Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
ganz bestimmtes Ziel lenken. Sonst ist alles zu spät ...!«
* * *
Prinz Ferrol sah das Schwert des Trolls von oben auf sich herab sausen und trat einen Schritt zurück. Er spürte, wie ihn etwas behinderte und wollte beiseite treten. Doch es war schon zu spät.
Eine Baumwurzel unter dem Moos hatte sich um den Absatz seines Stiefels verhakt. Schreiend stürzte Ferrol rückwärts. Geistesgegenwärtig schlug er mit dem Rapier zu. Funken sprühten, als der Stahl aus den Werkstätten der Riesen die Diamantklinge an der Schneide traf. Doch dann wurde das Metall wie weiche Butter zertrennt.
Mit einem wilden Fluch schleuderte Ferrol den nutzlosen Schwertstumpf dem Troll entgegen. Mit einer raschen Bewegung warf er sich zur Seite, um dem nachsetzenden Hieb zu entgehen.
Sofort war Barnaban bei ihm. Den runden Schild vor streckend, gelang es ihm, den Schwerthieb abzulenken. Ratschend schnitt die Diamantklinge durch das Holz des Schildes. Doch Barnaban hatte den Hieb so geschickt vom Schild abgleiten lassen, dass der Arm hinter der Wehr unverletzt blieb.
Frangarhams Pfeil schleuderte den Troll zurück, und die Tannenzapfen, die Nhegronn wieder aus seinem Umhang zog und Mhallac entgegen warf, verwirrten das haarige Geschöpf für einige kostbare Augenblicke.
Ferrol nutzte sie, um aufzuspringen und sich in Sicherheit zu bringen. Mit dem Fuß stieß ihm Barnaban eins der Langschwerter zu, das der Hand eines toten Elfen entglitten war.
»Komm noch einmal an, wenn du dich einen mutigen Kämpfer nennst!« höhnte der Troll. »Ich werde mir viel Zeit nehmen, um dich würdig zu töten und ...!«
Abrupt brach Mhallac inmitten seiner Rede ab. Gedankenschnell riss er einen faustgroßen Stein aus dem weichen Waldboden und schleuderte ihn mit unheimlicher Wucht. Ferrol wurde in den Bauch getroffen und brach stöhnend zusammen.
Heulend strümte der Troll auf den wehrlosen Gegner Ios. Die Kämpfer des Schweinevolkes wurden in diesem Moment von mehr als zehn Trollen bedrängt. Sie hatten keine Chance, dem Prinzen von Mohairedsch zu Hilfe zu kommen.
Ferrol kniete am Boden und rang nach Atem. Das Schwert war seiner Hand entglitten. Aufblickend erkannte Ferrol die unheimliche Gestalt des Trolls, der Gijalaras zum letzten, tödlichen Hieb schwang.
Der Todesstreich, dem er nicht entgehen konnte.
»Sina!« stieß Ferrol brüchig hervor. Der Name des geliebten Mädchens sollte sein letztes Wort anstelle eines Sterbegebets sein.
In diesem Augenblick zerrissen die Wolken über dem Wunderwald ...
* * *
Fauchend wie eine Katze sprang Sina aus den Krallen des Greifen. In der linken Hand die Kristallrose empor haltend, riss sie mit der rechten das Kurzschwert aus der Scheide. Der Troll erstarrte mitten in der Bewegung, als er die neue Gegnerin entdeckte.
Bevor er begriff, was geschah, schlug Sina ihre Waffe gegen das Handgelenk des Trolls. Mit lautem Geheul ließ er das Diamantschwert fallen. Zitternd steckte die Klinge im Boden.
Als Mhallac aufblickte, sah er, dass sich vier Klauen herabsenkten, um ihn zu packen.
Der Greif hatte unter sich seine Beute erspäht.
Triumphkreischen erschütterte den Wald, als sich die Krallen des gewaltigen Flügelwesens um Mhallacs Körper legten und sich die Spitzen in die behaarte Haut senkten, dass schwarzrotes Blut sprudelte.
Entsetzt ließen die Trolle für einen Augenblick die Waffen sinken und schafften den überlebenden Elfen den Aufschub, ihre Reihen neu zu formieren.
Valderians Volk sah die Kristallrose in Sinas Händen und schöpfte neuen Mut. Jeder wusste, was Churasis über den Zauber gesagt hatte, den er wirken wollte.
Kristall, Schwert und Rose waren zur Stelle. Nun musste der Magier seine Macht beweisen.
Mit schweren Flügelschlägen schraubte sich der Greif in den Himmel. In seinen Klauen wand sich angstkreischend der Troll. Wulo, der Schrat, schwebte mit seinen Zauberkräften herab. Er wusste, dass sich der Greif nun außerhalb des Waldes einen schroffen Felsen suchen würde, wo er seine Beute in Ruhe verzehren konnte. Ein grauenvoller Tod wartete auf Mhallac.
»Bring mich zu Churasis!« schrie der Schrat Sina zu. »Ich kann nicht so schnell mit meinen kleinen Füßen. Churasis braucht mich jetzt ...!«
Sina antwortete nichts. Obwohl sie Ferrol am liebsten umarmt hätte, musste sie sich doch damit begnügen, dass der geliebte Mann am Leben war. Der Kampf forderte seinen Tribut. Und die Trolle waren noch nicht zurückgeschlagen.
Sina brachte die Kristallrose. Ferrol erhob
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