Drei Freundinnen im Wunderland 03: Bei den Wolkenelfen
geschleudert hatte, um mit ihrer bösen Magie diese schönen Plätze zu verderben – und damit jeden so garstig und trübselig zu machen, wie sie selbst es war.
König Frohgemut hatte das Zauberkästchen erfunden, um sich Hilfe zu holen. Und tatsächlich hatte er rasch die einzigen Menschen gefunden, die das Wunderland retten konnten: Jasmin, Juli und Mia! Die Mädchen hatten dem König und seiner Hofelfe Elfi bereits dabei geholfen, drei der bösartigen Donnerkeile zu zerstören. Jetzt sah es so aus, als würden die Freundinnen gebraucht, um einen weiteren zu finden.
»Wir müssen das Mittagessen wohl unterbrechen, bis wir zurück sind«, sagte Mia. Die Zeit stand immer still, solange sie im Wunderland waren, also würde niemand merken, dass sie verschwunden waren. Wenn sie allerdings mitten in der Cafeteria verschwanden, dann könnte es doch auffallen, und so zogen die Mädchen sich auf die Mädchentoilette zurück!
Sie schlossen die Tür einer Kabine hinter sich ab und drängten sich um das Kästchen.
»Das Rätsel erscheint!«, flüsterte Juli.
Gespannt sahen alle drei zu, wie Worte sich in dem verspiegelten Deckel bildeten:
»Ein Donnerkeil sorgt hier für Pein,
tief im Wasser, so klar und rein,
Suchet draußen und auch drinnen,
Wo nicht nur Fische glücklich schwimmen.
Mia las langsam das Rätsel vor. »Was meint ihr dazu?«
Jasmin verzog nachdenklich das Gesicht. »Na ja, jedenfalls im Wasser …«
Plötzlich leuchtete das magische Kästchen wieder, der Deckel öffnete sich und gab den Blick auf sechs kleine Fächer frei. In dreien der Fächer befand sich bereits etwas: Die zauberhaften Geschenke, die sie von den Bewohnern des Wunderlands bekommen hatten. Da war zum Beispiel eine magische Landkarte, die alle Orte im Wunderland zeigte, ein winziges silbernes Horn, das von einem echten Einhorn stammte und es ermöglichte, mit Tieren zu sprechen, und ein funkelnder Kristall, der die Macht hatte, das Wetter zu verändern.
»Vielleicht gibt uns die Karte einen Hinweis«, sagte Jasmin. Sie holte sie vorsichtig aus dem Zauberkästchen und faltete sie auseinander, bis sich das ganze Wunderland als scheinbar lebendige Miniaturausgabe vor ihnen ausbreitete.
»Seht mal«, sagte Jasmin und deutete auf das aquamarinblaue Meer. Wellen schlugen sanft an den Strand, bunte Fische flitzten im Wasser umher, und ein hübsches Mädchen saß auf einem Felsen und kämmte ihr Haar.
Während Mia, Juli und Jasmin das Bild betrachteten, ließ sich das Mädchen vom Fels ins funkelnde Wasser gleiten und tauchte unter. Jasmin stieß ein überraschtes Jauchzen aus, als sie sah, dass das Mädchen statt Beinen einen funkelnden Fischschwanz hatte!
»Habt ihr das gesehen?«, sagte sie zu den anderen, die aufgeregt nickten. »Das war eine Meerjungfrau!«
Julis Augen wurden groß. »Das muss es sein! Nicht nur Fische glücklich schwimmen – wir sollen wohl den Meerjungfrauen helfen!«
Sie beugten sich wieder über die Karte und sahen der Meerjungfrau zu, wie sie weiter nach unten tauchte, wo eine Unterwasserstadt eingezeichnet war. Mia hielt die Karte hoch und blickte auf den Namen. »Riff der Meerjungfrauen«, las sie. »Das muss unser Ziel sein.«
Jasmin und Juli stimmten ihr zu, und alle drei legten schnell ihre Fingerspitzen auf die Juwelen des Zauberkästchens.
Juli lächelte die anderen an und sprach die Antwort auf das Rätsel aus: »Riff der Meerjungfrauen.«
Die grünen Juwelen funkelten, ein glitzerndes Licht blitzte im Spiegel auf und warf tanzende Muster auf die Wände der Kabine. Dann gab es einen goldenen Blitz, und Elfi erschien, wirbelte vor ihnen in der Luft herum wie eine Tänzerin. Ihr blondes Haar war noch zerzauster als sonst, doch sie lächelte sie an, und ihre blauen Augen strahlten, als sie da auf ihrem Blatt vor den Mädchen balancierte.
»Hallo«, grüßte Elfi lächelnd. »Aber sagt mal, wo sind wir denn hier?
»In unserer Schule«, erklärte Jasmin.
»Oh!« Elfi flog auf ihrem kleinen Blatt eine Runde in der Toilettenkabine. »So habe ich mir aber eine Schule im Anderland nicht vorgestellt. Wo sitzt ihr denn alle?«
Die Mädchen kicherten.
»Das ist auch nicht das Klassenzimmer«, erklärte Juli. »Es ist nur eine Toilettenkabine. Wir mussten ja dafür sorgen, dass uns niemand sieht, wenn wir ins Wunderland verschwinden.«
»Aber natürlich, wie dumm von mir.« Elfi lachte, doch wurde ihr Gesicht auch gleich wieder ernst. »Wisst ihr, wo Malfiesa den nächsten Donnerkeil versteckt
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