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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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werde ich sie noch für weitere sechs Wochen buchen. Fürs Geschäft zahlt es sich mit Sicherheit aus. Sie ist ein echter Renner. Und persönlich gewinne ich so ein bisschen Zeit, um … mir Klarheit zu verschaffen.«
    Ein Teil von ihm hat schon Klarheit, dachte Serena und nahm Justins Hand, während sie das Gesicht ihres Sohns studierte. Aber sein Kopf schafft es noch nicht, mit seinem Herzen Schritt zu halten.
    Anscheinend hat sie nicht viel Zeit für sich selbst, dachte Serena, die sich unauffällig von ihrer Familie gelöst hatte, um sich auf die Suche nach Cat zu machen. Sie wollte sich selbst ein Bild von der Frau verschaffen, die ihren Sohn dermaßen beeindruckt hatte. Obwohl es ihr gelungen war, ihrem Vater ein paar Tatsachen zu entlocken – nachdem sie ihm die Hölle heißgemacht hatte, weil er sich in das Leben ihres Kindes einmischte –, musste sie unbedingt noch mehr wissen.
    Wer war Cat Farrell, und war in ihrem Herzen Platz für Duncan?
    Sie lachte über sich selbst, als sie auf die Doppeltüren des großen Salons zuging. Es fehlte nicht mehr viel, und sie würde in die Fußstapfen ihres Vaters treten und selbst zur Kupplerin werden.
    Dann öffnete sie die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Blieb stehen und hörte einfach nur zu.
    Cat saß am Piano auf der Bühne.
    Sie spielte gut, zwar nicht brillant, aber gut genug, um diese atemberaubende Stimme zu begleiten. Und diese Stimme sang die herzzerreißenden Strophen von »Am I Blue« mit einer Kraft, die direkt aus der Seele zu kommen schien.
    Nachdem das Lied zu Ende war, schimmerten Serenas Augen feucht.
    »Man sollte eigentlich meinen, dass Sie zu jung sind, um diesem Lied gerecht zu werden«, sagte sie und lächelte, als Cats Kopf herumfuhr. »Aber Sie singen es, als wäre es Ihnen auf den Leib geschrieben.«
    Etwas unangenehm berührt, drehte Cat sich ganz um. »Es ist mein Job.«
    »Nein, es ist Ihre Gabe. Sie haben mich zum Weinen gebracht.«
    »Ein größeres Kompliment können Sie mir gar nicht machen. Danke.«
    »Ich weiß, dass ich störe«, sagte Serena, ging dennoch nach vorn auf die Bühne und setzte sich neben Cat auf die Klavierbank. »Aber ich wollte Sie für heute Abend zum Dinner einladen.«
    Cat zögerte. »Es ist doch ein Familientreffen.« Sie wusste nichts über Familien, dafür alles über Außenstehende.
    »Dennoch, wir würden uns freuen, wenn Sie kämen. Meinen Vater haben Sie ja schon kennengelernt.«
    »Ja, kurz, als ich in Vegas war. Er ist beeindruckend.«
    »Oh ja, das ist er in der Tat.« Serena drehte sich lachend zum Klavier um und schlug ein paar Tasten an. »Er war sehr angetan von Ihnen.«
    »Ich nehme an, Duncan hat Ihnen erzählt, dass Mr. MacGregor diesen Gig für mich arrangiert hat.«
    Sie nickte. »Und das aus reinem Egoismus. So ist er eben, der Große MacGregor. Er kann nichts dafür.« Sie lächelte sanft. »Ich hoffe, Sie fühlen sich jetzt nicht bedrängt.«
    »Nein. Nur überrascht.«
    »Wirklich? Warum?«
    »Ich hätte erwartet, dass er für seinen Enkel die Debütantinnen aufmarschieren lässt.«
    »Und dazu würde der Große MacGregor sagen: ›Debütantinnen! Ha!‹ Er sucht nach einer Frau mit einem guten Herzen und einem starken Rückgrat, und ich würde behaupten, dass Sie beides haben. Dazu Verstand, Entschlusskraft und einen ausgeprägten Familiensinn.«
    Cat hob die Augenbrauen. »Ich habe die Highschool gerade mal so geschafft, und meine Entschlusskraft habe ich wohl einzig und allein der Tatsache zu verdanken, dass ich genug verdienen muss, um nicht zu verhungern. Und was den Familiensinn angeht – meine ganze Familie ist meine Mutter. Allerdings bedeutet sie mir sehr viel.«
    »Und dazu würde er sagen: ›Cat Farrell hat Mumm in den Knochen.‹ Gegen Daniel MacGregor kommt man nicht an.«
    Cat schaute auf ihre Hände hinunter, dann auf Serenas. Duncans Mutter hatte die Hände einer Dame. Das Gesicht einer Dame. Die Umgangsformen einer Dame. Plötzlich glaubte sie, begriffen zu haben, worauf Serena Blade hinauswollte. »Und Sie möchten jetzt, dass ich meiner Wege gehe, bevor Duncan anfängt zu glauben, dass die Idee seines Großvaters vielleicht doch nicht so schlecht war.«
    Serena hörte auf zu klimpern und schaute Cat an. »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Weil es auf der Hand liegt. Ich weiß, was ich bin und wo ich herkomme. Mein Vater war ein gewöhnlicher Mann, der das Pech hatte zu sterben, bevor er dreißig wurde. Meine Mutter ist eine Kellnerin, die nie eine Chance hatte,

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