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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ernsthafte Beziehung braucht es in meinen Augen ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft und Selbstlosigkeit.«
    »Hattest du eine harte Kindheit?«, fragte er leise.
    »Nein, nein.« Sie atmete heftig aus. Sie bewegte sich auf schlüpfrigem Boden. Es war nicht ganz einfach, einem anderen etwas erklären zu müssen, das man selbst nie ganz verstanden hatte. »Ich hatte eine sehr gute Kindheit – ein wundervolles Zuhause, die Möglichkeit, schon als Kind viel zu reisen, eine Menge Vorteile und eine erstklassige Erziehung.«
    D. C. schüttelte den Kopf. Wenn ihm irgendwer dieselbe Frage gestellt hätte, wären diese Punkte die letzten gewesen, die er genannt hätte. Obwohl er im Rampenlicht der Öffentlichkeit aufgewachsen war, hatte er Liebe, Wärme, Zuneigung und Verständnis von seiner Familie erfahren. Diese Worte hatte er jedoch nicht von ihr gehört. »Haben sie dich geliebt? Deine Eltern, meine ich.«
    »Natürlich.« Obwohl sie sich oft dieselbe Frage gestellt hatte. Sie langte nach ihrem Weinglas, weil sich ihre Kehle plötzlich trocken anfühlte. »Wir sind nicht wie du, wie deine Familie. Wir haben nicht diese … Herzlichkeit und diese Ungezwungenheit, unsere Gefühle zu zeigen. Wir sind einfach anders. Ganz anders«, fügte sie hinzu. »Ich erinnere mich an Berichte aus dem Fernsehen von deiner Familie. Man konnte sogar dort sehen, wie nah ihr euch alle standet. Das ist bewundernswert, D. C., es ist schön. Aber es ist eine andere Welt als die, aus der ich komme.«
    Später fragte sie sich, ob es der Wein gewesen war, der ihr die Zunge gelöst hatte, oder schlicht nur die Tatsache, dass er ihr aufmerksam zuhörte. »Meine Eltern sind mit ihrer Ehe zufrieden. Sie führen ihr Leben zusammen, aber dennoch jeder für sich. Und sie sind sehr diskret, was ihre Affären angeht. Die Drakes dulden keinen Skandal. Ich verstehe das und ziehe es deshalb vor, allen Verwicklungen aus dem Weg zu gehen, das musst du verstehen.«
    Er überlegte, ob sie wusste, dass ihre Familie sie traurig machte, oder ob sie wirklich glaubte, dass das, was sie sagte, unvermeidlich war. »Dieser hier bist du nicht aus dem Weg gegangen.«
    »Das ist genau das, was ich dir zu erklären versuche.« Und bis jetzt nicht sehr erfolgreich, wie sie sich eingestehen musste. Nicht, solange sie in dieser lächerlich chaotischen Küche in seinem lächerlich abgerissenen Bademantel herumhockte. »Es ist dasselbe wie mit den Blumen«, fuhr sie fort.
    »Was für Blumen?«
    »Die Stiefmütterchen. Ich habe sie ganz instinktiv fein säuberlich in Reih und Glied eingepflanzt. Einfach so.« Sie benutzte ihre Hände, um es ihm zu demonstrieren. »Für mich war es nur logisch, es so zu machen. Doch du sahst das ganz anders. Du wolltest, dass ich ein bisschen mehr Schwung in die Sache bringe, und vielleicht hast du ja recht. Vielleicht sieht es auf deine Art wirklich hübscher aus, fantasievoller. Aber ich komme eben besser klar, wenn ich alles nach Plan mache.«
    Sie war plötzlich sehr ernst geworden, was bewirkte, dass er den Wunsch verspürte, sie möge sich auf seinen Schoß setzen und sich an ihn kuscheln. »Aber man kann seinen Plan immer ändern, wenn man sieht, dass es viel versprechender ist, eine andere Richtung einzuschlagen.«
    »Ich vermeide es, meinen Plan zu ändern, weil ich dann auch viele Nachteile sehe. Mein Plan ist es, mich voll auf meine Karriere zu konzentrieren. Ich lebe gern allein. Ich bin gern ungebunden.«
    »Ich auch. Aber ich bin auch gern mit dir zusammen. Und ich habe nicht die leiseste Ahnung, warum. Du bist nämlich überhaupt nicht mein Typ.«
    »Wirklich?« Ihre Stimme war kühl geworden. »Und was ist dein Typ?«
    Er beobachtete sie belustigt, während er sich sein Essen schmecken ließ. »Du bist kultiviert, weltgewandt, beherrscht, hast eine eigene Meinung, mit einem Hang zum Snobismus und zur Unnahbarkeit.« Er lächelte, als ihre Augen wütend aufblitzten. »Man könnte sagen, mein Typ ist genau das Gegenteil.«
    »Und du bist dominierend, schlampig, überheblich, mit einem Hang zum Irrationalen und Egoismus. Man könnte sagen, du bist genau das Gegenteil von meinem Typ.«
    »Schön, dann hätten wir das ja geklärt.« Unbeeindruckt hob er sein Glas und stieß an ihres an. »Aber ich begehre dich trotzdem. Ich mag dich sogar aus irgendeinem unerfindlichen Grund. Und ich weiß verdammt gut, dass ich nicht darum herumkomme, dich zu malen.«
    »Wenn du glaubst, mir damit jetzt schmeicheln zu können, dann bist du auf

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