Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe
erklärte Hawk. „Das ist ja das, was mich in Bedrängnis gebracht hat. Sogar deine Mrs Hollings scheint ausgezeichnet informiert zu sein.“
Sawyer zuckte mit den Schultern. „Was soll ich sagen? Mrs Hollings’ Artikel entziehen sich sogar meinem Einflussbereich.“
„Scheint so.“
„Sosehr ich es auch hasse, das Offensichtliche darzulegen“, fuhr Sawyer fort, „aber Mrs Hollings hat nur das wiedergegeben, was du selbst verbockt hast.“
Hawk seufzte. „Sehr zu meinem Bedauern.“
„Wie auch immer, ich bin hergekommen, um mich dafür zu entschuldigen, dass dein Name in der falschen Rubrik meiner Zeitung erschienen ist.“
„Danke. Auf jeden Fall besser als ein Duell im Morgengrauen.“
„Wohl wahr. Übrigens, ich habe dich gewarnt, was Pia angeht.“
„Ja, ich erinnere mich. Und leider habe ich nicht darauf gehört. Es sieht so aus, als wäre ich ein unverbesserlicher Casanova.“
In letzter Zeit hatte er sich immer öfter gefragt, welches Ziel er eigentlich verfolgt hatte. War er unaufrichtig gewesen? Und selbst wenn seine Intentionen gut gewesen waren, nutzte es ihm jetzt auch nichts, denn er hatte alles gründlich vermasselt.
Sawyer neigte den Kopf. „Du kannst dich noch immer ändern.“
„Ich dachte, das hätte ich bereits.“
„Du bist auf jeden Fall der Einzige, der die Sache wieder einrenken kann.“
„Und wie? Ich zermartere mir schon seit Tagen den Kopf, ohne eine Lösung zu finden.“
„Das wirst du schon noch“, meinte Sawyer zuversichtlich. „Vor ein paar Monaten war ich in einer ganz ähnlichen Lage und habe genauso über Tamara gedacht. Mit dem Unterschied, dass du als jüngerer Sohn unerwartet zu dem Titel gekommen bist, während Easterbridge und ich darauf vorbereitet wurden. Also hattest du weniger Zeit, dich daran zu gewöhnen. Was ich sagen will, ist, dass dieser Titel gewisse Verpflichtungen mit sich bringt, du dich davon aber nicht erdrücken lassen solltest. Denk mal darüber daran, was dich glücklich macht, und nicht daran, was du für deine Pflicht hältst.“
Hawk nickte, überrascht von Sawyers Verständnis.
Sawyers Mundwinkel zuckten. „Übrigens, Frauen stehen auf große Gesten.“ Er blickte auf die Uhr. „So, und wenn du nichts anderes vorhast, lass uns zum Lunch gehen.“
Amüsiert und ungläubig schüttelte Hawk den Kopf. Er hatte genug von großen Gesten. Man konnte ja sehen, wohin ihn das gebracht hatte.
Trotzdem vermutete er, dass Sawyer recht hatte.
9. KAPITEL
Pia hatte beschlossen, sich unsichtbar zu machen.
Sie war sich nicht sicher, wie und woher Mrs Hollings ihre Informationen bezog, aber die Autorin der Klatschspalte schien ihre Quellen an den unwahrscheinlichsten Stellen zu haben.
Manchmal frage Pia sich, ob es Mrs Hollings gelungen war, Mr Darcy zu bestechen. Ihr Kater würde für ein paar Streicheleinheiten oder eine Handvoll Katzenleckerlis alles verraten.
Grübelnd ging sie den Broadway entlang und bemerkte dabei, dass es ein ungewöhnlich sonniger Dezembertag war, der so gar nicht zu ihrer Stimmung passte.
Aus Angst, Hawk in seinem Haus zu begegnen, hatte sie Lucy vorgeschlagen, sich im Theater zu treffen. Sie wollte ihm nicht gegenübertreten, ehe sie bereit dazu war, was vermutlich in diesem Leben nie mehr der Fall sein würde.
Trotzdem, auch wenn es keinen Sinn ergab, vermisste sie Hawk ganz schrecklich.
Er schien einen großen Bogen um sie zu machen – das war die einzige Erklärung, die sie dafür hatte, dass sie nichts mehr von ihm gehört hatte.
Im Grunde ärgerte es sie sogar, dass er nicht zu ihr gekommen war. Wenn sie ihm etwas bedeutete, wäre er dann nicht schon längst bei ihr aufgetaucht, um sich – mit welch fadenscheinigen Ausreden auch immer – bei ihr zu entschuldigen?
Pia seufzte. Trotz aller guten Vorsätze hatte sie noch immer ein viel zu weiches Herz und offenbar nichts dazugelernt.
Als sie im Drury Theater ankam, schob sie diese deprimierenden Gedanken beiseite und ließ sich den Weg zu Lucys Garderobe zeigen.
Hawks Schwester drehte sich auf ihrem Stuhl um, als Pia an die leicht geöffnete Tür klopfte.
„Pia!“ Lucy stand auf und umarmte sie kurz. „Du kommst genau richtig.“
Auch wenn Pia sich mit Hawk gestritten hatte, mochte sie seine Schwester noch immer. Ihr Enthusiasmus war geradezu ansteckend. Und obwohl es ihr bei Klientinnen eher selten passierte, hatte Pia das Gefühl, dass Lucy so etwas wie eine Freundin geworden war.
„Es ist kaum jemand hier, weil es noch Stunden
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