
Ich zwinge mich aufzusehen und blicke ihm hoffnungsvoll in die Augen. Ich kann kein sarkastisches Grinsen sehen, keinen hämischen Blick, keinen Vorwurf. In seinem Lächeln liegt ein Ausdruck von, fast würde ich sagen, zärtlicher Zuneigung. Ganz sacht legt er die Fingerkuppen auf meine Lippen und lässt sie dann über mein Kinn und meinen Hals gleiten, bis seine Hand sanft meine Kehle umschließt.
»Du bist so schön«, flüstert er, »so mutig und loyal, und manchmal auch so eine totale und vollkommene... Idiotin.« Das letzte Wort stößt er beinahe laut hervor. Dann schüttelt er den Kopf und beißt sich auf die Unterlippe. »Du kannst einen auf die Palme bringen, Ollie Tate, und wie. Es gab Zeiten, da hätte ich dich am liebsten erwürgt.« Ich spüre, wie seine Fingerspitzen bei diesen Worten meine Kehle ganz sanft drücken und registriere zufrieden, dass das Feuerwerk in meinem Magen gerade zu einer Vorführung ansetzt, die der zur Jahrtausendwende Konkurrenz machen könnte.
»Du warst wie der Fuchs in der Falle, der über die Hand des armen Trottels herfiel, als er versuchte, dich zu befreien...« Er verstummt, doch obwohl er die Stimme leicht erhoben hatte, schwang darin kein Ärger mit, nur heitere Resignation.
»Würde es dir helfen, wenn ich verspreche, nicht zu beißen?«, entgegne ich, neige den Kopf und nehme kurz und mit großer Vorsicht die Spitze seines Mittelfingers zwischen die Zähne. Ich spüre, wie Dan erschaudert, als ich die Berührung in einen gehauchten Kuss umwandle, bevor ich wieder zu ihm aufsehe.
»Bist du dir auch ganz sicher, dass du das willst, Ollie?«, fragt er zögernd. »Bei allem, was zwischen uns gelaufen ist, müssten wir uns eigentlich hassen...«
»Tja, wir werden wohl noch so manches Mal miteinander streiten«, scherze ich und schnappe nach Luft, als seine Finger von meinem Hals über die empfindsame Stelle darunter gleiten und meine Brüste streifen, als er den Arm um mich legt.
»Und dann eine Menge Zeit damit verbringen, uns wieder auszusöhnen«, fährt er fort. Jetzt legt er auch den anderen Arm um meine Taille und zieht mich sanft an sich.
»Es tut mir Leid«, hauche ich und lasse meine eigenen Arme unter seinen hindurchgleiten.
»Was?«
»Dass ich so lange gebraucht habe, um zu erkennen...«
»Es gibt da eine Möglichkeit, wie du es wieder gutmachen kannst...«, flüstert er zärtlich. Sein Mund ist so nahe vor meinem, dass ich spüren kann, wie sein warmer, süßer Atem beim Sprechen über meine Lippen streicht. »Frag mich...«
»Was soll ich dich fragen?«, entgegne ich in gespielter Unschuld.
»Frag mich, Ollie...«, flüstert er, und seine Hände gleiten spielerisch von meiner Taille hinunter und über die Rundung meines Hinterns. »Bitte. Denn dieses Mal weiß ich, dass es dir ernst ist...«
»Wenn du das Handtuch wegwirfst, könnte das meine Bereitschaft erhöhen«, ziehe ich ihn kühn auf und fahre überrumpelt zurück, als er ohne ein Wort durchtrieben grinst, mich loslässt und das Handtuch zu Boden fallen lässt.
Ich starre ihn einen Augenblick lang mit offenem Mund an. Völlig unerschrocken hält er meinem Blick stand. Ein glückseliges Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus. »Also, wenn das so ist... wie um alles in der Welt kann ich da noch Nein sagen?«
Ich breche förmlich auf dem Bett hinter mir zusammen, da meine Knie zu diesem Zeitpunkt etwas weich sind, und winke ihn mit gekrümmtem Zeigefinger herbei, damit er sich neben mich setzt.
»Und«, frage ich ihn und sehe ihn genauso kühn und herausfordernd an wie er mich, »willst du mir denn keinen Gutenachtkuss geben...«
------ Ende ------
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