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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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feierlicher Prozession als lebendiges Abbild Sabellas durch die Straßen von Salassar getragen wurde.
    So gut es ging, hatte jeder Vater seine Tochter mit Armreifen, Halsketten und Glöckchen an den Fußgelenken geschmückt. Die Kleidung bestand aus dünnen Streifen hauchzarten Stoffes, der jede Einzelheit des Körpers mehr betonte als verbarg.
     
    Sina erinnerte sich, dass an diesem Tag ein goldenes Stirnband ihre dunkle Haarpracht bändigte. Wie die anderen Mädchen hielt sie in der Hand eine Blume, die vor dem Standbild der Göttin in die Opferschale geworfen wurde. Danach schritten die Mädchen zu dem Vorhang, hinter dem sie das Kollegium der Priesterinnen Sabellas wussten. Das waren fromme Frauen, die nach ihrer Hochzeitsnacht ihre frischvermählten Ehemänner verlassen hatten, um der Göttin und dem Dienst des Altars fünf Jahre ihres Lebens zu widmen. Sie waren für diese Zeremonie verschleiert und sahen durch kleine Schlitze  im Stoff, die in Augenhöhe angebracht waren. Keins der Mädchen konnte erkennen, ob es unter ihren prüfenden Augen den höchsten Preis errungen hatte.
    Wie eine fette Kröte hockte Pholymates, der Oberherr von Salassar, auf seinem Hochsitz. In seinen Augen brannte eine Begierde, die Sina Angst einjagte.
     
    Am liebsten wäre Sina in diesem Moment davongelaufen wie vor einem geifernden Wolf, der sie beutelüsternd anstarrte. Doch das Mädchen raffte allen Mut zusammen und bezwang sich, die Reihe der Mädchen nicht zu verlassen. Dass man sie als das schönste Mädchen von Salassar kürte und sie in einer offenen Sänfte auf dem Rücken eines Elefanten vom Tempel zum Haus der Priesterinnen  und nach der Einsegnung zurück zum Tempel getragen wurde - daran erinnerte Sina sich kaum noch. Auch die Erinnerung an ihre glücklichen, stolzen Eltern, war längst verblichen. Am nächsten Tag töteten sie sich wegen der Schmach, die ihre Tochter erdulden musste.
    Denn als sich Sina und die zehn erwählten Mädchen für den Tempeldienst  zum Schlafen nieder legten, drangen maskierte Männer in das Heiligtum. Sina wurde von rohen Fäusten ergriffen, ein Sack über ihren Kopf gestülpt und dazu die Hand- und Fußgelenke zusammengebunden.
     
    Obwohl sie sich heftig sträubte, wurde Sina hochgehoben und davongetragen. Als man ihr den Sack vom Kopf nahm, befand sie sich in einem reich geschmückten Gemach. Die Männer, gedrungene, kräftige Gestalten mit rohen Gesichtern, lösten ihre Fesseln und trugen sie zu einem Bett, dessen vier mächtige Pfosten einen Himmel aus rotem Samtbrokat stützten. An den Pfosten waren golddurchwirkte Seile angebracht, die nun um Sinas Hand- und Fußgelenke geschlungen und fest verknotet wurden. Mit gemeinem Lachen verließen die Schergen dann den Raum. Kurze Zeit später öffnete sich eine geheime Tapetentür und herein trat - Pholymates, der Oberherr von Salassar.
    Was dann kam, zählte zu Sinas bittersten Stunden ...
     
    Nachdem Pholymates seine wilde Lust befriedigt hatte, wurde Sina von den Schergen losgebunden und nackt, wie sie war, durch eine kleine Pforte in der Zitadelle nach draußen geworfen.
    Langsam wich die Nacht dem Tag. Die Gassen von Salassar waren leer. Nur die Hunde, die dort umherstreunten, kamen ihr entgegen und schienen sie trösten zu wollen. Erst als sich Solmanis heller Tagesstern zum Himmel aufschwang und die goldenen Strahlen die Stadt weckten, wandte sich Sina der Wohnung ihrer Eltern zu.
     
    Doch schon vor dem Haus vernahm sie das Klagen der Nachbars-Frauen und sah die betretenen Gesichter der Männer. Stumm wies man ihr den Weg in die Schlafkammer ihrer Eltern. Und dort fand Sina ihren  Vater und ihre Mutter im Tode vereint. Einer der Männer wusste zu berichten, dass die Kunde von Sinas Entehrung aus der Zitadelle bis hinab in die Gassen der Stadt gedrungen war. Diese Entehrung hatten diese beiden braven, biederen Menschen nicht ertragen und ihrem Leben mit einen rasch wirkenden Gift ein Ende bereitet.
    Vor den bleichen Gesichtern der Anwesenden stieß Sina ihren Racheschwur aus. Rache an den reichen Prassern von Salassar, die sich mit ihrem Geld alles kaufen und nehmen können - mit Überredung, List - oder mit der Gewalt bezahlter Knechte.
     
    Und Rache an Pholymates, dem Oberherrn, der nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihrer Eltern zerstört hatte.
    In die  erhobene Schwur-Hand schob ein Schmied ein kurzes Schwert.
     
    An diesem Tage wurde Sina, das junge schöne Mädchen zu Sina, die Katze von Salassar ...
    Niemals hatte

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