Drei Freundinnen im Wunderland. Die Zauberbäckerei
riecht lecker«, stimmte Mia zu.
»Und das Haus sieht so gut aus, als könnte man es essen!«, rief Juli aus.
»Es
ist
so gut, dass man es essen könnte!« Elfi kicherte. »Alles, woraus die Bäckerei gebaut ist, kann man essen.«
»Wirklich?«, riefen die Mädchen aus. Sie stiegen aus der Kutsche und gingen hinüber zur Bäckerei. Elfi hatte recht – es war ein riesiges Lebkuchenhaus! Die Fensterrahmen waren aus Lakritz und die Scheiben aus bunter Glasur. Die Fensterbretter waren Zuckerstangen, auf denen Zuckerblumen in Marzipantöpfen standen.
Juli trat näher, um sich das weiße Dach genauer anzusehen. »Das ist gar kein Schnee!«, rief sie aus. Sie fuhr mit dem Finger entlang eines Fensterbretts und leckte dann daran. »Es ist Zuckerguss!«
»Kommt«, sagte Jasmin. »Gehen wir hinein.«
In den Auslagen der Bäckerei befand sich lauter Gebäck, das so lecker aussah, wie Mia, Juli und Jasmin es noch nie gesehen hatten: kleine Törtchen mit farbenfrohen Buttercremeverzierungen, riesige Torten mit so vielen Schichten, dass sie beinahe so groß waren wie die Mädchen selbst, riesige runde Käsekuchen und mit bunten Streuseln bedeckte Schokokekse.
Jasmins Magen knurrte laut.
Mia spürte es in ihren Fingern kribbeln, so sehr wünschte sie sich, sie hätte ihre Malstifte zur Hand. Sie liebte es, zu zeichnen und zu malen, und hätte gern all das zu Papier gebracht. Sie sah sich um und versuchte, sich so viel wie möglich zu merken, um es später aus der Erinnerung malen zu können. Gerade als sie einen Berg großer, runder Krapfen betrachtete, von denen der Zuckerguss nur so tropfte und aus denen die Marmelade herausquoll, ging die Tür zur Backstube auf. Ein älterer Elf kam in den Laden. Er war etwa so groß wie Jasmin, aber dreimal so rund. Er hatte spitze Ohren und ein breites, freundliches Gesicht. Er trug eine Schürze und eine Bäckermütze.
»Hallo, kann ich …«, fing er an und brach dann ab. »Elfi! Was für eine nette Überraschung!«
»Guten Tag, Albertin.« Elfi lächelte. »Albertin ist der Bäckermeister hier in der Zauberbäckerei«, erklärte sie den Mädchen.
Albertin warf einen Blick auf die Diademe der Mädchen und klatschte in die Hände. Eine winzige Mehlwolke stieg dabei in die Luft. »Ach du liebes Ei, ihr müsst die Mädchen aus dem Anderland sein! Ich habe schon viel von euch gehört.«
»Das sind Jasmin, Juli und Mia«, stellte Elfi sie vor und deutete nacheinander auf die drei Freundinnen. Die Mädchen lächelten und schüttelten dem Elf die Hand.
»Freut mich, euch kennenzulernen«, sagte Albertin. »Was führt euch heute zu mir?«
»Wir sind hier, weil Malfiesa wieder Schwierigkeiten macht«, erklärte Juli. »Sie hat König Frohgemut mit einem Fluch belegt, und jetzt … jetzt …«
Albertin sah so besorgt aus, dass Juli gar nicht fortfahren konnte. Selbst Elfis blaue Augen füllten sich mit Tränen.
»Jetzt verwandelt König Frohgemut sich in eine Stinkkröte«, beendete Mia den Satz.
»Wir werden aber verhindern, dass Malfiesas Fluch sich erfüllt«, erklärte Jasmin dem Bäckermeister. »Wir helfen Elfis Tante Rosmarin dabei, ein Gegenmittel für ihn herzustellen. Wir müssen nur alle sechs Zutaten bekommen, die für das Gegenmittel benötigt werden.«
»Der arme König Frohgemut!«, rief Albertin aus. »Ich bin froh, dass ihr Mädchen hier seid, um ihm zu helfen. Aber warum seid ihr nun hier bei mir?«
»Eine der Zutaten für das Gegenmittel ist der silberne Zauberzucker«, erklärte Jasmin. »Elfi hat uns erzählt, dass er einmal im Jahr am Ende eures Backwettbewerbs geerntet werden kann.«
»Das stimmt«, sagte Albertin stolz. »Jeder einzelne Elf hier verehrt den König. Wer immer auch heute den Wettbewerb gewinnt, wird euch auf jeden Fall allen silbernen Zauberzucker geben, den ihr braucht. Da bin ich sicher.«
Die Mädchen sahen einander erleichtert an. Elfi schnäuzte sich lautstark und lächelte dann.
»Folgt mir«, sagte Albertin und ging ihnen voran in die Backstube.
Elfi strahlte. »Die Bäckerelfen sind so nett!«
»Puh!«, sagte Jasmin und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. »Das wird unser bisher einfachstes Abenteuer.«
»Alles, was wir tun müssen, ist, bei dem Wettbewerb zuzusehen«, sagte Juli glücklich.
»Ha!«, rief eine Stimme hinter ihnen höhnisch. »Das könnte euch so gefallen.«
Elfi, Juli, Mia und Jasmin wirbelten herum und hielten entsetzt die Luft an. Dort in der Türöffnung stand die knochige Gestalt von
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