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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Bar im Tate‘s auf Vordermann zu bringen. Normalerweise wäre auch Grace mit von der Partie gewesen. Früher einmal war das unser monatliches Ritual. Ich hatte an diesen Abenden geschlossen, und wir vier trafen uns, um die Zapfsäulen zu säubern und die große Menge Bier zu trinken, die sonst verschwendet worden wäre, was in der Regel in einer großen Party endete.
    Heute sind nur Tan und ich da. Louis, der sich normalerweise auch dazugesellt, hat einen Auftritt. Wir hatten auch Grace gefragt, ob sie mitmachen und Stuart mitbringen wolle, doch anscheinend nimmt Stuffy sie dieses Wochenende zu einer Dampf-Rally mit. Nachdem sie also ihre Agenda mit den Ausschnitten aus Brautzeitschriften wieder eingesteckt hatte, ist sie nach unserem Morgenschwatz schnurstracks auf die Autobahn Richtung Leicestershire entschwunden- Indem sie uns darüber aufgeklärte, dass sich hinter einer solchen Veranstaltung eine Ausstellung von Traktoren verbirgt, hat Grace Tanya grausam desillusioniert, die dachte, dass man bei einer Dampf-Rally in die Sauna geht und anschließend nackt in einen kalten See sprintet. Das ist sehr schade, denn ich glaube, Stuart war kurz davor, mächtig in ihrem Ansehen zu steigen.
    »Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um diese verdammte Hochzeit zu sabotieren, und dann lächle ich süßlich und willige ein, ihre Brautjungfer zu sein.« Tanya schüttelt den Kopf. »Ich war noch nie zuvor Brautjungfer.«
    »Bei mir ist es schon das dritte Mal.«
    »Dreimal eine Brautjungfer, nie...«
    »Eine Braut«, beende ich den Spruch für sie. »So schlimm ist das auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass ich nie jemanden getroffen habe, den ich hätte heiraten wollen.«
    »Ach, arme Ollie!« Tanya umarmt mich. »Ich weiß, was uns aufmuntern wird!«, ruft sie. »Lass uns clubben gehen.«
    »Was anderes fällt dir auch nie ein.«
    »Nein, im Ernst, lass uns richtig einen draufmachen. Das lenkt dich ab.«
    »Was, einen Ort aufzusuchen, der nur so strotzt vor gut gebauten Neunzehnjährigen in Outfits aus weniger Stoff als meiner Unterwäsche, die ihre knackigen, zellulitisfreien Körper auf der Tanzfläche durchschütteln - das soll mir helfen, mich besser zu fühlen?«
    »Jede Menge Alkohol, jede Menge fetziger Musik und anschließend ein Abstecher zum All-Night-Burger«, lockt Tanya.
    »Ich sage Louis Bescheid.«
    »Er ist nicht der Einzige, den ich mitzunehmen gedachte.«
    »Jetzt sag nicht, du willst deine letzte Eroberung mitschleppen? Das würde dich doch nur einengen.«
    -Ich soll einen Kerl in einen Club mitnehmen? Das hieße ja Eulen nach Athen tragen. Nein, ich dachte an Grace.«
    »Du machst wohl Witze!«, erwidere ich ungehalten. »Grace ist seit Ewigkeiten nicht mit uns weg gewesen. Heute Morgen habe ich sie zum ersten Mal seit ihrer Dinnerparty gesehen.«
    »Eben. Das könnte unser nächster Schritt sein, um sie von du-weißt-schon-wem abzubringen. Wir finden einen anderen für sie und müssen im Gegenzug kein rosa Satin tragen...«, lockt Tanya.
    »Sie wird nicht kommen. Hat wahrscheinlich längst einen spannenden Makramee-Abend mit Stuffy Stuart geplant. ›Oh, ich werde heute wohl nicht können‹, äffe ich Grace nach. ›Stuart und ich haben vereinbart, seinen Landrover auseinander zu nehmen. Morgen? Tut mir Leid, da habe ich auch schon was vor. Er braucht jemanden, der die Schafe festhält, damit sie nicht so zappeln ...‹«.
    »Sie kommt«, erklärt Tanya wissend und unterdrückt ein Kichern angesichts meiner gemeinen Einlage. »Sag ihr einfach, du wärst furchtbar deprimiert, und nur ihre Gesellschaft könne dich davon abhalten, dich von der Tower Bridge zu stürzen, bevor die Nacht um ist. Du weißt doch, wie ihr das Herz aufgeht bei einem traurigen Fall. Man muss sich nur Stuart anschauen ...«
    Nach viel gutem Zureden schaffen wir es schließlich, Grace für unseren Girlie-Abend am kommenden Freitag zu gewinnen. Wir haben vereinbart, uns alle bei Tanya zu treffen, um uns in Schale zu schmeißen. Ein Ritual, das ich schwer vermisst habe, seit Grace sich zu einer Stubenhockerin entwickelt hat.
    Meine Laune bessert sich tatsächlich, als ich mich in eines von Tanyas sexy Moschino-Kleidchen zwänge und meine fantastischen neuen Schuhe von Christian Louboutin anziehe, denen ich beim letzten Schlussverkauf nicht widerstehen konnte. Für sie hatte ich sogar extra meine Notfall-Kreditkarte gezückt.
    Ich drehe mich vor dem Spiegel und lächle. Ich bin ja so daran gewöhnt, meine Restaurantklamotten

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