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Drei Hände Im Brunnen

Drei Hände Im Brunnen

Titel: Drei Hände Im Brunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Das war der Grund, warum wir Freunde waren.
     
    Die Vierte besaß eine grausige Sammlung, die sie der Bevölkerung für einen halben Denarius Eintritt zeigte, um Geld für die Witwen der Kohortenmitglieder zu beschaffen. Wir überließen Fusculus die Hand für die Sammlung und sagten uns, damit sei es nicht mehr unser Problem.
     
    Petronius und ich machten uns auf den Weg über den Circus Maximus zum Forum, wo wir eine Verabredung mit einer Wand hatten.
     

IV
    Wenn ich bei klarem Verstand gewesen wäre, hätte ich die Partnerschaft beendet, während wir noch vor der Wand standen. Ich hätte Petro sagen sollen, dass ich zwar dankbar für sein Angebot sei, es für den Erhalt unserer Freundschaft aber besser wäre, wenn ich ihn einfach nur in meiner Wohnung hausen ließe. Ich würde mir jemand anderen als Partner suchen. Selbst wenn das hieß, dass ich mich mit Anacrites zusammentun musste.
     
    Die Omen waren von Anfang an schlecht. Meine Methode bestand gewöhnlich darin, zum Fuß des Kapitols zu marschieren, rasch die Reklame von jemand anderem am besten Platz des Tabulariums abzuwischen und dann mit ein paar flotten Kreidestrichen das hinzuschreiben, was mir gerade in den Sinn kam. Petronius Longus ging die Sache viel ernsthafter an. Er hatte sich ein Konzept gemacht, hatte verschiedene Variationen des Textes aufgeschrieben (wie ich an seinen Notiztafeln sah) und gedachte, seine Lieblingsversion in akribischen Buchstaben anzubringen, umgeben von einem Rahmen in einem verschlungenen griechischen Muster.
     
    »Hat gar keinen Zweck, sich solche Mühe zu geben.«
     
    »Sei doch nicht so gleichgültig, Falco.«
     
    »Die Ädilen wischen es sowieso ab.«
     
    »Wir müssen es richtig machen.«
     
    »Nein, wir müssen aufpassen, dass wir nicht erwischt werden.« Graffitischmierereien an nationalen Monumenten mag zwar nach den Zwölf Tafeln nicht als Verbrechen gelten, aber eine Prügelstrafe ist allemal drin.
     
    »Ich mach das schon.«
     
    »Lass mich meinen Namen hinschreiben und was von Scheidung und Wiederbeschaffung gestohlener Kunstgegenstände erwähnen.«
     
    »Mit Kunst geben wir uns nicht ab.«
     
    »Das ist aber meine Spezialität.«
     
    »Deswegen verdienst du ja auch nie was.«
     
    Da war was dran. Leute, die ihre Kunstschätze verloren hatten, sträubten sich meist, noch mehr Geld auszugeben. Außerdem waren sie oft Geizhälse. Was der Grund war, warum sie ihr kostbares Gut nicht von vornherein mit anständigen Schlössern und aufmerksamen Wachen gesichert hatten.
     
    »Na gut, Pythagoras, wie lautet deine Philosophie? Was gedenkst du denn den Leuten Aufsehen Erregendes anzubieten?«
     
    »Ich werde keine Beispiele nennen. Wir müssen ihnen den Mund wässrig machen, andeuten, dass wir alles übernehmen. Wenn dann die Klienten kommen, können wir die Nieten aussortieren und an irgendeines dieser grünen Bürschchen in den Saepta Julia verweisen. Wir werden uns Didius Falco & Partner nennen.«
     
    »Ach, du bleibst also anonym?«
     
    »Muss ich.«
     
    »Du willst deinen alten Posten immer noch zurückhaben?«
     
    »Ich habe nie gesagt, dass dem nicht so ist.«
     
    »Ich wollt’s ja nur wissen. Arbeite bloß nicht mit mir, wenn dir mein Leben nicht passt.«
     
    »Halt doch mal die Klappe. Falco & Partner: Ausgewählte Dienstleistungen für anspruchsvolle Klienten. «
     
    »Klingt wie ein billiges Bordell.«
     
    »Hab Vertrauen, Junge.«
     
    »Oder ein überteuerter Schuster: Falco & Partner: Probieren Sie unsere dreifach genähten Kalbslederstiefeletten. Gern getragen von dekadenten Nichtstuern, der schiere Luxus in der Arena und hervorragend geeignet für jede Art von Orgie … «
     
    »Du bist schlimmer als ein räudiger Hund, Falco.«
     
    »Subtilität ist ja gut und schön, aber wenn du nicht wenigstens zart andeutest, dass wir Nachforschungen durchführen und dafür auch ganz gerne bezahlt werden möchten, kriegen wir keine Arbeit.«
     
    »Hör zu – Unter bestimmten Umständen ist eine persönliche Betreuung durch die Partner möglich. Das deutet darauf hin, dass wir eine solide Firma mit vielen Angestellten sind, die sich um den Kleinkram kümmern; wir können jedem Klienten damit schmeicheln, dass er besonders bevorzugt wird – wofür er natürlich den Höchstsatz zahlt.«
     
    »Du hast wirklich ausgefallene Ansichten über die Arbeit als Freiberufler.« Er genoss es in vollen Zügen. »Hör mal, Schreiber, du hast immer noch nicht gesagt …«
     
    »Doch, hab ich. Steht

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