Drei Maenner fuers Leben
Problem mit dem Puppenwaschbecken oder der schuhschachtelgroßen Duschkabine. Es war alles da, egal wie klein, und blitzte vor Sauberkeit.
Für die nächsten sechs Wochen gehört das alles dir, dachte sie. »Ich werde zurechtkommen. Was ist jetzt mit dem Sandwich?«
»Ich lasse es Ihnen runterbringen.« Er war ohnehin schon in Verzug mit seinem Zeitplan. »Ruhen Sie sich eine Stunde aus, gewöhnen Sie sich ein. Ich arrangiere alles für einen Soundcheck. Wir lassen den großen Salon bis vier geschlossen, aber mehr Zeit kann ich Ihnen für eine Probe leider nicht einräumen.«
»Ich werde da sein, Süßer.« Sie ging zur offen stehenden Tür und forderte ihn wortlos auf zu gehen, indem sie sich dagegenlehnte. »Und ich brauche ein Glas Wasser, ohne Kohlensäure, ohne Geschmack. Einfach nur stilles Mineralwasser.«
Er hob wieder diese Braue. »Sonst noch etwas?«
»Nun …« Sie verzog die Lippen zu einem Lächeln und fuhr mit dem Finger über die Knopfleiste seines Hemds. »Alles andere wird sich zeigen. Danke für die Besichtigungstour.«
Wenn sie spielen wollte, sollte es ihm recht sein, er war gut darin. Er legte ihr einen Finger unters Kinn und beugte sich gerade weit genug vor, um zu sehen, wie ihre Augen wütend aufblitzten. »Bis jetzt habe ich Ihnen doch noch gar nichts gezeigt, Schätzchen.«
Nach diesen Worten ging er grinsend davon.
12. K APITEL
Die Nächte mochte Duncan am liebsten, und er begrüßte schon den Einbruch der Dämmerung. Der Juli brachte heiße und schweißtreibende Tage, mit einer Sonne, die erbarmungslos auf die weiten, dunklen Fluten des Mississippi herunterbrannte. Aber solche Tage bedeuteten auch warme Nächte mit zärtlichen Brisen.
Und die wiederum bedeuteten Action.
Die Passagiere waren an Bord, und die Ablegeparty hatte alle eingestimmt auf eine fantasievolle, vergnügliche Reise in die Vergangenheit, als die Schaufelraddampfer noch die uneingeschränkten Herrscher über den Mississippi gewesen waren.
Seine Begrüßungstour lag bereits hinter ihm, bei der er wie üblich versucht hatte, Gesichter einzuschätzen, angefangen von den glückseligen Flitterwöchnern bis hin zu den unverbesserlichen Glücksrittern, die davon träumten, die Bank des Casinos zu sprengen. Während sich jetzt langsam die Dunkelheit herabsenkte, verspürte Duncan diesen leisen erwartungsvollen Kitzel, wie jedes Mal, wenn eine neue Fahrt bevorstand.
Er hatte viele Jahre seines Lebens sowohl in Hotels als auch in Wohnungen in den verschiedensten Städten oder Ferienorten zugebracht. Er war es zufrieden gewesen, denn er hatte dadurch eine Menge über das Familienunternehmen gelernt, für das er schon frühzeitig ein Gespür zu entwickeln begann. Aber er hatte dabei auch entdeckt, dass er in Wirklichkeit nicht sesshaft war und Freiheit, Veränderung und das Unerwartete bevorzugte.
Seine Mutter hatte oft gelacht und gesagt, dass er ein Jahrhundert zu spät auf die Welt gekommen sei. Er sei dazu geboren, mit einem Schiff den Fluss hinunterzufahren.
Und genau das tat er jetzt auf der »Comanche Princess«, die träge gen Süden gleitend die dunklen Fluten des Mississippi zerschnitt und das feste Land mit all seinen Einschränkungen hinter sich ließ. Er hätte das große Schiff selbst steuern können, das war auch noch etwas, das er gelernt hatte. Zudem war er kein Mensch, der gern die Kontrolle in fremde Hände legte. Doch da sein Kapitän ebenso sorgfältig ausgewählt war wie die gesamte Mannschaft, konnte er jetzt in dem Bewusstsein, dass alles wie am Schnürchen lief, den Augenblick genießen.
Er schlenderte durch das Casino und nickte seiner Geschäftsführerin zu. Gloria Beene hatte ein scharfes Auge, einen schnellen Verstand und den schleppenden Akzent der Südstaatler, der ihre Tüchtigkeit überdeckte.
Und sie füllte ihren eleganten Abendanzug sehr hübsch aus.
Duncan hatte sie aus Savannah abgeworben, ihr Gehalt erhöht und erwogen, die Beziehung mit ihr in etwas … persönlichere Bahnen zu lenken. Bis sie beide entdeckten, dass sie füreinander viel eher geschwisterliche als leidenschaftliche Gefühle hegten.
»Einen netten Haufen haben wir da heute«, bemerkte Gloria. »Sie hängen alle an den Automaten.«
»Wen wundert’s? Schließlich müssen sie ihre Freichips verpulvern … für den Anfang. Wir haben zwei Paare auf Hochzeitsreise dabei. Wenn du sie siehst, erkennst du sie gleich. Bring ihnen eine Flasche Champagner auf Kosten des Hauses, wenn sie reinkommen.«
»Geht
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