Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
Zerstörung so entstehen, wie sie die Menschen der heutigen Welt begreifen.
Alessandra und Mamertus waren bereits mehr Mensch- als Gott-Wesen. Doch deren Nachkommen, die Herren von Jhardischtan und Jhinnischtan, wurden von Anfang an dem menschlichen Wesen angepasst.
Und je mehr sie sich im Verlauf der Zeiten mit Menschen, Riesen, Zwergen, Elfen und Trollen abgaben, umso mehr verloren sie im Inneren ihre göttliche Erhabenheit, die sie hoch über die kleinlichen Probleme dieser Welt stellt.
In ihrem Hochmut griffen die Götter tatkräftig in den Schöpfungsplan, der sich nach Dhasors Willen selbst entwickeln sollte, ein und versuchten, den Entwicklungsprozess zu beschleunigen. Als sie dann gemeinsam das schönste und großartigste Wesen erschaffen wollten, zerbrach die Gemeinschaft. Doch davon hast du bereits vernommen!«
Sina nickte. Sie wusste, dass sich die Götter entzweiten, als sie den ersten Drachen erschufen. Einige von ihnen sahen das gemeinsam geschaffene Drachenwesen als Wunderwerk des Lebens, die anderen als unförmiges, gräuliches Monstrum an.
Es war Dhaytor, der Drachenvater, von dem alle Drachen abstammten. Doch die Drachen hatten sich von den Göttern zurückgezogen und wollten nur noch in Ruhe ihr eigenes Leben genießen.
»Seit dem Tage, als sie sich um den ersten Drachen in zwei Lager spalteten, gärt Feindschaft zwischen den Göttern!« berichtete Wulo weiter. »Einige von ihnen erschufen die herrliche Kristallwelt des Jhinnischtan, andere verkrochen sich in das Höhlenlabyrinth des Jhardischtan. Nur Solmani, Zirkania und der heitere Lhamondo ertrugen den Streit der Götter nicht und zogen sich nach Ahyalagia, die Insel in der Chrysalischen See zurück, wo ihnen die Menschen drei Tempel als Wohnstatt errichteten. Aber unsere Abenteuer haben uns ja bereit in diese Tempel geführt!«
Sina nickte. Sie hatte dort bereits Solmani und Lhamondo von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden, die ihnen halfen, die ihnen gestellte Aufgabe zum Besten der Adamanten-Welt und ihrer Bewohner zu erfüllen.
»Bis jetzt wurde die Feindschaft zwischen den Göttern im Verborgenen ausgetragen!« Wulos Stimme klang nachdenklich. »Doch wenn ich unsere letzten Abenteuer so überdenke, stelle ich fest, dass die Götter immer mehr bestrebt sind, die sterblichen Wesen von Chrysalitas aufeinander zu hetzen.
In Salassar hörte ich, dass man zu Cabachas die Heere rüstet, um einem Angriff aus Decumania gewachsen zu sein. Am Hofe des Basileus dagegen werden Söldner angeworben, um einem Angriff von Cabachas standzuhalten. Der Saran von Mohairedsch sendet Boten in die tiefsten Wüsten und ins Herz der Dschungel, um seine Völker zum Waffendienst zu entbieten.
Das ist kein Werk nur von Menschen. Das sind die Götter, die ganze Völker gegeneinander treiben, damit die Sterblichen für sie die Kriege gewinnen oder verlieren. Wie immer eine Schlacht ausgeht - die Götter selbst fühlen sich stets von jeder Schuld befreit!«
»Und wir?« fragte Sina leise. »Wir haben den Göttern schon einige Male im Wege gestanden.“
„Und wir haben es überlebt!“ nickte der Schrat. "Welcher normale Mensch wagt es, auf den Schatten einer Gottheit zu treten und darf hoffen, ungestraft davon zu kommen?“
„Immer wieder geraten wir zwischen die Fronten.“ Sinas Stimme sank trotz des sausenden Windes bei der Luftreise zu einem Flüstern hinab. „Sag mir, Wulo. Ist das Zufall oder Absicht?«
»Das frage Dhasor. Oder frage Thuolla!« gab der Schrat zurück. »Ich selbst hätte sie darum schon gefragt - wenn sie Antwort geben würden ...!«
Danach herrschte eine Weile Schweigen. Wulo schien nicht weiter reden zu wollen.
Es gibt Dinge, für die es keine Antwort gibt.
Plötzlich fiel der Schrat in erstarrende Trance. Sina sah, wie das kleine Pelzwesen die Augen verdrehte und irgendwohin zu lauschen schien. Seine kleinen Hände verkrallten sich ins Fell des Greifen.
Besorgt sah Sina zu ihm hinauf. Sie hatte dieses Phänomen zwar schon einige Male erlebt. Jetzt empfing ihr kleiner Freund eine Botschaft aus weiter Ferne. Einen Ruf über Länder und Meere, getragen von Gedanken, deren Schwingungen aufeinander abgestimmt sind.
Es dauerte mehr als dreißig Herzschläge, bis Wulo wieder zu sich kam.
»Die Rose! Du hast die Kristallrose!« stieß der Schrat mühsam hervor.
»Aber sicher! Du siehst sie doch!« Sinas Stimme klang vorwurfsvoll.
»Ist es die echte Rose?« fragte Wulo ernst.
»Natürlich! Ich habe sie im Jhardischtan
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