Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]
besten Frozen Yoghurt von ganz Köln gibt. Scott kriegte sich kaum ein, weil er seit seinen letzten Ferien in Amerika keinen Frozen Yoghurt mehr bekommen hatte. Er bestellte sich eine doppelte Portion, während wir Mädels noch an der Theke überlegten. Das ist wirklich eine schwere Entscheidung, man muss nicht nur die Geschmacksrichtung des Yoghurts aussuchen, sondern auch noch auswählen, ob und was obendraufkommt. Zur Auswahl stehen verschiedene Fruchtsoßen (ich liebe die Himbeersoße), Streusel und gehackte Nüsse. Jedenfalls waren wir uns einig, dass Frozen Yoghurt viel besser schmeckt als normales Eis.
Die Louisa mit o schleckte ihren Löffel ab und seufzte: »Zu schade, so etwas gibt es natürlich nur in Köln«, worauf die Luisa ohne o ihre Haare zurückwarf und von oben herab erklärte: »Egal, ich fahre nur nach Düsseldorf auf die Kö!« Wir alle lachten und wussten genau, wer gemeint war. Und wieder gehörte ich dazu.
Aufregend wurde es, als wir später vom Friesenplatz mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof fahren wollten. Acht Mädels hatten richtig Panik, dass die Türen der U-Bahn sich zu schnell schließen würden und eine von ihnen alleine an der U-Bahnstation zurückbleiben würde.
Scott grinste mich nur kurz an und ich wusste, was er dachte. Typisch Landeier in der Stadt!
Plötzlich erinnerte ich mich daran, wie ich letztens Panik gekriegt hatte und auf dem Hof von Philippa fast mit der vollbeladenen Schubkarre in den Misthaufen gefallen wäre. Als die U-Bahn einfuhr, rief ich deshalb: »Los, wir fassen uns immer zu fünft an den Händen!« Das gab ein Gekreische, denn nebeneinander passten wir kaum durch die Türen der U-Bahn. Zumindest kam die aufgeregte Schar so sicher in die U-Bahn und auch komplett wieder hinaus.
Während die anderen im Zug ihre Einkäufe aus den Tüten herausholten, Preise verglichen und schwatzten, blätterte ich in der aktuellen girlfriends. Eine Seite interessierte mich ganz besonders, die mit den Horoskopen. »Was kommt in den nächsten Wochen auf dich zu?«, las ich neugierig. Ob es für mich von nun an in der Schule leichter werden würde? Würden die anderen aus meiner Klasse endlich aufhören, mich aufzuziehen? So etwas in der Art hätte ich mir gewünscht. Doch was stand stattdessen unter meinem Sternzeichen? »Ein Streit mit jemandem, der dir viel bedeutet, steht bevor. Aber du findest die Lösung. Dein Glückstag: 31.10.« Na toll, auf mehr Stress konnte ich gerne verzichten! Und wer war damit nur gemeint? Hannah, Linn, Philippa oder vielleicht ein Junge?
Blau gefroren am Teich
A ls ich am Sonntagmorgen wach wurde, schienen die Sonnenstrahlen seitlich durch mein Rollo ins Zimmer. Mama saß mit einer Tasse Kaffee auf der Terrasse.
»Na, ist das nicht ein herrliches Wetter?«, fragte sie und blinzelte in die Sonne. »Fast wie im Sommer, und das obwohl es Ende September ist.«
Ich setzte mich im Nachthemd zu ihr auf die Gartenbank und zog die Füße hoch, denn der Boden war noch kalt. Aber die Sonne schien so warm, dass mir eine geniale Idee kam. Heute könnten Mats und ich noch mal im Teich schwimmen gehen! Am besten dann, wenn Mama mit Friederike zu dem Schnupperkurs in der Töpferei fahren würde. Denn meine Mutter würde davon, Anfang Oktober im Teich zu schwimmen, garantiert nicht viel halten.
Ich sah, wie der blaue Bus der Quentins davonfuhr, dann machten sich Mama und Friederike auf den Weg – und kurz danach schellte ich an der Haustür der Quentins.
In dem Haus, wo sonst so viel Leben herrschte, war es ungewöhnlich still. Ich hörte nur Einsteins Krallen auf den Fliesen, als er durch den Flur trottete und an der anderen Seite der Haustür schnüffelte. Ob Mats unsere Verabredung vergessen hatte? Wieder drückte ich den Klingelknopf.
Erst hörte ich nichts, aber dann liefen Füße die Treppe hinunter und Mats riss die Tür auf. Eine Deoduftwolke schlug mir entgegen. »Hi, ähm, ich hab die Klingel nicht gehört«, sagte er, während ich ihn nur sprachlos anschaute.
Was war nur mit Mats passiert? Er war so – so ganz anders als sonst. Heute trug er ein wild gemustertes T-Shirt, das ich noch nie an ihm gesehen hatte. Seine dunkelroten Haare waren plötzlich zu einer Justin-Bieber-Frisur geföhnt. Mitten auf seinem Kinn leuchtete ein dicker roter Fleck, wo zuvor bestimmt ein Pickel gesessen hatte, und diese Deoduftwolke füllte den ganzen Flur.
Ich schnappte nach Luft. »Hi«, sagte ich und vermisste den alten Mats ganz schrecklich. Aber vielleicht
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