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Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Titel: Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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würde es ja wieder so sein wie sonst, wenn wir am Teich waren. »Na, was ist, gehen wir im Teich schwimmen?«, fragte ich so locker wie möglich.
    »Schwimmen? Im Teich?« Das war alles, was Mats sagte, zumindest seine Stimme war noch so wie sonst.
    »Ja, klar«, rief ich viel zu laut und biss mir auf die Lippen. Leise, so dass Mats’ Großeltern, die in der ausgebauten Scheunenhälfte wohnten, es nicht hörten, fügte ich hinzu: »Warum nicht? Es ist doch fast so warm wie im Sommer. Wir müssen ja nicht lange im Wasser bleiben.« Zum Beweis zog ich Mats in die Nachmittagssonne. Es war so hell, dass wir beide blinzeln mussten. »Also, was ist?«, rief ich und fragte mich verzweifelt, was ich mit diesem fremden Mats sonst unternehmen sollte.
    Träge summte eine Hummel an uns vorbei. Mats grinste mich an. »Jede Wette, Mathilda, dass das Wasser im Teich nicht kalt, sondern eiskalt sein wird. Also, guck dich noch mal an, bevor du nachher blau gefroren bist. Ich hole dich gleich ab!«
    »Vergiss deine Heizdecke nicht«, rief ich, bevor ich nach Hause flitzte, wo zum Glück nur Kralle sah, dass ich ein Badetuch in meinen Rucksack packte und mir meinen gepunkteten Bikini anzog. Darüber kamen meine Trainingshose und ein T-Shirt. Dann quetschte ich noch meine weiche rote Fleecejacke mit Kapuze in den Rucksack, die würde nach dem Schwimmen schön wärmen. Schon klingelte es an der Haustür.
    Davor stand Mats, auch im Trainingsanzug. »Fertig?«, fragte er. Seine Augen blitzten. Das war der Mats, den ich mochte. Wir liefen am Rand der Obstplantagen und hinter dem Garten des Alten Meyer entlang, wo T-Rex in der Sonne döste. Aber der Alte Meyer hatte uns bemerkt. Er schwenkte eine Harke in der Luft und schrie uns nach: »Ihr habt was ausgefressen, so wie ihr rennt. Das sehe ich gleich!«
    » Noch nicht, Herr Meyer«, rief Mats lässig und winkte dem alten Griesgram zu. Darüber musste ich so lachen, dass ich Seitenstiche bekam. »Ich kann nicht mehr!«, keuchte ich und presste meine Hand auf die Seite.
    »Schaffst du es nicht mehr bis zum Teich?«, rief Mats so frech, dass ich ihn zwicken musste, und dann schubsten wir uns auf dem Waldweg hin und her, bis wir vor dem Zaun standen, der den Teich umgibt. Mats schloss das Tor auf. Die kleine Insel in der Mitte des Teiches lag in der Sonne, während die hohen Bäume und Sträucher, die das Grundstück umgaben, schon lange Schatten warfen.
    »Auf die Insel«, schrie ich und wir liefen über den Steg. Mats zog sofort seine Trainingsjacke und sein T-Shirt über den Kopf.
    Aber ich stand da und lauschte. Wie immer war es am Teich ganz still. Ich hörte nur das Plätschern des Bachs und den Wind in den Bäumen. Auf dem Wasser trieben schon bunte Blätter.
    »Was ist? Willst du lieber ins Hallenbad?« Mats sah mich herausfordernd an.
    »Von wegen«, rief ich und sprang aus meinen Anziehsachen, bis ich nur in meinem Bikini dastand. Sofort bekam ich eine Gänsehaut. Ich sah bestimmt weiß wie ein Streuselkuchen aus. Von meiner Sommerbräune war nichts mehr zu sehen. Da half nur eines: ich holte tief Luft und machte einen Startsprung ins Wasser.
    Es war so kalt, dass es mir fast den Atem nahm. Natürlich war beim Startsprung mal wieder mein Bikinioberteil verrutscht. Das zog ich noch schnell zurecht, bevor Mats neben mir auftauchte.
    »Los, eine Runde um die Insel«, riefen wir gleichzeitig und schwammen ziemlich schnell um die Insel. Trotzdem fühlten sich meine Arme und Beine ganz lahm vor Kälte an.
    »Ich muss raus«, rief ich mit klappernden Zähnen und zitterte so, dass ich kaum an der rutschigen Böschung aus dem Wasser klettern konnte. Noch nie zuvor habe ich mich so auf mein Handtuch gestürzt. Bibbernd zogen wir unsere Anziehsachen an. Ich setzte die Kapuze meiner Fleecejacke auf, schlang die Arme um mich und hüpfte auf der Stelle. Aber meine Zähne hörten nicht auf zu klappern.
    Mats kam mit blauen Lippen und verwuschelten Haaren auf mich zu, zog mir die Kapuze tiefer ins Gesicht und sagte mit rauer Stimme: »Wichtel, mit dir wird’s echt nicht langweilig!«
    Plötzlich war da so ein flattriges Gefühl in meinem Bauch. Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte Mats sich umgedreht und war über den Steg gelaufen. Ich folgte ihm, und als wir schnell atmend aus der Obstplantage in unseren Garten rannten, blieb Mats plötzlich stehen.
    »Mist, meine Eltern sind schon zurück«, murmelte er, »wenn die mich mit nassen Haaren sehen …«
    »Sehen sie nicht«, sagte ich rasch. »Du

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