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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Mühe gemacht hat.
    Ungläubig sieht Grace mich an. »Er ist sowieso nicht dein Typ«, erklärt sie sanft, damit ich nicht so enttäuscht bin.
    »Woher willst du das wissen?«
    »Na ja, er ist süß, aber nicht besonders zuverlässig. Du brauchst jemanden, der seriöser ist, stärker... Jemanden wie Dan Slater«, fügt sie listig hinzu.
    »Was!«, explodiere ich.
    »Dan mag dich.«
    »Nein, das tut er verflucht noch mal nicht«, entgegne ich und werfe Tanya einen warnenden Blick zu, als sie den Mund aufmacht, um mir zu widersprechen. Ich habe Grace nichts von unserem kleinen Speicheltausch erzählt, und ich habe auch nicht die Absicht, es jetzt zu tun, weil ich damit ihre fehlgeleitete Fantasie nur noch weiter ankurbeln würde.
    »Und warum hat er dich dann bitte schön nach Hause gefahren?«, beharrt Grace.
    »Weil du ihn darum gebeten hast«, entgegne ich aufgebracht.
    »Hab ich nicht«, antwortet sie und leert ihr Glas. »Er hat‘s angeboten.«
    »Wirklich?«
    »Yep, und er hat sich nach dir erkundigt.«
    »Ich hoffe, du hast ihm nichts gesagt!«, grolle ich und verstecke das Gesicht in meinem Glas, um sie nicht ansehen zu müssen.
    »Keine intimen Details, nein, aber ich habe ihn nach dem Restaurant gefragt.«
    »Nein, Grace, das hast du nicht!« Besorgt sehe ich sie an. »Du hast mir versprochen, den Mund zu halten.«
    »Ich kann doch nicht einfach zusehen, wie du dich abrackerst. Willst du nicht wissen, was er gesagt hat?«
    »Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher.«
    »Egal, ich sag’s dir sowieso«, beharrt Grace. »Er sagte, dass er eigentlich nur mal in das Restaurant gehen wollte, um einen Blick auf die Person zu erhaschen, die seine unschlagbare Edina Mason schlagen konnte...«
    »Edina Mason?«
    »Seine Sekretärin... Entschuldigung, seine Vorstandsassistentin. Anscheinend ist sie geradezu widerlich tüchtig, aber ein echter Drachen, und du bist die Einzige, der es je gelungen ist, sie sprachlos zu machen. Und außerdem hat er behauptet, er hätte keine Ahnung von der Mieterhöhung gehabt, die die Wohnungsverwaltung angesetzt hat.«
    »Ich hätte mir denken können, dass er alles leugnet.«
    »Vielleicht stimmt es aber auch. Er scheint mir aufrichtig zu sein.«
    »Klar, schließlich kennst du ihn auch schon sechs Wochen. Du lässt dich nur von einem attraktiven Gesicht täuschen.«
    Sie stürzt sich auf meine Bemerkung wie ein kreisender Geier. »Ah, also gibst du zu, dass du ihn attraktiv findest.«
    »Wer würde das nicht finden?«, weiche ich aus. »Aber darum geht es überhaupt nicht. Es geht darum, dass seine Firma meine Existenz bedroht, und das reicht, um ihn in meinen Augen zu einem totalen Deppen zu machen.«
    Ich schenke mir nach und nehme einen stärkenden Schluck von unserem Lieblingsgesöff. »Wie dem auch sei«, füge ich hinzu, da ich unbedingt das Thema wechseln will. »Ich dachte, wir sind hier, um unsere Probleme zu vergessen, nicht, um darüber zu reden. Ich will auch einen Toast ausbringen.« Ich halte inne und suche nach einem Einfall. Der Toast ist nicht die Folge eines verzweifelten Drangs, auf etwas anzustoßen, er ist eine Ausrede, um Grace von diesem Schwein Dan Slater abzubringen und noch etwas zu trinken. »Auf... äh... auf...«
    Tanya kommt mir zu Hilfe. »Auf alle Männer, die wir schon geliebt haben«, verkündet sie, »und die Legionen, die noch kommen.«
    Louis und Grace wiederholen den Toast mit unterschiedlicher Begeisterung; Grace verstummt, bevor sie zu dem Teil mit den zukünftigen Männern kommt. Das fällt auch den beiden anderen auf. Tan greift sofort nach Grace‘ fast leerem Champagnerkelch und füllt ihn zum dritten Mal bis zum Rand.
    »Versucht ihr, mich betrunken zu machen?«
    »Ja!«, rufen wir einstimmig und schenken ihr noch einmal nach.
    Die nächste halbe Stunde verbringen wir damit, Grace Alkohol einzuflößen und ihr attraktive Männer zu zeigen. Wir haben bemerkt, dass sie sich umso mehr für das andere Geschlecht erwärmt, je angeheiterter sie ist. Und nicht gerade überraschend muss sie bald aufs Klo.
    »Was reingeht, muss auch wieder raus«, zwitschert sie.
    »Sie ist knülle«, flüstert Tanya mir glücklich zu.
    »Nur ein bisschen«, entgegne ich. »Wochenlang nur Mineralwasser. Das bringt einen in Sachen Alkohol ganz schön aus der Übung.«
    Tanya, Louis und ich nutzen die Gelegenheit, den Raum nach einem potenziellen Opfer zu durchforsten. Wir haben leicht unterschiedliche Geschmäcker. Louis scheint auf geschmeidige Glatzköpfe mit

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