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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Erster.
     
    »Sein Feuer . . . er steckt das Meer in Brand! « brüllten die Männer der >Seefalke<. »Der Feuerring schliesst sich um die Insel. Wir sind verloren.«
    Nur Fangus bemühte sich, in dieser Situation einen klaren Kopf zu behalten. Jammern und Wehklagen hatte keinen Zweck. Eiskalt musste er seine Chance abwägen.
     
    In dem Tempo, wie der Drache über das Wasser hinflog und mit seinem Atem das Meer zum Brennen brachte, dauerte es einige Zeit, bis sich der Kreis vollständig geschlossen hatte. Die »Seefalke« war ein schnittiges Schiff, das oft genug den schwerfälligeren Galeeren entkommen war, wenn nach einer gelungenen Piraterie ein Strafkommando hinter ihnen her war.
    Es würde knapp werden - aber sie konnten es schaffen, das Schiff von der Insel fortzubringen, bevor sich der tödliche Flammenring schloss und die Flucht unmöglich machte. Doch es durfte kein Herzschlag Zeit mehr vergeudet werden.
     
    »Entert in die Toppen. Setzt alle Segel. Alle Leinwand nach oben! « brüllte er die Männer an, die mit angstvoll aufgerissenen Augen das Treiben des weißen Drachen beobachteten. »Los, Männer. Es ist unsere einzige Hoffnung. Der Wind steht günstig. Wir können es schaffen! «
    Die Matrosen sahen ihn verständnislos an. Sie waren wie Kaninchen, die einer Schlange in die kalten, leblosen Augen starren und vor Todesgrauen zu keiner Bewegung mehr fähig sind.
     
    Fangus sah, dass er nur ein Mittel hatte, die Männer aufzuscheuchen. Und er zögerte nicht, davon Gebrauch zu machen.
    Zischend wandten sich die neun armlangen Riemen seiner Peitsche durch die Luft und klatschten auf die halbnackten Körper der Matrosen. Die Männer brüllten vor Schmerz - jedoch sie erwachten aus ihrer Starre.
    »Setzt Segel. Jeden Lappen, den wir besitzen! « brüllte Fangus. » Und bemannt die Ruder. Bei Fulcors Feueratem, wollt ihr ewig auf dieser verdammten Insel bleiben, wenn uns die Flammen den Rückweg in die Zivilisation versperren?«
     
    Seine laute Stimme fuhr den Matrosen in die Glieder. Wie die Eichkater enterten sie in die Wanten, flitzten über die Rahen und ließen die Segel herab, die sich sofort im aufkommenden Wind bauschten. Manch einer der Matrosen gönnten Sina, Ferrol und Churasis, die an ihren Fesseln zwischen den Segeln hin und her schwangen, einen kleinen Seitenblick. Doch niemand wagte es, sie loszuschneiden, damit sie helfen konnten.
    Unter Deck stießen die Ruderer auf die brüllenden Kommandos von Emachos ihre Ruder durch die Öffnungen. Der Rudermeister nahm die Schlegel auf und ließ sie auf die mächtige Trommel fallen. In gleichmäßigem Takt zogen die Ruderer an und teilten die grüne Flut des Meeres.
     
    »Doppelte Geschwindigkeit!« brüllte Fangus in den Ruderraum. Mit Entsetzen stellte der Kapitän fest, dass die »Seefalke« trotz voller Besegelung und kräftig gezogenen Rudern kaum Fahrt machte. Träge lag die Ruderkogge im Wasser und bewegte sich nur langsam voran.
    » Rudert ... rudert ... bei allen Göttern ... wir liegen ja fest! « heulte Fangus in den Ruderraum. »Wir müssen weg. Das Feuer kommt immer näher. An euch liegt es, ob wir es schaffen! «
     
    » Angriffsgeschwindigkeit! « brüllte Emachos und ließ die Schlegel in schnellerem Rhythmus dröhnen. Schwitzend und fluchend legten sich die Ruderer ins Zeug. Ihr Atem rasselte und ihre Muskeln waren zum Zerreißen gespannt.
    Dennoch vergrößerte sich die Geschwindigkeit der Ruderkogge kaum.
     
    »Zardoz! Gott der Winde und der Stürme! Eile herbei und treibe uns von dieser verfluchten Insel fort!« heulte Fangus, der erkannte, dass Ashavar langsam aber stetig den Feuerring schloss. »Oceana, Herrin der Meere. Senke deine Fluten, dass wir darüber hinweggleiten und entkommen können. Ihr Götter des Jhardischtan...! «
    »Ramm-Geschwindigkeit! « klang die Stimme des Emachos aus dem Ruderraum. Doch Fangus erkannte, dass auch diese Anstrengung vergebens war.
     
    Schlagartig erkannte er, warum sich das Schiff so schlecht vorwärts bewegen und manöverieren ließ. Die »Seefalke« war hoffnungsvoll überladen. In ihrer Gier hatten die Männer jeden Winkel der Laderäume und der Kajüten mit den Diamanten-Knochen der Drachen vollgestopft. Diese schwere Substanz gab dem Schiff einen schon gefährlichen Tiefstand und nahm ihm die Wendigkeit, die jetzt benötigt wurde.
    »Die Ladung! Werft die Ladung über Bord! « überbrüllte Fangus den Lärm und die neunschwänzige Katze in seiner Hand tanzte wieder auf den Rücken der

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