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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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indem sie sich voll und ganz darauf konzentrierte.
    Schließlich betrat sie den Salon, und als das Licht plötzlich verlöschte, ging sie weiter in die Finsternis hinein und fand die Bühne. Zählend, immer noch zählend. Und dann schloss sie die Augen und fing an zu singen, a cappella in der Dunkelheit.
    Sie begann weich und verträumt, nur sie allein, ihre Stimme streichelte die Worte, ihr Herz wurde von ihnen schwer. Kurz darauf setzte die Musik ein. Ein Scheinwerfer flammte auf und beleuchtete ihr Gesicht, hielt es einen Moment fest, dann glitt der Lichtkegel an ihrem Körper ganz langsam nach unten, während ihre Stimme lauter wurde.
    Verführung, dachte Duncan, der am Eingang stand und sie nicht aus den Augen ließ. Obwohl ihre Stimme schwermütig klang und unendlich traurig, während sie davon sang, dass sie sich nach jemandem sehne, dem sie etwas bedeute. Alles an ihr war Verführung.
    Und das Publikum war hingerissen.
    Er stellte sich vor, dass jetzt den Frauen Tränen in die Augen traten und sich in den Männern Begehren regte.
    Gott, sie verstand es, Begehren zu erwecken.
    Er fuhr sich mit dem Finger über den Mund, dort, wo sie ihn gestreichelt hatte. Diese winzige Berührung war ihm direkt in die Lenden geschossen. Eine gefährliche Frau, entschied er. Eine Frau, die ihn nervös machte. Es war sein Pech, dass er eine Schwäche hatte für gefährliche Frauen, die ihn nervös machten.
    Er lauschte, bis der letzte Ton verklungen war und sich aus dem Publikum rauschender Beifall erhob. Dann drehte er sich um und machte sich auf den Weg zum Spielcasino, wo die Chancen für ihn günstiger standen.
    Spätnachts, nach ihrem zweiten Auftritt, ging Cat direkt in ihre Garderobe, zog sich das Kostüm aus und schminkte sich ab. Nachdem sich ihr Adrenalinspiegel langsam abgesenkt hatte, stolperte sie völlig ausgelaugt in ihre Kabine und fiel ins Bett. Und schlief wie ein Stein.
    Am nächsten Tag erschien sie um halb eins geduscht und putzmunter in der Kombüse. Sie hatte bereits mit einem der Köche Freundschaft geschlossen. In jedem Hotel, Nachtclub oder Schuppen, in dem sie auftrat, hatte sie es sich zur Gewohnheit gemacht, sich mit der Person, die für das Essen zuständig war, anzufreunden.
    Man aß einfach besser so.
    Charlie aus New Orleans war ein lächerlich magerer Cajun mit einem riesigen Schnauzbart, herausfordernden schwarzen Augen und drei Exehefrauen. Das erfuhr Cat, während sie das geniale »Shrimps étouffée« in sich hineinschaufelte, das er ihr auf einen Teller gehäuft hatte.
    Sie spülte es mit Mineralwasser hinunter. Koffein machte sie nervös. Sie plauderte und futterte in dem hektischen Durcheinander der Küche, fast ohne zu bemerken, wie die Kellner geschäftig ein und aus gingen.
    Das Mittagessen wurde wahrscheinlich auf dem Promenadendeck, im Speisesaal und in der Personallounge serviert, aber Cat fand es in der Kombüse gemütlicher.
    »Erzählen Sie mir ein bisschen was über Ihren Boss, Charlie.«
    »Duncan?«, fragte Charlie mit Blick auf einen seiner Köche, um sicherzugehen, dass die Pilze auch fachgerecht geschnitten wurden. »Guter Mann. Klug. Bei meiner Einstellung hat er gesagt: ›Charlie, ich will Essen, von dem man träumen kann‹.« Amüsiert von der Erinnerung stieß Charlie ein meckerndes Lachen aus. »Er will Essen, das schmeckt wie ein Traum, also gebe ich es ihm. Und weil er nur das Beste will, bezahlt er gut dafür. Mit weniger als dem Besten gibt er sich nicht zufrieden, chère . Nicht Duncan Blade.«
    »Darauf wette ich.«
    »Und ein Händchen für Frauen hat er auch.« Charlie zog die Augenbrauen zusammen. »Er ist geschickt und durchtrieben. Sie schaffen es nicht, ihn einzufangen. Im Gegensatz zu mir. Ich bin zu langsam. Mir ziehen sie einen Ring durch die Nase, ehe ich es merke.«
    Sie lachte. »Aber Duncan nicht.«
    »Keine Chance. Er kitzelt sie ein bisschen, und während sie noch lustvoll seufzen, ist er schon über alle Berge.«
    »Nicht alle sind kitzlig.«
    »Oh, jeder hat so seinen Punkt. Irgendeine Schwachstelle. Ich hab leider viel zu viele.«
    Ich nicht, versicherte sich Cat, während sie die Küche verließ und an Deck schlenderte. Wenn eine Frau geschickt war, dann verbarg sie diese Schwachstellen und war diejenige, die sich davonmachte.
    Wenn man sich nur auf sich selbst verlassen konnte, musste man clever sein.
    Sie lehnte sich über die Reling und schaute ins Wasser hinunter. Es tat gut, einmal die Stadt und den Lärm hinter sich zu lassen, die

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