Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe
versprochen.
Sie biss ich auf die Lippe, weil die so zitterte, ließ den Tränen aber jetzt freien Lauf.
Die einzige Frage war, wie sie mit einem gebrochenen Herzen weiterleben sollte, wenn das alles vorbei und sie von hier weggegangen war. Würde ihr das jemals gelingen?
8. KAPITEL
Wie sich herausstellte, gelang es Pia schneller als erwartet, Hawks Anwesen zu verlassen. Nachdem sie sich wieder gefasst und die Tränen getrocknet hatte, packte sie ihre Sachen und bat einen von Hawks Chauffeuren, sie in das nahe gelegene Oxford zu bringen.
Sie wusste, dass Hawk den Abend über noch mit der Verlobungsfeier beschäftigt sein würde, ob es ihm nun gefiel oder nicht. In Oxford konnte sie sich ein Zimmer für die Nacht nehmen, sich um einen Flug zurück nach New York kümmern und ihre nächsten Schritte planen.
Während der Nacht in einem kleinen Gasthaus fiel ihr jedoch ein, dass der Earl und die Countess von Melton auf ihrem Anwesen in Gloucestershire waren. Also rief sie am Morgen Tamara an und mietete sich anschließend ein Auto, um nach Gantswood Hall zu fahren.
Als Pia gegen Mittag dort eintraf, umarmte Tamara sie lächelnd.
Schon vor ihrer Abreise hatte Pia ihrer Freundin von der Englandreise und Lucys Verlobungsfeier berichtet. Aber während des kurzen Telefonats am Morgen hatte Pia nichts darüber verlauten lassen, warum sie sich zu diesem spontanen Abstecher nach Gantswood Hall entschlossen hatte. Und wenn Tamara überrascht war von diesem Besuch, so ließ sie sich zumindest nichts anmerken.
Als sie sich jetzt voneinander lösten, versetzte Tamaras Anblick Pia einen kleinen Stich. Inzwischen sah man ihrer Freundin die Schwangerschaft an, und sie wirkte glücklich und entspannt.
Pia dagegen wusste, dass ihre eigene Situation im krassen Gegensatz dazu stand und ein Happy End für sie in weite Ferne gerückt war. Sie war traurig und deprimiert und hatte in der letzten Nacht schlecht geschlafen. Da half auch noch so viel Make-up nicht, um ihre Blässe und die Ringe unter den Augen zu kaschieren.
Tamara musterte sie eingehend. „Was ist passiert? Irgendwas stimmt doch nicht, oder?“
Pia öffnete den Mund. Warum sollte sie ihrer Freundin nicht die Wahrheit erzählen?
„G…gestern Abend war Lucy Carsdales Verlobungsfeier“, sagte sie ohne Einleitung.
„Und? Ist etwas schiefgelaufen? Oh, Pia.“
Zu ihrem Entsetzten merkte Pia, dass ihr die Tränen in die Augen schossen.
Besorgt schaute Tamara sie an und schloss sie noch einmal in die Arme.
„Es ist okay“, meinte Tamara tröstend und tätschelte Pias Rücken. „Ich hab in letzter Zeit auch immer nah am Wasser gebaut, das machen die Schwangerschaftshormone. Ich bin sicher, das, was geschehen ist, ist gar nicht so schlimm, wie es im Moment scheint.“
Pia schluckte und richtete sich auf. „Doch, schlimmer.“
Fürsorglich legte Tamara ihr einen Arm um die Schultern. „Komm erst mal mit ins Wohnzimmer. Dort können wir es uns gemütlich machen, und du erzählst mir alles.“
Auf dem Weg durchs Haus bat Tamara einen der Angestellten, dafür zu sorgen, dass Pias Gepäck ausgeladen und ein kleiner Snack ins Wohnzimmer gebracht wurde.
„So“, meinte Tamara aufmunternd, nachdem sie Pia ein Taschentuch gegeben und es sich mit ihr auf dem Sofa vor dem Kamin gemütlich gemacht hatte. „Ich bin überzeugt davon, dass es nichts ist, was du nicht schnell wieder vergessen kannst.“
Pia biss sich auf die Lippe. „Ich weiß nicht“, entgegnete sie. „Ich versuche seit drei Jahren, Hawk zu vergessen.“
Überrascht sah Tamara sie an. „Dann bist du gar nicht so aufgewühlt, weil auf der Verlobungsfeier etwas schiefgelaufen ist?“
„Oh doch, es ist definitiv etwas in die Hose gegangen. Ich habe herausgefunden, dass Hawk praktisch verlobt ist.“
„Ach Pia.“
Es fiel Pia schwer, doch sie berichtete von den Ereignissen, die sich auf Silderly Park zugetragen hatten – angefangen von Michelenes unerwartetem Auftauchen bis hin zu den Vorkommnissen auf der Party.
Als sie geendet hatte, schaute sie Tamara flehentlich an.
„Wie konnte ich nur so dumm sein?“, fragte sie gequält. „Jetzt hat er mich erneut verletzt.“
„Du hast dich von seinem Charme verzaubern lassen …“
Pia seufzte. Warum sollte sie nicht die ganze ungeschönte Wahrheit beichten?
Sie hatte Tamara und Belinda bisher nichts von ihrer Beziehung zu Hawk erzählt, vermutlich weil sie wusste, dass ihre Freundinnen versucht hätten, es ihr auszureden.
„Es ist noch
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