Drei Hochzeiten und eine ewige Liebe
schlimmer“, gestand sie. „Ich habe mit ihm geschlafen.“
Tamara sah überrascht aus, sagte aber nichts.
„Nachdem ich das erste Mal mit ihm geschlafen hatte, ist er für drei Jahre verschwunden“, fuhr Pia fort. „Jetzt ist es wieder passiert, und ich muss feststellen, dass er so gut wie verlobt ist!“
„Oh, Pia“, sagte Tamara mitfühlend. „Ich hatte ja keine Ahnung, glaub mir. Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich etwas gesagt.“ Sie runzelte die Stirn. „Mich wundert, dass Sawyer gar nichts erwähnt hat. Er und Hawk sind doch befreundet. Er muss doch von dieser anstehenden Verlobung gewusst haben …“
Pia zuckte mit den Schultern. „Vielleicht hatte Sawyer keine Ahnung, dass eine Warnung angebracht gewesen wäre. Ich meine, Hawk und ich hatten eine Vergangenheit, aber von unserer gegenwärtigen Beziehung wusste ja keiner etwas. Und jetzt haben wir definitiv keine Zukunft …“
Diese Erkenntnis verursachte ihr körperlichen Schmerz. Hatte sie auf eine gemeinsame Zukunft mit Hawk gehofft? Tat es so weh, weil sie nicht gewollt hatte, dass ihre Beziehung endete? Oder weil sie auf so unangenehme Weise mit ihm Schluss machen musste? Weil es eine andere Frau gab?
Wenn sie ehrlich zu sich war, musste sie sich eingestehen, dass sie nie wirklich über Hawk hinweggekommen war. Und jetzt … jetzt liebte sie ihn, während er eine andere Frau heiraten würde.
Ihr wurde ganz schlecht.
„Pia?“, fragte Tamara. „Alles in Ordnung?“
Pia konnte nur nicken, da ihre Kehle wie zugeschnürt war.
Tröstend streichelte Tamara ihr den Arm. „Ich weiß, dass es wehtut. Du brauchst Zeit.“
Pia nickte noch einmal und holte tief Luft.
„Ich war so naiv“, gestand sie ein, als sie wieder sprechen konnte. „Als Michelene ankam, habe ich gedacht, dass sie und Hawk früher wohl mal zusammen gewesen sind. Es kam mir gar nicht in den Sinn, dass ich mir Sorgen um die Zukunft machen müsste!“
„Ach komm, mach dir keine Gedanken. Ich sage Sawyer, er soll Hawk herausfordern“, erklärte Tamara. „Irgendwo hat Sawyer bestimmt noch ein paar alte Degen herumliegen, mit denen sie sich duellieren können …“
Pia lachte schluchzend. „Ich weiß nicht. Hawk ist ziemlich gut in Form.“
Dankbar für Tamaras Verständnis, brachte ein gequältes Lächeln zustande. „Danke, dass du versuchst, mich aufzuheitern.“
„Ich weiß ja, was du gerade durchmachst, Pia, glaub mir. Vor ein paar Monaten ging es mir genauso.“
„Aber bei dir hat sich alles zum Guten gewendet. Sawyer vergöttert dich.“
„Damals hätte ich das nie für möglich gehalten. Es kommt ganz gewiss der Tag, an dem auch du wieder glücklich bist … das verspreche ich dir.“
Pia seufzte erneut. „Nicht in absehbarer Zukunft. Erst mal muss ich Lucys Hochzeit überstehen. Wie würde das aussehen, wenn ich in letzter Minute meinen Job hinschmeiße? Dann könnte ich meine Firma gleich dichtmachen.“
Tamara schnitt eine Grimasse. „Sag mal, wie heißt diese Michelene eigentlich mit Nachnamen? Vielleicht weiß Sawyer ja doch was über sie.“
„Ward-Fombley.“
„Ich habe schon von ihr gehört, allerdings habe ich kein Gesicht vor Augen.“
„Sie ist vornehm, elegant und attraktiv.“
„Du auch.“
„Du bist eine loyale Freundin.“
„Ich könnte schwören, dass ich den Namen schon mal in Verbindung mit irgendeiner Wohltätigkeitsveranstaltung hier in England gehört habe …“
„Das wundert mich nicht“, meinte Pia, auch wenn es schmerzte. „Sie kommt aus Hawks Kreisen. Wenn ich es richtig verstanden habe, war sie im Gespräch als nächste Duchess, ehe Hawks Bruder so plötzlich starb.“
„Pia, bist du sicher, dass Hawk sich nicht nur verantwortlich gefühlt hat? Wegen seines Bruders, meine ich?“
„Selbst wenn, ändert das nichts. Er hat sich wieder mal in der Kunst des Weglassens geübt, und ich kann nur vermuten, dass er sich seiner Verantwortung bewusst ist.“
Hawk hatte in den vergangenen drei Jahren eine Reihe von Verpflichtungen übernommen, und Pia war diejenige, die unter den Konsequenzen zu leiden hatte.
Sie dachte an den Blick von Hawks Mutter am vergangenen Abend. Ja, dachte Pia enttäuscht, Hawks Leben ist vorbestimmt, und unsere Wege werden sich wohl nur gelegentlich kreuzen, ohne ernste Gefühle oder Bindungen – jedenfalls nicht von seiner Seite aus.
„Ich muss zurückfliegen“, sagte Pia jetzt zu Tamara. „Wenn ich Glück habe, bekomme ich morgen noch einen Flug nach New
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