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Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2]

Titel: Drei ohne Punkt und Komma - Mathilda, Mathilda! ; [2] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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jemals anders sein kann als schrecklich? Kreuze an: _ Ja _ Nein _ Vielleicht.

Blöde Liebesperlen

    A m nächsten Morgen schwebte Vivienne von nebenan zum Schulbus. Heimlich nenne ich sie Miss Perfekto. Der Unterschied zwischen uns hätte an diesem Morgen nicht größer sein können: Ich war außer Atem, wäre fast in eine Pfütze getreten und meine Locken sahen wirr wie ein Vogelnest aus.
    Bei ihr wurde die Straße zum Laufsteg. Viviennes kinnlange blonde Haare wippten bei jedem Schritt mit und hatten in gleichmäßigen Abständen hellblonde Strähnen. So als ob Vivienne jeden Tag in der Meeresbrandung surfen würde. (Dabei hatten weder Sonne noch Salzwasser ihre Strähnen gebleicht, sondern Viviennes Mutter, die einen Friseursalon besitzt.) Anstelle einer Schultasche trug Vivienne eine überdimensionale Handtasche über der Schulter. Wie immer war ihr Styling perfekt. Neben Miss Perfekto schien an mir nichts zu stimmen.
    »Ach, wo ich dich mal sehe, Mathilda …«, fing Vivienne huldvoll an, während sie eine nicht vorhandene Falte an ihrem Oberteil glatt strich.
    Verwundert sah ich sie an, denn meistens übersah Miss Perfekto Linn, Philippa und mich. Immerhin war sie ja ein Jahr älter als wir, tanzte Ballett, modelte ein bisschen und hatte vor, so bald wie möglich nach New York zu gehen. Wohingegen sie im Dorf oder mit uns möglichst nichts unternahm.
    »Ja?«, fragte ich knapp und bog neben ihr auf die Landstraße ab. Noch hundert Meter, dann hatten wir die Bushaltestelle erreicht, wo schon Mats, Linn, Philippa und meine kleine Schwester in der diesigen Septembersonne standen.
    Vivienne senkte ihre Stimme. »Sag, wusstest du schon, dass Mats seit den Sommerferien in unserer Stufe plötzlich zu den angesagten Typen gehört?«
    »Schön für Mats«, erwiderte ich lässig, während ihr Satz wie ein spitzer Bleistift in mir bohrte. Aber hatte sie damit wirklich recht? Wie sehr, das sah ich nach der sechsten Stunde. Wir hatten eine Freistunde und ich brauchte dringend etwas Süßes, um überhaupt noch Physik in der achten Stunde zu überstehen. Linn und Philippa wollten nichts, so lief ich alleine vom Schulhof zu dem Supermarkt auf der anderen Straßenseite. Bevor ich in die Süßwarenabteilung kam, hörte ich schon mehrfaches aufgeregtes Gekicher und eine Mädchenstimme, die zuckersüß rief: »Ein Fläschchen Liebesperlen ist genau das Richtige, das wird sie einfach supersüß finden!«
    Und ein anderes Mädchen kicherte: »Aber sieh dich vor, wenn du ein paar von den Liebesperlen nimmst, ist es um dich geschehen.«
    Ich bog um das Regal und blieb stocksteif stehen. Denn vor mir stand Mats – die Hände voller Liebesperlenfläschchen – zusammen mit drei Mädchen. Und was für Mädchen! Sie waren alle drei geschminkt, trugen ihre langen Haare stufig geschnitten, superenge Röhrenjeans und Stiefel mit richtigem Absatz. Gegen die drei kam ich mir in meinen flachen Chucks und meiner alten Lieblingsjeans vor wie das Baby vom Lande. Denn außer ein bisschen Wimperntusche war ich gar nicht gestylt. Von meinen Locken im Vogelnestlook mal ganz zu schweigen. Auf einmal brauchte ich nichts Süßes mehr und wäre am liebsten unbemerkt verschwunden. Doch zu spät!
    Mats hatte mich in dem Gang entdeckt. »Hallo, Mathilda!«, rief er fröhlich. Wieso war es ihm gar nicht peinlich, mit drei gestiefelten Mädels und lauter Liebesperlenfläschchen erwischt zu werden? Und vor allem, für wen waren diese blöden Liebesperlen gedacht?
    »Hi Mats«, brachte ich mühsam heraus, während die drei gestiefelten Mädels mich von Kopf bis Fuß musterten. Verlegen griff ich nach dem nächstbesten Schokoriegel (obwohl ich Lakritz wollte!) und lief zur Kasse.
    Als ich in die Schule zurückkam, gab es in der Pausenhalle von Linn und Philippa keine Spur. Aber Scott saß dort an einem Tisch und winkte mir zu. »Mathilda, wenn du siehst, was ich hier habe, dann lachst du!«, rief er und kramte in seiner Schultasche.
    »Bist du dir da sicher?«, fragte ich, während ich näher kam. Denn meine Laune war so ziemlich auf dem Tiefpunkt.
    Scott grinste mich an und zog ein gelbes Schild hervor, auf dem in dicken schwarzen Buchstaben stand:
    MATHE IST EIN ARSCHLOCH
UND PHYSIK IST SEIN FREUND.
    Da fing ich wirklich an zu lachen. Scott ließ sich nicht davon abbringen, er schenkte mir das Schild – und das, obwohl er mich so gut wie gar nicht kennt.
    »Aber nur, wenn du den hier nimmst!« Ich hielt Scott den Schokoriegel hin.
    »Ah, meine absolute

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