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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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es ihn wie ein Stromschlag. Sie waren von einem leuchtenden Grün, mit einem hauchdünnen goldenen Ring, der die Pupillen einschloss.
    Noch ein paar Jahre, und allein die Augen würden jeden Mann in die Knie zwingen, ging es Duncan flüchtig durch den Kopf. Zu seiner Belustigung taxierten ihn diese Augen jetzt vom Haaransatz bis zu den Zehenspitzen und wieder zurück, und das mit einer Arroganz, der er seine Bewunderung nicht versagen konnte.
    »Und wer sind Sie?«
    Es sollte jedem weiblichen Wesen unter einundzwanzig verboten sein, eine solche Stimme zu haben, entschied er. Dieser heisere, verheißungsvolle Klang gehörte zu einer reifen und erfahrenen Frau. »Ich bin Blade, der Besitzer dieses Schiffes«, sagte er und deutete mit dem Kopf zur »Princess« hinüber. »Und du bist willkommen, wenn du volljährig bist, Schätzchen.«
    Sie lächelte jetzt mit derselben Arroganz, mit der sie ihn gemustert hatte. »Soll ich Ihnen meinen Ausweis zeigen, Blade? Irgendwo da drin muss ich ihn haben.« Sie hob die Hand und klopfte auf ihren Rucksack. »Aber warum schenken wir uns das nicht, wo wir sowieso ein bisschen spät dran sind? Ich bin Ihre Hauptattraktion, Süßer.« Sie hielt ihm die Hand hin. »Cat Farrell. Und ich bin letzten Monat fünfundzwanzig geworden.«
    Er musterte sie verblüfft. Ja, jetzt sah er es. Das hieß, wenn er seine Fantasie ein bisschen anstrengte. Die Augen hätten ihn warnen sollen. Aber auf dem Foto hatte sie keine Sommersprossen auf der Nase gehabt, und über ihre Schultern und ihren Rücken hatte sich eine Flut roter Haare ergossen. Im Moment sah er keine Spur davon, und er fragte sich, wie sie es wohl angestellt haben mochte, ihre Löwenmähne unter diese scheußliche Kappe zu stopfen. »Sie sind spät dran.«
    »Wurde leider aufgehalten.« Sie setzte ein strahlendes Lächeln auf. »Ich hätte mich von Cicero nicht breitschlagen lassen sollen, vorher noch diesen Auftritt in Bakersfield mitzunehmen. Hab meinen Flug deshalb verpasst und musste umbuchen. Schöner Mist. Hören Sie, da drüben steht noch das Taxi mit meinen Sachen. Wäre nett, wenn Sie sich darum kümmerten. Ich schau mich unterdessen schon mal ein bisschen an Bord um.«
    »Moment.« Er hielt sie am Arm fest. »Warten Sie.« Er kostete das verärgerte Aufblitzen dieser bemerkenswerten Augen einen Moment aus, bevor er sich an jemanden von seiner Belegschaft wandte und ihn anwies, Cats Gepäck aus dem Taxi zu holen und an Bord zu bringen.
    »Wir schauen uns zusammen um.« Er nahm wieder ihren Arm und ging mit ihr die Anlegebrücke hinauf zum Schiff. »Und anschließend zeige ich Ihnen, wie dieses neue und erstaunliche Gerät, das man Telefon nennt, funktioniert.«
    »Niemand hat mir gesagt, wie geistreich Sie sind«, kommentierte sie trocken. Aber weil sie den Job dringend brauchte, schluckte sie eine weitere sarkastische Bemerkung hinunter. »Hören Sie, es tut mir leid. Manchmal gibt’s beim Reisen Komplikationen, und ich hatte gleich mehrere davon. Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte.«
    Sie verfluchte im Stillen Cicero, dem sie diesen dicht gedrängten Terminkalender zu verdanken hatte. Nur weil sie ihren Flug verpasst hatte, hatte sie in einer flügellahmen Klapperkiste von Kalifornien nach Missouri fliegen müssen.
    Außer einem kurzen Nickerchen am Flughafen hatte sie in den letzten vierundzwanzig Stunden kein Auge zugetan, und gegessen hatte sie auch so gut wie nichts. Und jetzt schnauzte sie noch diese Titelblattschönheit von einem Mann an, weil sie ein bisschen spät dran war.
    Aber er war ein Blade und ein MacGregor dazu, daran sollte sie denken. Hinter diesen beiden Namen stand genug Macht und Einfluss, um ihrer Karriere den kräftigen Schubs zu versetzen, für den sie sich sonst jahrelang hätte abrackern müssen.
    Es würde ein guter Gig werden. Die Decks waren mustergültig geschrubbt, wie sie bemerkte, und die verzierten Relings erinnerten an die schmiedeeisernen Balkone im French Quarter von New Orleans, die sie bisher nur von Bildern und aus Filmen kannte. Sämtliches Glas funkelte. Offensichtlich legte Duncan Blade Wert auf Ordnung und Sauberkeit.
    Er drückte eine glänzend rot lackierte Schwingtür auf und bedeutete ihr, einzutreten. Cat folgte seiner Aufforderung und schaute sich mit in die Hüften gestemmten Händen um.
    Wie schon das Schiff von außen strahlte auch dieser Raum Charme aus und zeugte von Traditionsbewusstsein. Runde Tische standen nah genug beieinander, um für Gemütlichkeit zu

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