Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
ihrem verwehenden Gesicht standen Schmerz und Trauer zu lesen.
Im gleichen Augenblick schien ein Beben durch den ganzen Wunderwald zu gehen.
Die Fremden hatten den Tod gebracht - und den Tod sollten sie erhalten. Von nun an würden sich die Völker des Waldes nicht mehr schonen. Aber sie würden auch keine Schonung mehr gewähren.
Wokat wusste nur zu gut, dass jetzt der Kampf ohne Gnade begann ...
* * *
Die aufbrechende Tür schleuderte Sina zurück. Sie sah die glutflüssige Lava wie gelbrotes Wasser auf sich zuspritzen. Nach ihrem rückwärtigen Überschlag kam die Diebin kunstgerecht auf die Füße.
Jetzt war jedes Nachdenken reiner Selbstmord.
Hier gab es nur eins. Schleunige Flucht. Denn was sich ihr hier entgegen stellte, konnte nach Sinas Meinung nur der Gott der Vulkane selbst zurück halten.
Ohne nachzudenken rannte die Diebin Ios. Nur fort von diesem alles verzehrenden Feuerstrom, dessen Hitze ihr den Atem nahm. Sina wusste genau, dass sie sich durch diese Flucht das Leben noch für zwei oder drei Herzschläge verlängern konnte. Dann hüllte sie Sulphors grausiges Element ein und ließ sie im Nichts vergehen.
Sina lief so schnell sie konnte.
»Mitnehmen! Mich mitnehmen!« kreischte der Schrat. Wulo saß mitten im Gang und streckte die kleinen Ärmchen hoch.
Mit einem raschen Griff nahm ihn Sina mitten im Lauf in ihre Hand und setze ihn auf ihre Schulter, wo sich der Schrat in ihren langen Haaren festkrallte..
»Schneller!« piepste Wulo. »Ich habe eine unsichtbar Sperre geschaffen, von der die Lava etwas aufgehalten wird. Aber diese magische Sperre hält nicht sehr lange. Das Feuer Sulphors ist zu stark!«
»Was machen wir, wenn die Lava durchbricht und uns einholt?« keuchte Sina.
»Halt mich so hoch, dass ich an die Decke des Ganges komme!« verlangte der Schrat. »Ich will versuchen, was in meiner Macht steht!«
Sina fragte nicht lange. Sie hielt während ihres Laufs Wulo so hoch empor wie möglich. Aufblickend sah sie, wie der Schrat sich das Gestein betrachtete. Der kleine Kerl wurde in ihrer Hand stocksteif. Sina fühlte, dass er sich jetzt voll konzentrierte. Aber sie konnte nur kurz aufblicken, weil sie auf den steinigen, unebenen Boden Acht geben musste.
Das Knirschen und Knistern über ihr klang bedrohlich und ließ sie alle Kräfte anspannen. Kleine Steine und Sand rieselten auf sie herunter. Sina sah, wie der Schrat mit seinen kleinen, zu Fäusten geballten Händen gegen die Decke schlug. Seine piepsige Stimme intonierte Worte einer Sprache, die Sina niemals vorher gehört hatte.
Und dann brach hinter ihr die Hölle Ios.
Ein entsetzliches Zischen und Prasseln nahm ihr den Atem. Schlagartig wurde der Gang von einem rotglühenden Licht erleuchtet. Wabernde Gluthitze raste heran.
Wulos unsichtbarer, magischer Schild war zusammengebrochen. Und jetzt rauschte die Gluthölle der Lava heran.
»Aus und vorbei!« signalisierte Sinas Gehirn.
Im selben Moment brach mit Donnergetöse die Felsdecke herunter. Die Wasseradern, die Wulo im Gestein darüber erspürt hatte, donnerten herab. Ein entsetzliches Zischen, dann ließ das herabstürzende Wasser die Feuersglut sofort zu schwarzer Schlacke und Gestein werden . Und die nun feste Lava blockierte den flüssigen Glutstrom, der heranschoss, wie ein Staudamm.
Hinter den mächtigen, durch den Wassereinbruch entstandenen Basaltbrocken raste die Gluthölle weiter. Doch der Weg nach vorn war ihr versperrt.
Sina und Wulo waren außer Gefahr.
Vorerst wenigstens ...
Kampf um den Wunderwald
»Noch kein direkter Angriff!« befahl Ferrol. »Wir müssen weiter versuchen, ihren Vormarsch zu stören. Aber es darf nicht geschehen, dass sie noch einmal töten. Kommt ihnen zuvor, wenn sie ernsthaft die Waffen erheben, und helft den Bewohnern des Waldes, die wehr- und waffenlos sind!«
Die Luftikusse schwirrten auf, um die Befehle Ferrols überall zu verkünden.
»Die Wolfsmänner und Katzenmädchen sollen sich zum Eingreifen bereitmachen!« klang Ferrols Stimme. »Sie sollen die Eindringlinge umschleichen und beobachten. Und ihnen zuvorkommen, wenn sie töten wollen!«
Wieder schwirrten Luftikusse davon. Einige Herzschläge später war aus einiger Entfernung das klagende Hungergeheul eines Wolfes zu vernehmen. Ein jaulendes Gebell, in das viele andere Wölfe einstimmten.
Dann erklang ein Fauchen und Grollen, als die Katzenmädchen ihre Bereitschaft zur Jagd bekundeten.
»Dürfen wir auch gehen?« fragte Barnaban, jetzt wieder in
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