Drei Maenner fuers Leben
etwas anderes zu machen. Und ich singe für ein Abendessen. Ihr Vater mag vielleicht alt und sentimental sein, aber Sie sind es nicht.«
»Ich verstehe.« Serena überlegte. »Und wenn ich Ihnen … nehmen wir mal an, zehntausend Dollar anbieten würde, damit Sie Ihrer Wege gehen, was würden Sie sagen?«
Grüne Augen blitzten auf. »Ich würde sagen, dass Sie sich zum Teufel scheren sollten, Mrs. Blade.«
Zu Cats Überraschung warf Serena den Kopf in den Nacken und lachte erfreut. »Oh, ich wusste sofort, dass ich Sie mag. In dem Moment, wo Sie sich auf Duncan gestürzt haben, um ihm Ihre Meinung zu sagen, wusste ich es. Da Sie mich nicht kennen, würde ich es Ihnen nicht verübeln, wenn Sie mich als eine hohle, versnobte Person betrachten, die eher an einem Schoßhündchen interessiert ist als an dem Glück ihres Sohnes, aber …« Sie machte eine Pause, und ihre schönen Augen wurden ernst. »Sie sollten mehr an sich selbst denken, als Sie es offensichtlich tun.«
»Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
»Ich spreche davon, dass Sie hier die Einzige sind, die sich nicht für eine interessante, anziehende und entzückende Frau hält.« Sehr sanft bedeckte sie Cats Hand mit ihrer. »Ich liebe meinen Sohn. Er ist in jeder Hinsicht ein wunderbarer junger Mann. Wie sollte ich nicht glücklich sein, dass Sie ihn auch lieben?«
»Ich habe nicht gesagt, dass ich ihn liebe.« Panisch geworden, zog Cat ihre Hand zurück und sprang auf. »Das habe ich nie gesagt.« Das kann nicht sein, dachte sie benommen.
»Nein.« Serena lächelte wieder. »Nein, das haben Sie nicht gesagt. Aber wenn Sie es je tun sollten, würde ich mich sehr für ihn freuen. Ich will Sie jetzt nicht länger von der Arbeit abhalten.« Sie erhob sich würdevoll. »Denken Sie über das Abendessen nach, ja?«
Serena war fast an der Tür, bevor Cat wieder sprechen konnte. »Mrs. Blade?«
»Ja?«
»Schon als ich das alles hier sah«, sie machte eine Handbewegung, die das ganze Schiff einschloss, »glaubte ich zu wissen, dass Duncan Blade ein glücklicher Mensch ist. Aber es sieht so aus, als hätte ich nicht einmal die Hälfte von ihm gewusst.«
»Oh ja«, sagte Serena, »ich mag Sie wirklich.« Dann eilte sie mit einem zufriedenen Lächeln hinaus.
17. K APITEL
Cat hatte nicht damit gerechnet, sich während ihres sechswöchigen Engagements zu verlieben. Und sie hatte ganz gewiss nicht damit gerechnet, sich in einen über neunzigjährigen Mann zu verlieben.
Aber sie tat es. Sie verliebte sich Hals über Kopf in Daniel MacGregor.
Er war ein Erzhalunke, und das entsprach ihrem Hang zum Abenteurertum. Er war ein Hitzkopf, und sie zog ihr eigenes hitziges Temperament einem ruhigen, ausgeglichenen vor. Er war unverbesserlich sentimental, aber sein Verstand rasiermesserscharf. Die Kombination wirkte auf sie unwiderstehlich.
Bei Anna MacGregor schien sie sich nicht so sicher. Sie verkörperte Würde und Nonchalance und hatte diese damenhafte Art, die man nicht erlernen konnte. Man bekam sie in die Wiege gelegt.
Ihre Tochter besaß diese gewisse Vornehmheit auch. Cat vermutete, dass alle MacGregor-Frauen sie besaßen, einschließlich derer, die durch Heirat in die Familie gekommen waren.
Nun, sie würde nie eine Dame werden und verspürte auch keine Sehnsucht danach. Auch hatte sie nicht die Absicht, durch Heirat irgendwohin zu gelangen. Sie war eine Einzelgängerin und hatte vor, es zu bleiben. Aber sie konnte mit dem Großen MacGregor zusammen sein und jeden Moment davon genießen.
»Was? Sie kennen keine einzige schottische Ballade? Was für eine Sängerin sind Sie eigentlich?«
»Eine Schnulzensängerin, Mr. MacG.« Es machte ihr Spaß, in dem leeren Salon nur für einen Zuhörer zu singen. Daniel hatte es sich angewöhnt, wann immer der Salon fürs Publikum geschlossen war, sich an einen der Tische zu setzen und ihr Repertoire zu kommentieren.
»Das heißt doch nicht, dass man da nicht ein bisschen Abwechslung hineinbringen könnte.« Er schaute sie unter schneeweißen, buschigen Augenbrauen finster an. »Noch dazu, wo manche schottischen Lieder sogar einem starken Mann die Tränen in die Augen treiben. Bei Ihrer Stimme würde sich jeder Mann, dem schottisches Blut durch die Adern fließt, auf der Stelle in Sie verlieben.«
Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Sie verlieben sich so oder so in mich.«
Er lachte dröhnend und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Sie sind ein kesses Mädel, Cat Farrell. Warum fordern Sie nicht meinen
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