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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Ganzkörper-Piercing zu stehen, die Grace meiner Meinung nach überhaupt nicht gefallen würden. Tanya fährt auf hübsche Gesichter und teure Uhren ab. Ich bin mehr auf der Suche nach einem Doppelgänger von Brad Pitt, nicht für mich - ich bin eher ein Tom-Cruise-Typ aber ich weiß, dass Grace auf ihn abfährt, insbesondere seit sie gesehen hat, wie er sich durch Fight Club schwitzt.
    Nach fünf Minuten gelingt es mir, jemanden auszumachen, den wir alle drei echt knackig finden und, was noch wichtiger ist, den auch Grace unserer Meinung nach echt knackig finden wird. »Der da ist doch gut.« Ich zeige ihn den beiden anderen.
    Tanya starrt zum anderen Ende der Bar hinüber.
    »Welcher?«
    »Dunkle Haare, grünes Hemd.«
    »Kann sein Gesicht nicht erkennen.«
    »Ein zweiter Greg Wise.«
    »Hört sich viel versprechend an.«
    Er blickt in unsere Richtung, und Tanya atmet scharf ein. »Du hast Recht«, sie atmet aus und seufzt lustvoll. »Er ist gut. So gut, dass ich nichts dagegen hätte, ihn selbst mal auszuprobieren.«
    »Ich weiß, aber denk an unsere Mission.«
    »Können wir nicht einen anderen für sie auftreiben, hier wimmelt es doch von Männern.«
    »Schon«, erklärt Louis ihr, »aber es wimmelt nicht von Männern, die Grace gut genug gefallen würden, um sie von Stuffy Stuart abzubringen. Du wirst wohl um Grace‘ willen das Opfer bringen müssen.«
    »Schon gut, schon gut.« Tanya hebt beschwichtigend die Hände. »Grace kann ihn haben.«
    »Und wie kriegen wir sie zusammen?«
    »Ein klarer Fall für das platteste Klischee überhaupt.« Tanya steht auf.
    »Was hast du vor?«
    »Wart‘s ab.« Sie lächelt.
    Sie stolziert zur Bar hinüber, dicht gefolgt von mir und Louis, und steuert zielstrebig den Erwählten an. Sie lehnt sich gegen die Theke und platzt mit dem unsterblichen Satz heraus: »Entschuldige, aber meine Freundin steht auf dich.« Sie bewerkstelligt das in einer so offensichtlich gekünstelten Weise, dass der Typ in schallendes Gelächter ausbricht, statt uns zu sagen, wir sollen abzischen.
    »Ach, wirklich?« Er grinst Tanya an und runzelt amüsiert und ungläubig die Stirn.
    »Wirklich«, versichert ihm Tanya und deutet auf Grace, die gerade von der Toilette zurückkommt.
    Ein günstiger Moment. Ihr Haar ist ein bisschen verwuschelt, weil sie es kurz unter den Händetrockner gehalten hat, und sie trägt einen Tick zu viel Lippenstift, den sie hastig vor dem rauchgeschwärzten Toilettenspiegel nachgezogen hat. Sie wirkt etwas betrunken, etwas liederlich und einfach hinreißend.
    »Wow«, entfährt es ihm anerkennend. »In diesem Fall kann ich mich wirklich glücklich schätzen.« Er spricht mit dezentem irischem Akzent - ein zusätzliches Aphrodisiakum, wobei seine Stimme ohnehin schon unglaublich sexy ist. Aus der Nähe betrachtet sieht er Greg Wise noch viel ähnlicher als zuvor. Er hat wilde, schwarze Locken, kantige Wangen und rauchgraue Augen.
    Es stellt sich heraus, dass er Declan heißt und bei einem Junggesellenabschied mitmischt. Als Trauzeuge hat Declan die Aufgabe zu verhindern, dass der Bräutigam nackt an die London Bridge gebunden oder in den Zug nach Aberdeen gesetzt wird, und deshalb ist er relativ nüchtern. Der Rest der Bande dagegen trampelt gerade sturzbetrunken durch den Club und wechselt sich damit ab, bewusstlos zu werden. Declan ist darum recht dankbar für ein bisschen Gesellschaft.
    Während Tanya zurückbleibt, um Declan in Grace‘ Interesse anzubaggern, nehmen Louis und ich uns Grace vor.
    »Ich hatte fast vergessen, was für ein Spaß es ist, mit euch auszugehen«, verkündet sie, als wir uns wieder zu ihr setzen und den letzten Champagner in ihr Glas leeren - allerdings kommt nicht mehr als ein Rinnsal heraus. »Oh schade, alles alle!«, schmollt sie.
    Wie aufs Stichwort kehrt Tanya mit dem deliziösen Declan im Schlepptau an den Tisch zurück. Er hat eine neue Flasche in der Hand. »Grace, dieser fantastische Mann hier ist Declan«, erklärt Tanya ihr. »Declan, das ist Grace.«
    Lächelnd beugt Declan sich vor und füllt ihr Glas.
    »Cheers, Declan.« Grace prostet ihm zu. »Auf dich.«
    »Er gefällt ihr«, flüstert Louis mir zu.
    »Wem auch nicht?«, entgegne ich. »Aber woher weißt du das?«
    »Sie hat nicht gesagt, er soll Leine ziehen«, erwidert Louis geradeheraus. »Eine Premiere heute Abend.«
    Ich glaube, Louis hat Recht. Ich beobachte, wie Grace auf ihrer schmalen Sitzbank zur Seite rutscht, um Declan Platz zu machen. Sie lächelt ihm zu, als er sich

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