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Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe

Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe

Titel: Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Depalo
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vortäuschen, der es erforderte, dass sie dringend das Zimmer verlassen musste? Oder vielleicht konnte er so tun, als müsste sie ihn dringend dabei beraten, was er zur Hochzeit anziehen sollte? Er unterdrückte ein Grinsen.
    Am Vortag war er mit ihr ausgeritten und hatte ihr die verschiedenen Besonderheiten auf seinem Anwesen gezeigt. Er konnte sich nicht erinnern, wann er es jemals so genossen hatte, den Touristenführer zu spielen, obwohl er durchaus stolz auf seinen jahrhundertealten Besitz war.
    Seine Mutter schaute zu ihm hinüber, doch Hawk setzte eine unbeteiligte Miene auf.
    Er fragte sich, ob seine Mutter wohl ahnte, dass zwischen ihm und Lucys Hochzeitsplanerin mehr bestand als eine Geschäftsbeziehung, entschied jedoch, sie weiter im Unklaren darüber zu lassen. Er und Pia hatten getrennte Schlafzimmer und waren bei ihren nächtlichen Rendezvous sehr diskret vorgegangen. Allerdings war Silderly Park auch so groß, dass es ohnehin unwahrscheinlich war, dass jemand sie dabei ertappte, wie sie von einem ins andere Zimmer schlichen.
    Die Wahrheit war, dass er noch immer dabei war, seine Gefühle für Pia auszuloten und sich den nächsten Schritt zu überlegen. Wie sollte er sie jemand anderem beschreiben, wenn er sie selbst nicht verstand?
    Es hatte damit begonnen, dass er etwas hatte wiedergutmachen wollen, doch inzwischen war es viel komplizierter geworden. Er war selbst verantwortlich für die Lage, in die er sich hineinmanövriert hatte – hauptsächlich deshalb, weil er sich, was Pia anging, nicht beherrschen konnte.
    Er war Pias erster und einziger Liebhaber.
    Es war erstaunlich und einfach wundervoll.
    Allerdings versetzte es ihn auch in Panik, weil er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte.
    Seit Jahren lebte er nach der Devise, sich nicht auf feste Beziehungen mit Frauen einzulassen. Das war auch ein Grund, warum er niemals der Erste für eine Frau hatte sein wollen – bis er Pia begegnet war.
    Und auch wenn er sich über vieles noch im Unklaren war, eines wusste er mit Sicherheit: Er wollte Pia nicht noch einmal wehtun.
    Der Butler trat ins Zimmer, gefolgt von einer hübschen Brünetten.
    Hawk sah, wie seine Mutter zu strahlen begann, und als ihm dämmerte, um wen es sich handelte, verspürte er eine böse Vorahnung, noch ehe der Butler verkündete: „Miss Michelene Ward-Fombley ist eingetroffen.“
    Pia schaute auf, als die attraktive Frau ins Zimmer kam, und sofort spürte sie auf unerklärliche Weise, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Hawks Mutter stand jedoch anmutig auf und lächelte erfreut. „Michelene, Darling, wie schön, dass du da bist.“
    Michelene kam zu ihr, und die beiden Frauen tauschten Küsschen aus.
    Nervös schaute Pia sich um und stellte fest, dass Lucy besorgt aussah, während Hawk mit steinerner Miene am Kamin stehen blieb.
    Lucys Beispiel folgend, erhob sich Pia, als sie der Besucherin vorgestellt wurde.
    „… und das ist Miss Pia Lumley, die uns als Lucys Hochzeitsplanerin so überaus hilfreich zur Seite steht“, erklärte die alte Duchess lächelnd.
    Pia schüttelte Michelene die Hand. Obwohl die andere Frau bisher erst einige Worte geäußert hatte, konnte Pia den distinguierten Ton der britischen Oberschicht heraushören.
    Michelene sah hinüber zum Kamin. „Hawk“, begrüßte sie ihn leise und sinnlich.
    Hawk? Nicht Euer Gnaden? Pia runzelte die Stirn. In welcher Beziehung standen Michelene und Hawk?
    Pia wusste, dass sie niemals Michelenes rauchige Stimme nachahmen könnte. Sie stotterte ja sogar beim Sex – was ihr immer ein wenig unangenehm war, auch wenn Hawk behauptete, es zu mögen.
    „Michelene“, antwortete Hawk, ohne sich von der Stelle zu rühren. „Wie nett, dich zu sehen. Ich wusste gar nicht, dass du heute kommst.“
    Pia sah, wie Hawk seiner Mutter einen bedeutungsvollen Blick zuwarf, den die Witwe allerdings mit einer Miene erwiderte, die Pia nur als selbstzufrieden bezeichnen konnte.
    „Hatte ich gar nicht erwähnt, dass Michelene schon einen Tag vor Lucys Verlobungsparty eintrifft?“, fragte sie. „Oje.“
    Michelene lachte. „Ich hoffe, es macht keine Umstände.“
    „Natürlich nicht. Du bist herzlich willkommen“, erwiderte Hawk freundlich, während er den Blick von seiner Mutter zu Michelene wandern ließ. „Silderly Park ist groß genug, um unerwartete Gäste zu beherbergen.“
    Wer auch immer Michelene ist, dachte Pia, sie steht den Carsdale auf jeden Fall nahe.
    War sie vielleicht eine ehemalige Geliebte von Hawk? Pia

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