Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
blauen Feuer, das er versprühte.
»Dem Basileus von Decumania werde ich ihn zum Kauf anbieten!« sagte er. »Mindestens hundert Aurei wird er mir dafür zahlen. Vielleicht macht der mich gar zum Konsul einer seiner Provinzstädte... oder gar zum Prokurator. Nein, für diese Kostbarkeit erhebt er mich sicher in den Rang eines Dux!«
Im selben Moment begann der Kristall in seiner Hand zu erglühen... und verging im Nichts.
Der Khoralia-Kristall war dem Ruf des Churasis gefolgt.
»Ihr Götter...!« brachte Giocardo per Tenitore hervor. Mehr nicht.
Und dann flossen zwei dicke Tränen über die feisten Wangen des Juwelenhändlers von Bareas...
***
»Gut, dass ich ihn wieder habe!« sagte Churasis, als der Sternstein in seinen Händen wieder entstand. »Hoffentlich ist dieser Einsatz des Kristalls nicht von unseren Gegnern bemerkt worden!«
Und ob er bemerkt worden war!
Denn im gleichen Augenblick entstand hinter Churasis und seinen Freunden der Stand eines Pferdehändlers aus dem Nichts.. Wokat, der Gott des Verrats, hatte sie gefunden.
Die Reisenden benötigten Pferde. Für Wokat, einen Gott des Jhardischtan, bedeutete es keine Schwierigkeiten, ihnen Pferde zu verschaffen.
Pferde, die er mit seinen Kräften irgendwo aus der Welt in diesem Moment aus den Ställen oder von Weiden verschwinden ließ. Doch durch die Macht seines Götterwillens wurde mehr aus den Tieren, als es den Anschein hatte.
Vor allem aus der Schimmelstute, die sich an die Barriere drängte und mit ihrem weichen Maul Shara leicht anstupste. Das kleine Mädchen hatte eben von Sina eine Zuckerstange bekommen. Das Geld aus dem Beutel des Juwelenhändlers war mehr als genug für die Dinge, die sie dringend benötigten.
Shara fuhr herum und sah den schön geformten Pferdekopf, der sich zu ihr herab beugte und leise schnaubte.
»Hallo!« sagte Shara und lächelte das Tier an. »Willst du mal versuchen?« Damit hielt sie dem Pferd die Zuckerstange hin. Ein kurzer Biß, dann kaute das Pferd zufrieden die Hälfte der Zuckerstange. Während aus seinem Magen ein zufriedenes Kollern tönte, sah Shara fassungslos auf das restliche Fragment einer Zuckerstange in ihrer Hand.
»Ach, weißt du!« sagte sie dann zu dem Pferd. »Du bist größer als ich und hast auch bestimmt mehr Hunger. Da, nimm!« Vorsichtig hielt sie der Schimmelstute den Rest der Zuckerstange entgegen. Während das Pferd zufrieden kaute, streichelte Shara mit ihren Zuckerfingern über die Nüstern.
»Sina. Sina!« rief sie dann laut und lief hinüber zum Stand eines anderen Pferdehändlers. »Das Pferd da drüben... das mag mich... und ich mag es auch... das will ich haben... das und kein anderes!« Shara war ganz außer Atem. »Das da hinten... das schöne weiße da...!« stieß sie hervor und wies auf die Schimmelstute, die ihr nach starrte und ihr ein helles Wiehern hinterher sandte.
»Siehst du. Es ruft mich sogar!« sagte Shara und ergriff Sinas Hand.
»Aber wir sind mit diesem Händler hier schon ins Geschäft gekommen und haben drei Pferde gekauft!« sagte Ferrol, der gerade mit dem verschmitzt grinsenden Händler den üblichen Handschlag ausgetauscht hatte.
»Wir haben drei Pferde für uns!« sagte Churasis. »Die übrigen zwei Aurei können wir sicher noch gut gebrauchen. Du kannst bei Sina aufsitzen. Ihr beide seid leicht... nein... du willst nicht... aber dann kannst du doch nicht herunterfallen...!« Churasis geriet ins Stottern, als er Sharas Mienenspiel sah. Es war eine einzige große Bitte mit einer gewissen Trotzreaktion darin.
»Ich will ein eigenes Pferd haben!« sagte sie fest. »Ich bin kein kleines Kind und runter fallen tu ich auch nicht. Und ich will das weiße Pferd von dem Händler da drüben haben. Ich will! Ich will! Ich will!« Dabei stampfte sie zornig mit dem Fuß auf.
Sina und Ferrol sahen sich fragend an.
»Es ist doch so lieb. Und wir haben schon Freundschaft geschlossen!« sagte Shara nach einer Weile mit herzerweichender Stimme, als sie erkannte, dass sie als Trotzkopf nicht durchkam. »Es heißt Schneefeuer. Das hat es mir eben ganz genau gesagt. Und es mag Zuckerstangen!« fügte Shara etwas verschämt hinzu.
»Wir haben das Geld, Ferrol!« sagte Sina, und etwas Bittendes lag in ihrer Stimme. »Für Shara kann es nicht schlecht sein, wenn sie selbst reitet. Sie wird dadurch selbständig!«
»Was? Noch selbständiger!« fuhr der Prinz auf.
»Und wenn ich dich doch ganz lieb bitte, Ferrol." hörte er Shara sagen. Das
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