Drei Maenner fuers Leben
Bluse betonte ihre schlanke Gestalt, und ihre Haut war samtig wie das Blütenblatt einer Rose.
»Ein zwingender Irrtum«, sagte Cat, zog ihre Hand zurück und schob sie in die Tasche ihrer ausgebeulten Shorts. »Sie sind schön.«
»Ich mag Sie. Wir haben Duncan auch überrascht«, fuhr Serena entschuldigend fort. »Sein Vater und ich haben ganz spontan beschlossen, kurz vorbeizuschauen, bevor wir weiter nach Westen fliegen. Wir haben geschäftlich in Vegas zu tun.«
»Und das ist noch nicht alles.« Ausgesprochen erfreut über Cats Reaktion, legte Duncan seiner Mutter einen Arm um die Schultern. »Meine Großeltern sind ebenfalls hier. Sie fahren mit uns nach New Orleans.«
Na toll, dachte Cat. »Das freut mich für dich. Aber wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, ich wollte gerade …« Sie unterbrach sich, als ein Mann übers Deck auf sie zukam.
Er war groß, seine braune Haut glänzte in der Sonne. Seine Augen lagen hinter dunklen Gläsern und ließen sein wie gemeißelt wirkendes Gesicht geheimnisvoll und nicht wenig gefährlich erscheinen. In der rabenschwarzen Mähne glitzerten Silberfäden.
Erste Sahne, war alles, was Cat denken konnte. Allererste Sahne. Der König der Herzensbrecher.
Das war also sein Vater. Kein Wunder, dass Duncan verboten attraktiv aussah. Bei solchen Eltern.
»Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen.« Justin nahm Cats Hand zwischen seine Hände. »Mac wie auch Duncan haben uns erzählt, was für ein Gewinn Sie für die Unterhaltungsbranche sind. Ich hoffe, dass wir Sie für das ›Comanche‹ in Atlantic City buchen können.«
Sie führte keinen Freudentanz auf, auch wenn sie es gern getan hätte. »Ja, ich glaube, mein Terminkalender lässt das zu.« Sie musste sofort hier weg, bevor sie sich noch lächerlich machte, indem sie zum Beispiel ein Rad schlug. »Ich habe zu tun. Ich hoffe, wir sehen uns noch, ehe Sie weiterfliegen.« Und schon eilte sie davon.
»Worauf du dich verlassen kannst«, sagte Serena mehr zu sich selbst, während sie Cat nachschaute. Einen Augenblick später wandte sie sich mit hochgezogenen Augenbrauen ihrem Sohn zu. »Dann …«
»Dann lasst uns reingehen, bevor wir hier draußen in der Sonne schmelzen«, unterbrach er sie. »Ich möchte mich davon überzeugen, dass sich Grandma und Grandpa schon häuslich eingerichtet haben, und dann muss ich die Unterlagen zusammensuchen, die Dad für die Revision braucht.« Duncan nahm die Hand seiner Mutter. »Und ja, ich werde dir davon erzählen.«
»Gut.«
Eine Stunde später klapperte Serena mit den Eiswürfeln in ihrem Glas und lachte. »Er hat dich hereingelegt! Er hat sie dir aufs Schiff fallen lassen, genauso wie er mir vor all den Jahren Justin auf mein Schiff hat fallen lassen.«
»Mehr oder weniger«, stimmte Duncan zu. »Ich werde ihm dafür danken müssen.«
»Tu es nicht. Bitte.« Justin hielt abwehrend die Hand hoch. »Du wirst ein Monster schaffen.«
»Nun, an seinem Geschmack habe ich jedenfalls nichts auszusetzen. Sie ist wunderbar.« Duncan, der hinter seinem Schreibtisch saß, ließ sich in seinen Sessel zurücksinken. »Und vom künstlerischen Standpunkt gesehen ist sie erstaunlich. Es ist mir ein Rätsel, warum sie nicht sämtliche Hitlisten anführt. Schlechtes Management, nehme ich an. Aber das werden wir ändern.«
»Wir?«, fragte Serena.
»Unsere Familie hat Verbindungen«, entgegnete Duncan schlicht. »Und ich gedenke, sie zu nutzen. Ich weiß, dass sie in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen ist und es nicht leicht hatte. Ihr Leben hat sich seitdem nicht viel geändert. Aber es gibt keinen Grund, dass das immer so weitergeht, bei ihrem Talent. Das ist die geschäftliche Seite. Was die private angeht, bin ich mir noch nicht ganz im Klaren. Sie ist … ungewöhnlich, und ich habe noch nie für eine Frau das empfunden, was ich für sie empfinde.«
Mit einem leichten Stirnrunzeln griff er nach einem Briefbeschwerer aus Messing, der die Form des MacGregor’schen Familienwappens hatte, und ließ ihn gedankenverloren von einer Hand in die andere gleiten. Wie sollte er es erklären? Hier ging es um Gefühle. Gefühle, die stark und drängend waren und gleichzeitig süß und zärtlich. Es war wie ein wirrer Knoten, der sich um sein Herz geschlungen hatte.
Auf jeden Fall war keine andere Frau je so nah daran gewesen, in seinem Herzen Wurzeln zu schlagen.
»Vielleicht, weil sie so anders ist, aber ich weiß es nicht«, sagte er schließlich. »Aber ganz bestimmt
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