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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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furchtsame Augen und beobachteten die Eindringlinge. Gelegentlich waren hastige Schritte und das Brechen dürrer Äste zu vernehmen. Aber kein Wesen des Waldes ließ sich sehen.
    Hoch über den Köpfen der Trolle schwebten die Schmetterlings-Menschen und beobachteten ihr Vordringen. Wokat wusste, dass ein Überraschungsangriff aussichtslos war.
    Aber ihm war auch klar, dass die Elfen nur wenig Hilfe zu erwarten hatten. Wohl entdeckte er die hundert Greifvögel, die Verstärkung von Elfgaard heranbrachten. Doch in seinen Händen war das tödliche Schwert aus Diamant. Mochten sich ihm die Elfen auch entgegen werfen - standhalten konnten sie nicht.
    Gehorsam trotteten die Trolle hinter Wokat her. An Tümpeln und Bächen löschten sie ihren quälenden Durst. Die Früchte des Waldes, die sie im Vorbeigehen pflückten, vermochten jedoch nicht, ihren nagenden Hunger zu stillen. So wuchs in den rauben, haarigen Gesellen von Trollheim wieder die berserkerhafte Kampfwut. Wokat hörte ihr Schnaufen und das Knirschen ihrer Zähne. Im Gehen wetzten sie die Schneiden ihrer Waffen.
    »Lasst mich in der vordersten Reihe an Eurer Seite kämpfen, Herr!« vernahm Wokat neben sich die krächzende Stimme Mhallacs. Der mächtige Troll hatte sich neben ihn geschoben. In seinen blutunterlaufenen Augen glimmerte die Gier nach Kampf und Tod. Wokat erkannte, dass der Troll in dem Treffen, das nun bevorstand, weder Gnade geben noch Schonung erflehen würde.
    Und das kam dem Gott des Verrats ganz recht. Er trug noch Gijalaras, das Diamantschwert. Seine kleinen Fäuste klammerten sich eher schutzsuchend um den Griff, als dass er es wie ein Krieger hielt. Wokat wusste genau, dass er es in der Schlacht nicht so grausam benutzen konnte wie ein Troll.
    Trotz aller Heimtücke und versteckter Grausamkeit widerstrebte es ihm, Blut zu vergießen.
    »Du wirst nicht neben mir kämpfen, Mhallac!« sagte er. »Du hast die Ehre, an der Stelle eines Gottes zu stehen und den Angriff zu führen!«
    Der Troll sah ihn verwundert von der Seite an.
    »Nimm das Schwert, dem du den neuen Namen >Elfentod< gabst und führe es gegen den Feind!« rief Wokat pathetisch. Mit übertriebener Feierlichkeit reichte er Mhallac das Schwert beim Heft.
    Die Augen des Trolls leuchteten und schienen Flammen zu sprühen. Er ahnte nicht, dass Wokat sich dadurch hinter seinem Rücken verschanzen konnte, um den Ausgang des Kampfes abzuwarten und die Früchte des Sieges zu ernten - oder sich bei einer Niederlage rechtzeitig abzusetzen.
    »Ich werde gehen und jeden töten, der sich zwischen uns und die Quelle des Seins stellt!« grunzte Mhallac. »Das schwöre ich bei Thuollas Schädelkette!«
    »Bei Thuollas Schädelkette!« röhrten die anderen Trolle ringsum.
    »Dann erfüllt den Eid!« rief Wokat. Seine Gestalt wuchs empor, als er mit dem Arm in südliche Richtung wies. »Dort hinter diesem gewaltigen Baum liegt die Quelle von Castalia. Vorwärts, meine Tapferen! Ein Feigling, wer zurückbleibt!«
    »Ein Feigling, wer zurückbleibt!« grölten die Trolle und Mhallac brüllte am lautesten. Dann stürmten sie mit ihren hoppelnden Sprüngen, die Waffen empor gerissen, zum Angriff.
    Wokat blieb stehen und sah ihnen mit verschmitztem bösartigen Lächeln nach. Kichernd zog er die Kapuze wieder über den Kopf.
    »Die voran stürmen, sind Helden. Die zurückbleiben, sind Feiglinge!« sagte er sinnend zu sich selbst. »Aber Helden werden nicht alt. Nur die Feiglinge überleben. Sieger ist nur der, dem es vergönnt ist, die Früchte des Sieges zu ernten.
    Und das sind im seltensten Falle die Helden ...!«
       * * *
    Sina spürte, wie der Boden unter ihren Füßen zu zittern begann. Immer wieder musste sie trotz ihres rasenden Laufs anhalten und ihr Gleichgewicht ausbalancieren. Das ganze Felsgefüge unter ihr schien in Bewegung zu geraten.
    Die grauen Rauchfahnen aus den kleinen Kratern waren jetzt schwefliggelb. Ein Gestank wie aus hundert Leichenhäusern drang zum Himmel und nahm der Diebin den Atem.
    »Vorwärts! Nur vorwärts!« hämmerte es in ihrem Inneren. »Nicht stehen bleiben.«
    Das Donnergrollen aus dem Boden tief unter ihr klang wie ein gewaltiges Lachen Sulphors. Der Gott der Vulkane hatte sie erspäht und belustigte sich an ihrer Flucht. Sina wusste, dass die Götter des Jhardischtan einen Hang zu grausamen Spielen hatten. Sulphor würde sie zu Tode hetzen und sie mit jedem Herzschlag mehr ihre Machtlosigkeit gegen das glutflüssige feuersprühende Element spüren lassen.
    Sie

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