Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drei Maenner fuers Leben

Drei Maenner fuers Leben

Titel: Drei Maenner fuers Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
habe. Ich dachte mir, es interessiert dich vielleicht.«
    »Was ist es denn?«
    »Komm und sieh selbst.« Und während sie ihren Blick mit einem süffisanten Grinsen über eine der Kingston-Schwestern wandern ließ, fügte sie hinzu: »Falls du dich von deinem Harem hier losreißen kannst.«
    »Sweetheart, ich gehöre ganz allein dir.«
    »Richtig.« Sie kicherte, tätschelte ihm die Wange, dann richtete sie sich auf. »Wir rechnen später ab. Ich muss jetzt erst meinen Verlust wieder reinholen.«
    Der Anblick ihrer nicht ganz dezent schwingenden Hüften beim Hinausgehen bewirkte, dass ihm der Atem stockte. Ja, in der Tat, dachte er. Abrechnen würden sie später.
    Sie beendete ihren zweiten Auftritt, wobei sie wusste, dass Duncan hereingeschlüpft war und jetzt bei seinen Großeltern am Tisch saß. Sie hatte das Timing mit Anna abgesprochen und trat erst aus dem Scheinwerferlicht, als sich die Publikumsmenge langsam zu zerstreuen begann.
    Ein paar Zuschauer würden noch bleiben, entweder hinten an der Bar oder vereinzelt an ihren Tischen, aber sie betrachtete dies als einen Privatauftritt. Einen Auftritt, bei dem sie seltsamerweise Lampenfieber wie nie zuvor verspürte.
    »Ich weiß gar nicht, was dein Problem ist, Junge«, brummte Daniel. »Diese Frau ist wie für dich geschaffen.«
    »Daniel, bitte. Fang nicht schon wieder an.« Anna seufzte. Sie war zu demselben Schluss gekommen und hätte ihrem Mann am liebsten eine Kopfnuss verpasst, weil sein Gerede möglicherweise zur Folge hatte, dass sich die Waagschale nach der falschen Seite neigte. »Lass Duncan in Frieden. Er ist ein erwachsener Mann.«
    »Sag ich doch! Genau das sage ich doch. Und warum verhält er sich dann nicht so? Wann erinnert er sich bitte schön endlich an seine Pflichten, frage ich dich? Es ist wirklich eine Schande, aber ich sehe es schon kommen, dass er sich dieses Mädel durch die Lappen gehen lässt. Man sollte es nicht glauben, dass durch seine Adern mein Blut fließt. Ha!« Daniel verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit grimmigem Gesicht zurück.
    In dem Wissen, dass sein Großvater jetzt grün werden würde vor Neid, zog Duncan eine schlanke Zigarre aus seiner Brusttasche und drehte sie genüsslich in den Fingern. Dann steckte er sie sich zwischen die Zähne, zündete sie an und paffte zufrieden, während Daniels blaue Augen vor Verärgerung und Verlangen glitzerten.
    »Wer sagt denn, dass ich sie mir durch die Lappen gehen lasse?«
    »Wenn du Augen im Kopf hättest, würdest du sehen, dass …« Daniel unterbrach sich, schnappte nach Luft, dann versetzte er Duncan einen heftigen Schlag auf den Rücken. »Na dann! Ha! Siehst du, Anna, hab ich dir nicht gleich gesagt, dass er ein schlauer Bursche ist? Hab ich dir nicht gesagt, dass es nicht den geringsten Grund gibt, sich Sorgen zu machen?«
    »Ja, das hast du, Daniel.« Anna, die beide Männer gleichermaßen liebte, ergriff von jedem die Hand und drückte sie. »Ich mag sie sehr, Duncan.«
    »Ich weiß. Also, pass auf, dass er sich da raushält, dann werde ich mir alle Mühe geben, dass es klappt.«
    »Mich raushalten!«, beschwerte sich Daniel mit so laut dröhnender Stimme, dass sich die wenigen Gäste, die noch geblieben waren, nach ihm umdrehten. »Was glaubst du Flachpfeife eigentlich, wobei du dir Mühe geben könntest, wenn ich nicht …«
    »Hör mal, Daniel«, unterbrach Anna ihn sanft lächelnd und in zuckersüßem Tonfall, »du hast dich doch nicht etwa wieder einmal eingemischt?«
    »Eingemischt? Ich? Äh … nein, ich habe nichts gemacht. Überhaupt nichts. Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Ich sage nur … was ich sage.« Er hielt es für angebracht, den Rückzug anzutreten. »Wir sollten besser langsam unsere Kabine aufsuchen, Anna. Du brauchst deinen Schlaf.«
    »Ich trinke nur noch meinen Wein aus.« Anna hob ihr Glas und drehte sich auf ihrem Stuhl herum – das Signal, das sie mit Cat abgesprochen hatte.
    Cat, die schon darauf gewartet hatte, trat wieder nach vorn ins Scheinwerferlicht. »Daniel MacGregor? Ich habe etwas für Sie.«
    »Schön, und warum lungern Sie dann noch da oben auf der Bühne herum? Kommen Sie runter und geben Sie es mir.«
    »Es kommt von hier oben. Und von hier«, fügte sie hinzu und legte sich eine Hand aufs Herz.
    Und dann sang sie die alte schottische Ballade »Loch Loman« für ihn. Weil sie ihn dabei die ganze Zeit über anschaute, sah sie, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. Und spürte, wie ihre eigenen zu

Weitere Kostenlose Bücher