Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
dich holen, um dich mit ihnen wieder zu vereinen - im Tode!«
»Ich ziehe den Tod deinem Anblick vor, du Abschaum von Salassar!« knirschte Sina verzweifelt.
Der Oberherr war in seiner höhnischen Vorfreude ganz nah an das Netz herangekommen. Zwar bändigten die Maschen Sinas Körper, doch der rechte Arm war nicht gefesselt. Und als Pholymates nahe genug herangekommen war, geschah es.
Sinas rechter Arm fuhr aus dem klebrigen Maschen-Gewirk. Die spitzen, kräftigen Nägel ihrer Finger fuhren durch das feiste Gesicht des Oberherrn und hinterließen Furchen, die sich sofort rot färbten. Dazu spie die Diebin Pholymates voll ins Gesicht.
Der Oberherr von Salassar heulte auf vor Schmerz und Wut.
»Nun trägst du das Zeichen der Katze!« fauchte Sina. »Du magst mich töten - doch es wird dir nicht gelingen, mir zu entkommen. Ich kriege dich ...!«
»Das wirst du bereuen!« schrie Pholymates wutentbrannt. »Sei gewiss, dass sich meine Henkersknechte für dich ein paar besondere Grausamkeiten ausdenken werden. Ich gehe nun und lasse dich allein. Allein mit deiner Angst vor dem Feuertod. Wenn du Gebete zu den Göttern weißt - dann sprich sie jetzt. Denn danach hast du keine Gelegenheit mehr ...!«
Mit diesen Worten schmetterte Pholymates die Tür hinter sich ins Schloyy.
* * *
»Das nenne ich Dankbarkeit!« maulte Ferrol, als er von Churasis gebeten wurde, noch eine Weile vor dem Kerker zu warten.
»Zähl langsam bis hundert - und dann komm!« bat Churasis. »Ich möchte diesen Traum zu Ende genießen.«
»Bist du verrückt, Churasis!« Ferrol betrat die Zelle und zerrte den Freund am Ärmel empor. »Wenn die gefesselten Wachen bei der Ablösung gefunden werden, ist hier unten bald mehr los als auf dem Diebesmarkt. Wir müssen sehen, dass wir hier so schnell wie möglich raus kommen!«
»Du gönnst mir gar nichts!« brabbelte Churasis enttäuscht vor sich hin. »Es war einfach wunderbar - und ich hätte gern noch gesehen, wie der Tanz der schönen Mädchen zu Ende ging. Kann ich nicht doch ...!«
»Nein!« unterbrach Ferrol hart. »Wenn du jetzt nicht mit kommst, dann lasse ich dich hier. Ich bin nicht so verrückt, meine Haut zu riskieren, nur damit du deine erotischen Vergnügen hast. Wenn du willst, bleib hier unten und träume weiter.«
»Ja, ich denke, ich bin jetzt wach - obwohl es so wunderschön war.« In der Stimme des Zauberers schwang Bedauern. »Wie ist es mit meinem Freund dort in der Ecke? Kann er mitkommen. Er ist auch Zauberer!«
»Wenn er sich nicht so ungeschickt anstellt, wie du es bisweilen tust, dann wird er unsere Flucht nicht behindern!« lautete Ferrols Antwort.
»Auf mit dir, Freund Scamittar!« Churasis rüttelte den Illusionszauberer. »Hinaus in die goldene Freiheit!«
»Was soll ich da?« kam es zurück. Scamittar machte keine Anstalten, sich zu erheben.
»Du kannst dort tun,' was dir beliebt. Wenn du willst, kannst du in meiner Wohnung einige Zeit bleiben. Und du kannst mir diesen Traum zu Ende geben!«
»Wie ist denn das Essen bei dir?« fragte Scamittar mit seltsamer Stimme.
»Ja, weißt du ...!« dehnte Churasis.
»Du wirst mit den halb verhungerten Mäusen um die Brotkrumen streiten müssen, Magier!« antwortete Ferrol wahrheitsgemäß.
»Dann bleibe ich lieber hier!« gab Scamittar zurück. »Hier unten habe ich mein Essen und mein geregeltes
Auskommen. Ich kann träumen, brauche nicht zu arbeiten und bekomme meine regelmäßigen Mahlzeiten. Was will ich mehr?«
»Und wie lange willst du das durchhalten?« fragte Churasis.
»Ohne Arbeit halte ich es sehr lange durch!« antwortete Scamittar im Brustton der Überzeugung.
»Und wenn man dich, was Dhasor verhüten möge, zum Galgen führt?« In Ferrols Stimme schwang Besorgnis.
»Dann werde ich, wenn man mich zur Richtstätte bringt, zu träumen beginnen!« sagte Scamittar leise. »Ich werde träumen, durch ein Fenster ins Herz des Universums zu blicken. Dieses Fenster - das ist dann die Schlinge des Galgens. Es wird schnell gehen - und ich werde dann hinüber gleiten in eine Welt, in der die Träume Realität sind oder die Realitäten Träume. Aber das wird mich nicht mehr kümmern!«
»Aber wir wollen dir helfen. Wir wollen dich retten!« drängte Churasis.
»Hilfe und Rettung - wie ihr es seht? Wer fragt danach, was ich selbst will?«
»Komm jetzt! Sonst sind wir verloren!« zischte Ferrol und riss den Zauberer mit sich. »Es ist der Wille dieses
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