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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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unabhängig zu sein, wie du. Wenn ein Mann ankäme, der mich mit Sparkonten und Goldcards überhäufen will, würde ich glaube ich nicht zu verbissen darauf bestehen, weiter mit meinen Büropumps fest im Leben zu stehen.«
    Tanyas Lebensziel mag darin bestehen, einen Mann mit unbeschränktem Kredit zu finden, aber das entspricht nicht unbedingt meinem Ideal von Unabhängigkeit. Sein ganzes Leben ist man anderen gegenüber verantwortlich. Als Kind sind es Eltern, Geschwister, Lehrer; als Erwachsener sind es immer noch Eltern und Geschwister. Die Lehrer sind glücklicherweise nur noch eine verschwommene Erinnerung, doch wenn man nicht aufpasst, werden sie durch etwas weitaus Schlimmeres ersetzt - Vorgesetzte. Das ist einer der Gründe, warum ich mich selbständig gemacht habe. Leider musste ich seither erfahren, dass es da draußen immer noch Leute gibt, die nur darauf warten, einem zu sagen, was man zu tun und zu lassen hat. Tatsache ist, dass meine Liste gewaltig angewachsen ist; jetzt mischen sich nicht nur behördliche Wichtigtuer bei mir ein, sondern auch noch ein Koch, im Vergleich zu dem alle früheren zahme, fügsame Strammsteher waren.
    Und nun habe ich auch noch einen Kerl am Hals, der versucht, mir die Suppe zu versalzen.
    Von mir aus soll er ruhig Anlauf nehmen und in einen Bottich voller kalter, klebriger Kuhfladen klatschen. Zugegeben, das Gebäude gehört ihm. Zugegeben, ich habe dem bisherigen Vermieter eine extrem niedrige Miete gezahlt, weil er meinen Hintern, meinen Hauswein und meinen handgemachten Hefezopf gleichermaßen zu schätzen wusste - aber nur Letztere in die Hände bekam, ehrlich. Zugegeben, es ist gut möglich, dass es durchaus vernünftig wäre, mit einer Mieterhöhung zu rechnen, und zugegeben, ich hätte deren Vorboten gegenüber vielleicht nicht ganz so grob sein sollen, doch wenn man in unserer Ellenbogengesellschaft ums Überleben kämpft, dann kann man verdammt noch mal am wenigsten von einer jungen Frau erwarten, dass sie vernünftig ist.
    Außerdem steht immer noch das Gerücht über den Abriss im Raum. Er könnte mich ganz leicht rausekeln und dann hereinspazieren und mein geliebtes Tate‘s auseinander nehmen, es in eine piekfeine Prunkvilla für irgendeinen schnieken Schnösel verwandeln. Vielleicht hat Tanya ja Recht, und diese Situation verlangt nach drastischen Maßnahmen, nach Attacken unter der Gürtellinie. Meine Entschlossenheit wächst.
    »Dein Körper ist deine Waffe«, erklärt Tanya mir, als könne sie Gedanken lesen.
    »Verdrehst du da nicht etwas? Ich dachte, es heißt, mein Körper ist mein Heiligtum.«
    »Okay, mein Körper ist mein Heiligtum«, wiederholt Tanya. »Also zieh deine Schuhe aus und tritt ein!«
    »Ich habe es satt, mir von anderen vorschreiben zu lassen, was ich tun soll«, erkläre ich entschlossen und übergehe ihren Spruch.
    »Och, ich weiß nicht, im richtigen Moment kann das echt Spaß machen.«
    »Dreht sich denn bei dir alles um Sex?«
    Tanya neigt den Kopf und denkt einen Moment nach. »Yep«, antwortet sie schließlich. »Und Shoppen... Es ist schwerer, in seichtem Wasser zu ertrinken«, fügt sie scherzhaft hinzu.

Kapitel 4
    Tanya ist mit einem ihrer glühenderen und solventeren Verehrer in eine Woche Luxus entschwebt: sieben Tage Verhätscheln pur auf den Bahamas. Wäre sie nicht eine meiner besten Freundinnen, ich könnte wirklich und wahrhaftig anfangen, sie zu hassen. Eine Woche Erholung und Entspannung unter strahlender Sonne wäre jetzt genau das Richtige für mich. Denn obwohl wir gerade den längsten Tag hatten und es jetzt offiziell Sommer ist, ist das Wetter immer noch eindeutig mies.
    Ich bin total am Ende. Ich scheine hauptsächlich zu schuften oder schwarzzusehen - oder beides gleichzeitig, was bei weitem schlimmer ist.
    Ich sehe schwarz, weil Stuart mit u zu einem festen Bestandteil in Grace‘ Leben zu werden droht. Ich sehe schwarz, weil mir der Verlust des Tate‘s droht, das abgesehen von meinen Freunden der einzige feste Bestandteil in meinem Leben ist. Wenn mir nicht bald etwas einfällt, um die angekündigte Mieterhöhung zu verkraften, befürchte ich, dass es einen traurigen Abschied von zwei Jahren großer Mühen geben wird; liebevoller Mühen, von denen Abschied zu nehmen mir das Herz brechen würde.
    Heute nieselt es wieder, was bestens zu meiner Stimmung passt. Also laufe ich zum Floristen nebenan, um nicht nur das Restaurant mit frischen Blumen aufzuheitern, sondern hoffentlich mich gleich mit. Als ich, den Arm

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