Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
vorgehaltener Klinge zu zwingen, sie aus dem Höhlengewirr herauszuführen. Im letzten Augenblick fiel ihr ein, dass eine Berührung der Göttin ihren Körper in Lähmung versetzte und dass die Schwertklinge des Attentäters, mit der sie Assassina attackiert hatte, in ihrem Körper verdampft war. Bei einem Kampf musste sie jede unmittelbare Berührung mit der grausigen Göttin vermeiden.
Also blieb ihr nichts anderes übrig als weiter ihrem Weg zu folgen. Auch wenn Sina gar nicht mehr so davon überzeugt war, dass Assassinas Weg zu einem der Ausgänge des Jhardischtan führte.
Die Gänge waren jetzt in rötliche Felsen gehauen. Die Steinwände waren mit grünen und weißen Adern durchzogen. Wasser sickerte aus den Ritzen und tropfte auf den Boden. Die Geräusche der auf kleine Pfützen aufprallenden Wassertropfen rief in diesem Labyrinth ein unheimlich hohles Echo hervor.
Und dann endete der Gang in einer engen Treppe, die sich bis hinunter in den Mittelpunkt der Welt winden wollte ...
* * *
»Zusammenbleiben! Wir müssen zusammenbleiben!« röhrte Mhallac hinter den Trollen her. »Sie sind geflohen aber noch nicht geschlagen. Solange dieser Anführer lebt, müssen wir auf jeden Kampf gefasst sein!«
Knurrend hoppelten die Trolle zurück. Ihnen war klar, dass der Wunderwald, auch wenn Bäume und Sträucher nicht mehr kämpften, für sie dennoch zur tödlichen Falle werden konnte, wenn sie einzeln oder in kleinen Gruppen ins Dickicht eindrangen. Nur auf den Wegen und Pfaden konnten sie ihre Waffen so einsetzen, dass die Völker des Wunderwaldes ihnen nichts oder nur sehr wenig entgegenzusetzen hatten.
»Lagert euch im Gras und beschafft Wasser für unseren Anführer!« befahl Mhallac, der wie selbstverständlich das Kommando übernommen hatte. Mit dem Diamantschwert in seiner Faust brauchte er keinen Widerstand aus den Reihen der Trolle zu fürchten.
Wokat war immer noch bewusstlos. Zwar hatte Mhallac erkannt, dass er ein Gott des Jhardischtan war, doch für ihn bedeutete das nicht viel. Nur die Menschen bringen den Herren des Jhardischtan und des Jhinnischtan echte Verehrung entgegen. Die Trolle neigen ihre Schädel nur vor Dhasor und fürchten die dunklen Kräfte der Thuolla. Ein Gott des Jhardischtan war für Mhallac nicht viel mehr als ein vorzüglicher Zauberer. Und dass dieser Zauberer seine Schwächen hatte, war zu sehen.
Es war sicher besser, wenn ein starker Troll mit eisernem Willen den Kampf führte.
»Lagert euch im Gras und ruht euch aus!« befahl Mhallac noch einmal. »Wenn wir wieder bei Kräften sind, dann werden wir die Quelle erobern!«
Auf sein Geheiß hoppelten zwei Trolle zu einem toten Siebenhorn und schnitten mit ihren Messern Fleischstücke aus dem Körper, die sie verteilten. Schmatzend schlangen die Trolle das Fleisch roh herunter. Das Siebenhorn war eine der mehr als fünfzig Kreaturen des Waldes, die auf dem Kampfplatz geblieben waren. Die Waffen der Trolle und das Diamantschwert hatten ihr Leben endgültig ausgelöscht.
»Ein Trunk Wasser würde gut tun!« grunzte ein Troll in Mhallacs Nähe.
»Besser noch wäre Wein!« brummelte sein Nachbar. »Eilen wir uns, die Quelle zu erobern. Die Elfen haben sicher auch Wein dort!«
»Wein... Wein... Wein soviel ihr wollt!« mischte sich plötzlich wie auf Kommando eine Stimme in die schmatzende Unterhaltung der Trolle. Sofort ließen die haarigen Wesen das Fleisch fallen, sprangen auf und griffen nach ihren Waffen. Doch das Menschenwesen, das sich gerade durch das dichteste Unterholz zwängte, sah alles andere als gefährlich aus.
Der Körper des Mannes war mittelgroß und unglaublich fett. Nicht nur der Bauch wackelte hin und her, sondern auch das Fleisch an Armen und Beinen schwabbelte bei jeder Bewegung.
Er war fast nackt und trug einen Schurz aus Bocksfell um die Lenden. Die Brust war stark mit rötlichem Haar überzogen. Rötlich war auch das Haar des Hauptes und ein wildwuchernder Vollbart, aus dem eine rote Knollennase und zwei flinke Mausäugelein herausblickten. Um die Stirn war ein Kranz aus Efeu gewunden. Efeuranken umschlangen auch den hohen Stab, auf den sich der Mann beim Wandern stützte.
Auf dem Rücken trug er einen mächtigen Schlauch aus Ziegenleder. Der Duft süßen Weines drang bis zu den Trollen hinüber. Ihre dicken, runden Nasen regten sich heftig, als sie den Wohlgeruch schnüffelten.
»Bleib stehen und sag uns, wer du bist, Fremder!« herrschte ihn Mhallac an und hob das Diamantschwert. Es gelang ihm
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