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Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Drei Frauen und los: Roman (German Edition)

Titel: Drei Frauen und los: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delia Ephron
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öffnet ihn.
    »Was machst du?«
    »Ich wechsle den Reifen.«
    »Wahnsinn. Und wie?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich hab schon mal Leute beim Reifenwechseln gesehen.« Lana zieht den Wagenheber her aus und lässt ihn beinahe fallen. Er ist aus Stahl, was ihr auch durchaus klar war, aber sie hat nicht erwartet, dass er so schwer sein würde. Sie lässt ihn auf dem Boden liegen, während sie herauszufinden versucht, wie er funktioniert.
    »Und wenn uns jemand sieht?«
    »Wer sollte uns denn sehen?« Lana bewegt den Griff auf und ab, damit der Wagenheber sich aufrichtet.
    »Jeder. Die ganze Welt.« Tracee ist am Rande der Hysterie. Sie läuft um Lana herum und hört sich an wie eine Maus, der jemand auf dem Schwanz steht.
    »Steig ins Auto und duck dich. Sie suchen zwei Frauen, nicht eine.«
    »Sie suchen mich!«
    »Und mich.«
    »Aber nicht so sehr wie mich.«
    »Tracee, geh in Deckung.«
    Lana hebt den Ersatzreifen aus dem Kofferraum und springt zurück, als er auf den Boden plumpst und ihre Zehen nur knapp verfehlt.

2
    Seit Stunden geht die Frau am Straßenrand entlang. Sie setzt einfach einen Fuß vor den anderen und fragt sich, wohin sie das wohl bringen wird.
    Die Frau ist vor Kurzem fünfzig geworden und trägt ihre besten Sonntagssachen: eine hochgeknöpfte Polyesterbluse mit einer Schleife am Halsausschnitt, einen zitronenfarbenen ausgestellten Rock und eine passende, etwas formlos wirkende Jacke. Ihr langes Haar, mausbraun mit grauen Strähnen, ist zu einem Knoten hochgesteckt. Inzwischen steht die Sonne so niedrig über dem Horizont, dass das Licht nicht mehr so grell ist. Nun muss sie endlich nicht mehr die Augen zusammenkneifen, zum Glück, denn davon bekommt sie manchmal Kopfschmerzen.
    Sie hat sich die Straße so vorgestellt, wie sie ist: leer. Genau deshalb hat sie diesen Weg gewählt, sie kennt sich in der Gegend gut genug aus, um zu wissen, dass die Straße nirgendwo hinführt, wo etwas los ist.
    Weit vor sich sieht sie ein Auto, aus der Ferne nicht mehr als ein silberner Höcker, der in der Abendsonne schimmert.
    Tracee bemerkt die Frau zuerst. Sie ist im Sitz so weit wie möglich nach unten gerutscht, die bauschigen Falten ihres Rocks reichen ihr bis ans Kinn. Im Auto ist es heiß. Das Kleid liegt wie eine Decke auf ihr und erstickt sie fast. Sie federt hoch, um freier atmen zu können, sieht die Frau und kreischt panisch.
    Lana blickt auf.
    »Was macht sie hier?«, fragt Tracee.
    Lana zuckt mit den Schultern.
    Ohne Eile kommt die Frau auf sie zu.
    »Hi«, sagt Lana.
    »Alles in Ordnung bei Ihnen? Brauchen Sie Hilfe?« Die Frau ist freundlich, aber nicht neugierig. Sie späht weder ins Innere des Wagens, noch betrachtet sie Lana prüfend von Kopf bis Fuß. Sie ist lediglich höflich.
    Der Ersatzreifen ist montiert, und Lana versucht gerade, die Muttern festzuziehen – oder sind das die Schrauben? Sie weiß es nicht genau. Aber wenn sie nicht richtig festgeschraubt werden, löst sich der Reifen, sobald sie wieder losgefahren sind, das ist ihr klar, und wer weiß, was dann passiert.
    »Ich schaffe es einfach nicht, diese Dinger da festzuziehen.«
    Die Frau überlegt. »Vielleicht hilft es, wenn ich mit dem Fuß drücke.«
    Lana steckt den langstieligen Schraubenschlüssel auf die Mutter oder Schraube oder was es auch ist. Die Frau stellt ihren Fuß auf den Griff des Schlüssels, hält sich am Autodach fest und hievt sich dann so weit nach oben, dass sie den Griff mit ihrem ganzen Gewicht nach unten drückt. Sie ist nicht groß, vielleicht einen Meter sechzig, und mit dem Alter rundlich geworden. Lana presst mit aller Kraft dagegen. Der Schlüssel beschreibt einen befriedigenden Halbkreis.
    Das wiederholen sie ein paarmal, bis sie sicher sind, dass der Reifen gut befestigt ist.
    »Ich danke Ihnen sehr«, sagt Lana.
    »Danke!«, ruft Tracee mit abgewandtem Gesicht aus dem Wageninneren.
    »Keine Ursache«, sagt die Frau. »Hab ich gern gemacht.« Lana wirft den Schraubenschlüssel in den Kofferraum und wischt sich mit dem Arm über die schweißnasse Stirn. Dann hebt sie den platten Reifen und den Wagenheber hinein, ohne sich von der Frau helfen zu lassen. »Sie würden sich bloß schmutzig machen«, erklärt Lana, und das stimmt. »Können wir Sie mitnehmen?«
    Im Inneren des Wagens stößt Tracee einen erschrockenen Schrei aus.
    »Entschuldigen Sie mich.« Lana streckt den Kopf durchs Autofenster, während die Frau zurücktritt, damit Lana und Tracee sich ungestört unterhalten können.
    »Können

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