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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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nur schwer, sich im Zaum zu halten. Auch Mhallac nahm den süßen Weingeruch wahr.
    »Aber wer von euch starken Gesellen wird sich denn vor einem harmlosen Wanderer fürchten?« lachte es ihnen mit etwas schwerer Zunge entgegen. Der Fremde hatte offensichtlich den Wein heute schon einige Male gekostet und war im Stadium mittelschwerer Trunkenheit.
    »Wir befinden uns hier im Kampf!« grunzte Mhallac. »Also nenne deinen Namen, sonst töten wir dich!«
    »Ach, ihr seid so mutige Krieger, einen unbewaffneten Mann zu töten!« lachte der Fremde. »Wenn ihr das tut, dann erzählt in der Welt, ihr habt den Weinhändler Silenus getötet, dessen Rebensaft auch für die verwöhnte Kehle des Basileus von Decumania ein wahrer Göttertrank ist!«
    »So, Silenus ist dein Name!« knurrte Mhallac. »Und das soll ich dir glauben, Fremder?«
    »Wenn dir der Name nicht gefällt, kannst du mir gern einen anderen geben!« lachte Silenus. »Du hast doch die Waffe in der Hand. Also hast du das Recht, alles so zu gestalten, wie du es haben möchtest. Das Argument in deiner Hand ist so überzeugend, dass ich bestimmt keinen Widerspruch wage!«
    Mhallac fauchte. Er erkannte, dass er so nicht weiter kam. Die Rede des Silenus war für sein kleines Trollen-Hirn zu kompliziert.
    »Von mir aus magst du heißen, wie du willst ...!« brummte er.
    »Also bleibt es bei Silenus, das gefällt mir am besten!« unterbrach ihn der dicke Mann und lachte, dass sein Vollbart wie der Bart einer Ziege hüpfte.
    »Aber wie willst du beweisen, dass du Weinhändler bist?« Mhallac glaubte, das Verhör jetzt ganz geschickt zu führen.
    »Wenn ihr meinen Wein kostet, dann werdet ihr feststellen, dass ich kein Bierbrauer oder Limonaden-Verkäufer bin!« gab Silenus zurück.
    »Gib mir!« Mhallac konnte sich kaum zurückhalten. Ohne Trinkgefäß hielt er die Hände zusammen, damit Silenus Wein einfüllte.
    Silenus schmunzelte über die Bettelei des Trolls.
    »Wir auch! Wir auch! Auch Durst! Wein! Wein!« grummelte es ringsum.
    »Jeder der tapferen Krieger bekommt was!« nickte Silenus und konnte danach für einen Moment nicht weitersprechen, weil die Trolle vor Freude tobten und brüllten wie zehntausend rothaarige Dämonenwesen.
    »Jeder nur einen winzigen Schluck!« bemerkte Silenus, als die Trolle mit zu Schalen geschlossenen Händen vor ihn hintraten. »Der Wein ist stark und geht sonst in den Kopf. Und der wahre Krieger muss immer nüchtern sein!«
    »Gib mir! Gib mir! Gib mir!« jappten die Trolle.
    Bereitwillig schenkte Silenus aus. Er schmunzelte, als sich die Trolle immer wieder anstellten, um noch mehr zu bekommen. Unerschöpflich schien der Weinschlauch des Silenus. Nach einigen Schlucken achtete auch Mhallac nicht mehr darauf, dass hier Zauber im Spiel war.
    Der Weinschlauch des Silenus wird niemals leer, weil dieser freundliche und manchmal recht täppische Trunkenbold in seinen jungen Jahren einmal der Göttin Fruga einen Dienst erwies. Als Lohn erbat er sich einen Trank des Vergessens, der ihn immer glücklich machte und ihn das Schlechte der Welt vergessen ließ. Und Fruga, die Göttin der Erde, schuf zusammen mit Lhamondo, dem Herrn über Speisen und Getränke, diesen Schlauch voll süßen Weins.
    Silenus wurde trotzdem nicht glücklich. Er wurde als harmloser Trunkenbold behandelt, mit dem niemand etwas zu tun haben wollte. Man jagte ihn von Tür zu Tür und von Stadt zu Stadt. Nach langen Jahren der Irrfahrt fand er in den Wunderwald und erkannte, dass er nur hier unter den seltsamsten Wesen menschlicher Erfindungsgabe, das Leben führen konnte, das er mochte.
    Die Völker des Wunderwalds lernten Silenus als hilfsbereiten Freund mit etwas verschrobenen Ansichten kennen. Und nüchtern hatte ihn noch niemand gesehen. Der Zauber des Weinschlauches versiegte nicht, und Silenus war gern bereit, vom Wein abzugeben. Das Schweinevolk rechnete es sich als besondere Ehre an, ihn zum »Ehrenschwein« ernannt zu haben.
    Auch die Trolle entwickelten Sympathie für Silenus, je mehr sie tranken. Dieser dicke Mann war ihr Freund - ihr bester Freund. Und der Wein war gut.
    Dabei bemerkten die Trolle nicht, dass sie zu schwanken und zu torkeln begannen. Immer wieder gierten sie nach Wein, der ihnen bereitwillig ausgeschenkt wurde.
    »Jeder nur einen winzigen Schluck!« bemerkte Silenus immer wieder. »Sonst steigt er in den Kopf!«
    Das Lächeln verließ auch nicht sein Gesicht, als die Trolle begannen, lauthals Lieder zum Ruhm König Cynors zu singen und das Lied

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