Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]
bunt verstreut. Als ich sogar unter meinem Bett aufräumte, maunzte Kralle empört und suchte sich woanders im Haus ein ruhiges Plätzchen.
Auf keinen Fall sollte Valerie der ganzen Schule erzählen können, dass sie bei mir meine Snoopy-Unterhosen, einen meiner winzigen BH s oder sonst was Peinliches rumliegen gesehen hätte.
Als mein eigenes Zimmer so ordentlich aussah, dass es mir fremd vorkam, stellte ich meinen Laptop an. Da ich noch etwas Zeit bis 16 Uhr hatte, loggte ich mich bei Schüler- VZ ein und fand eine verzweifelte Nachricht von Hannah! Ihre Mutter hatte seit Kurzem einen neuen Freund, der nun bei ihnen einziehen wollte. Nur über meine Leiche!!!, hatte Hannah geschrieben.
Natürlich schrieb ich sofort zurück. Schließlich musste meine abf wissen, dass ich ganz auf ihrer Seite war!
Gut zu wissen , schrieb Hannah, wir müssen uns schnell was einfallen lassen, denn der typ ist schon dabei, die räume neu aufzuteilen. und das, obwohl der hier nichts zu sagen hat. doch mama findet seine ideen auch noch großartig.
Ich schnappte nach Luft. Das war ja schrecklich. Bevor ich Hannah antworten konnte, brüllte Friederike durchs Haus: »Mathilda, Valerie ist da!« Das war auch schrecklich! Bevor meine Schwester noch wer-weiß-was erzählen konnte, rannte ich die Treppen hinunter.
Valerie stand mit ihrem Physikbuch und einem Block in der Eingangshalle und strahlte mich an. »Hi«, sagte ich knapp. »Hast du uns gut gefunden?«
»Ja, aber Mensch, ihr wohnt wirklich mitten auf dem Land.« Valerie blickte sich neugierig um. »Euer Haus ist ja wunderschön, aber hier ist bestimmt nichts los, oder?«
Sofort streckte Friederike ihren Kopf aus der Küche hervor. »Von wegen«, rief sie. »In den Sommerferien hatten Mathilda und ihre Freundinnen hier eine Beachparty …«
Valerie machte große Augen. »Wie cool, Mathilda, davon habt ihr mir ja noch nie etwas erzählt.«
Ich funkelte meine kleine Schwester wütend an, damit sie endlich den Mund hielt. Aber das half nichts, denn Friederike kam nun so richtig Fahrt. »Ach, dann weißt du bestimmt auch nicht, dass lauter süße Jun…«
Ich schloss die Küchentür vor Friederikes Nase mit einem Knall. »Diese Kinder«, sagte ich kopfschüttelnd zu Valerie, »übertreiben ohne Ende. Es war nur so eine kleine Party, nichts weiter. Komm, ich zeige dir, wo mein Zimmer ist.«
Valerie folgte mir die Treppen hinauf und sah sich in meinem Zimmer entzückt um. »Oh, Mathilda, darum kann man dich ja beneiden. Und so eine schöne Aussicht!« Sie warf einen Blick aus dem hinteren Fenster in unseren verwunschenen Garten, wo es außer wilden Rosen und hohen Hecken nicht viel zu sehen gab, und einen Blick aus dem vorderen Fenster zur Straßenseite. Zum Glück gab es gegenüber, im Zimmer von Mats, momentan auch nichts zu sehen. Wenn Valerie gewusst hätte, wer dort wohnt, hätte ich sie bestimmt nicht mehr von der Fensterscheibe wegbekommen. So aber setzten wir uns an meinen Schreibtisch.
Ich legte eine neue Datei für unser Referat an, als Valerie plötzlich fragte: »Wie machst du das eigentlich, Mathilda?« Ganz ernst sah sie mich dabei an.
Ich dachte, ich hätte nicht richtig gehört. »Ähm, meinst du, wie ich eine Datei anlege?«
»Nein«, Valerie schüttelte den Kopf und ihre Wangen röteten sich. »Nein, ich meine, wie machst du das nur, dass dich Scott und sogar einige Jungs aus der Stufe über uns so toll finden?«
»Mich?« Ich holte Luft und sagte schnell: »Ach, Quatsch. Wie kommst du nur darauf?« Das hätte ich vielleicht besser nicht gefragt!
»Du müsstest mal sehen, wie dieser Mats hinter dir herschaut. Zwei andere Jungs auch, aber von denen weiß ich die Namen nicht.«
»Nein, da irrst du dich«, erklärte ich hastig, während Valerie seufzend über ihre glatten Haare strich und rief: »Ach, ich wünschte, ich hätte solche Locken wie du, Mathilda …«
Ich schüttelte entschieden den Kopf. »Oh nein, niemand hätte gerne diese Locken, glaub mir. Ich würde alles darum geben, wenn ich glatte …«
Wieder klingelte es. »Machst du auf, Friederike?«, rief ich laut durchs Treppenhaus.
»Geht nicht«, hallte es aus dem Badezimmer.
Also lief ich die Treppen hinunter und ließ Philippa herein. Die kam wie meistens zu spät. Dieses Mal hatte ihr Bulle Brutus seinen Nacken so sehr am Hochsitz des Försters geschrubbt, dass der nun einsturzgefährdet war. Das fand ich zu komisch und so dauerte es vielleicht einen Moment länger, bis wir in mein Zimmer
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