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Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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langen Ahnenreihe von Kartengebern ab.«
    »Kaum zu glauben.«
    »Na, dann eben aus einer kurzen. Meine Mutter war Kartengeberin. So hat sie meinen Vater kennengelernt.«
    »Wirklich?« Es faszinierte sie genug, um sich von ihm an den Tisch ziehen zu lassen. »Und wer hat gewonnen?«
    »Beide. Ich gebe dir einen Hunderter.«
    »Für meinen Einsatz kann ich schon selbst aufkommen.«
    »Fein, dann hast du jetzt erst mal Kredit.« Er legte einen Stapel Chips vor sie hin. »Du siehst heute Abend besonders gut aus, Darling.«
    Was soll denn das jetzt, zum Teufel, dachte sie und glitt auf einen Stuhl. Okay, ihr mitternachtsblaues Kleid war nicht schlecht. Es klebte ihr förmlich am Körper und schimmerte bei jeder Bewegung. »Es ist der letzte Abend, bevor wir vor Anker gehen. Ich möchte, dass mein Publikum zufrieden von Bord geht.« Sie setzte fünf Dollar. »Lass die Karten rüberwachsen, Süßer.«
    Er teilte ihr eine Fünf und eine Sieben aus und sich selbst ein Ass. »Mögliche Siebzehnundvier. Versicherung?«
    »Ich glaube nicht daran. Schlag mich.« Sie zog eine Acht und lächelte.
    »Zwanzig.« Er drehte seine eigenen Karten um. »Der Geber hat sieben, siebzehn und geht mit vierundzwanzig kaputt.« Er schob ihr ihren Gewinn hinüber und nahm wieder einen Kartenstapel auf. »Wie wär’s nachher mit einem Date, schöne Frau?«
    »Vielleicht.« Sie schaute auf ihre Karten. Achtzehn. Und seine. Er deckte gerade eine Sechs auf. »Ich will sehen.«
    »Sehen bei achtzehn, der Geber hat fünfzehn und …«, er grinste, als er eine Vier aufdeckte, »… gewinnt mit neunzehn.«
    »Gewinnst du oft?«
    »So oft wie nur möglich.«
    Er war gut. Sie konnte sich vorstellen, dass er bei jedem Spiel, das er spielte, gut war. Aber sie auch. Und da sie oft spielte, um zu überleben, hatte sie es sich angewöhnt, niemals mehr aufs Spiel zu setzen, als sie sich zu verlieren leisten konnte.
    Weder Geld noch Zeit. Und nie ihr Herz. Aber wenn sie ihren Einsatz machte, spielte sie, um zu gewinnen. »Gib«, sagte sie und lächelte ihn an.
    Er schröpfte sie in den nächsten drei Runden, was sie veranlasste, ihn misstrauisch zu mustern.
    »Ich habe keine Karte im Ärmel«, versicherte er ihr. »Hier wird sauber gespielt.«
    »Das Haus kann man nicht schlagen.«
    »Du spielst nicht richtig«, erklärte er ihr. »Du willst zu früh sehen und traust dich nicht, ein Risiko einzugehen. Du gibst den Karten keine Chance.«
    »Ich kann sie nicht kontrollieren, vor allem, wenn ich nicht gebe.«
    »Sollen wir die Plätze tauschen? Komm.«
    Sie wollte erst nicht, aber dann zuckte sie die Schultern. »Warum nicht? Eine zweite Karriere für den Notfall kann nie schaden.« Belustigt umrundete sie den Tisch und stellte sich dahinter, dann ließ sie den Blick durchs Casino schweifen. »Von hier sieht es ganz anders aus, findest du nicht?«
    »Dasselbe Spiel, dieselben Chancen.«
    »Nur, dass sie jetzt günstig für mich stehen. Ich werde dich gut im Auge behalten, Süßer. Mach deinen Einsatz.«
    Er schob einen ihrer Chips in die Mitte und wartete auf seine Karten. Sie schaute ganz und gar selbstzufrieden drein, als sie eine Ecke der Karte unter ihrer Neun aufdeckte.
    Er hatte zweimal die Acht. »Split. Gib mir noch zwei.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte sie trocken. Dann hob sie eine Braue, als er eine Hand mit siebzehn zeigte: »Schlägst du das?«
    »Auf jeden Fall. Eine Fünf genügt.« Als sie ihm eine Vier gab und die Stirn runzelte, nickte er. »Reicht so. Und jetzt die.« Er deutete auf seine zweite Hand mit dreizehn. Sie gab ihm eine Acht und fluchte.
    »Neunzehn verliert«, brummte sie und drehte ihre Dame um. Es sind nicht nur die Karten, entschied sie. Sie verlor ständig an Boden, er brachte sie dauernd dazu, ein bisschen zu viel zu riskieren. Und jedes Mal, wenn sie sich auf ihn einließ, fiel es ihr schwerer, sich zu erinnern, was es kostete, wenn ihre Hand – oder ihr Herz – in die Binsen ging.
    »Du bist gut, Blade.«
    »Das ist mein Job.«
    »Okay, du hast mir in fünf Minuten vierzig Mäuse abgeknöpft, das reicht. Wenn du in diesem Tempo weitermachst, werde ich noch mein Kleid verloren haben, ehe die Show beginnt.«
    »Strip-Blackjack können wir später spielen.«
    Sie lachte und beugte sich über den Tisch. Das war ein Spiel, das sie sich leisten konnte, hier hatten sie gleiche Chancen. »Ich bin eigentlich nur hier, weil ich dir erzählen wollte, dass ich für deinen Großvater am Ende der Show eine kleine Überraschung geplant

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