Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
eure Seelen wiedergeben kann!«
Kurze Zeit später hatte er jedem das Haar wieder eingepflanzt. Sina spürte, wie warmes Leben wieder durch ihren Körper pulsierte. Es war ein herrliches Gefühl, wieder eine Seele in sich zu tragen.
»Womit kann ich euch belohnen?« fragte der Schwarzzauberer nach einer Weile.
»Der Dank und die Freundschaft des hohen Soduur sind uns Lohn genug! « sagte Churasis mit feinem Lächeln.
»Wenn wir dir geholfen haben, dein schweres Los zu erleichtern, dann war es der Mühe wert! « setzte Sina bescheiden hinzu.
»Alles in allem war es ein prächtiges Abenteuer! « lachte Ferrol.
»Meine Milch und meine Mohrrüben! « jammerte der Schrat.
»Ich habe nachgedacht und festgestellt, dass es euch ständig an Geld mangelt! « sagte Soduur nach einer Weile. »Und mit Geld kann man sogar die Mohrrüben und die Milch kaufen. Ich habe mich also entschlossen, euch so viel Geld zu geben, dass es für den Rest eures Lebens genügt! «
In Sinas Gesicht war eine einzige Frage, als Soduur eine schäbig anzusehende Geldbörse aus den Falten seines Gewandes zog.
»In dieser Geldkatze befinden sich immer zehn Silberstücke! « erklärte Soduur. »Was davon ausgegeben wurde, das entsteht wieder neu. Ihr werdet ständig über zehn Silberstücke verfügen und niemals mehr Mangel leiden. Das sind zwar keine Reichtümer, aber genügend, um in Freuden zu leben.«
Alle wollten gleichzeitig reden, aber Soduur schnitt ihm das Wort ab.
»Halt! Keinen Dank!« sagte er mit scharfer Stimme. »Geht jetzt. Cassar wird euch hinausbegleiten und dann die Zeremonie für mich richten. Und hütet euch, alles Geld auf einmal auszugeben!« setzte er warnend hinzu, als sich die Freunde mit einer angedeuteten Verneigung zurückzogen.
Doch diese Bemerkung fand keine Beachtung...
* * *
Auf einem freien Feld außerhalb von Salassar hatte Cassar, Soduurs Sklave, alles nach den Anweisungen seines Herrn gerichtet. Die Ritualkreise waren geschlungen und die notwendigen Opfer gebracht.
In der Mitte eines verschlungenen Symbols saß Soduur auf seinem Stuhl. Über seine Lippen flossen geheime Worte einer Sprache, von der niemand wusste, ob sie jemals für andere Zwecke geschaffen wurde, als einem Zauber die nötige Weihe zu geben.
Cassar hatte sich zurückgezogen und schlief in einem Gebüsch, das einige Steinwürfe weit entfernt lag. Für diese Zeremonie konnte ihn Soduur nicht gebrauchen.
Fester wurde die Sprache des Soduur. Machtvoller wurden die Beschwörungen. Unheimliche Kräfte kamen aus dem Nichts und umlagerten die Ritualkreise, herbeigerufen von der Macht des Schwarzzauberers.
»Der Phönix. Der Vogel Phönix! « klang es in eigenartigem Singsang von Soduurs Lippen. »In Flammen und Rauch, in Feuer und Glut, vernichtet er seinen alten nutzlosen Körper, um neu und zu neuem Leben zu erstehen.
Ich bin Phönix! - Ich bin Phönix! - Ich bin Phönix!«
Mit jedem, dreifach ausgesprochenen Satz legte er einen der Bügel um, mit der das Gefäß geschlossen war. Hell schlug ihm das Drachenfeuer entgegen.
» Du verfluchter, zerbrochener Leib. Verbrenne, auf daß du neu geschaffen werdest durch die Kraft des Phönix! « rief Soduur mit fester. Stimme.
Bei diesen Worten goß er das Feuer aus dem Gefäß vor sich auf den Boden. Sofort breiteten sich die Flammen des Ashavar aus und hüllten Soduur ein.
Der Schwarzzauberer atmete tief durch. Gleich musste sein zerbrochener Körper in den Flammen vergehen, um neu zu erstehen. Gleich ... in wenigen Augenblicken ...
In diesem Moment prasselte ein Wolkenbruch nieder. Wassermassen, wie aus Krügen gegossen, stürzten herab. Hochauf zischte die Drachenflamme. Für einen kurzen Augenblick währte der Kampf der Elemente. Feuer und Wasser rangen um die Vorherrschaft.
Doch Watran, der Herr des Wassers, erwies sich in diesem Falle als Stärker. Fulcors Flammenelement erlosch.
Das Drachenfeuer verging, ohne Soduur zu helfen.
Dann herrschte Schweigen und Dunkelheit.
»Wieder eine Hoffnung weniger! « sagte der Schwarzzauberer nach einer Weile. »Sind es die bösen Mächte eines grausamen Geschickes oder ist es ein Gegner aus dem Urnbekannten, der es nicht wagt, mir sein Gesicht zu zeigen? So habe ich keine Möglichkeit, mich zu wehren oder zurückzuschlagen!«
Einen Augenblick schien Soduur von der Hoffnungslosigkeit seines Schicksals übermannt zu werden. So mächtig seine Zauberkünste waren, er vermochte nicht, die
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