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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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erstiegen werden konnte.
    Samy ging in der Nähe einer Ruine nieder, die einst das Heiligtum Dhasors gewesen war.
     
    Kaum einen Augenblick später nahm Samy wieder seine gewöhnliche Gestalt an.
    »Versuch, uns zu befreien!« bat Sina. Denn noch immer waren sie an den Pfahl gekettet.
     
    »Wir müssen auf die Zwerge warten!« gab Samy zurück. »Sie haben Werkzeug, das Eisen zu zerhauen. Meine Zähne sind nicht stark genug - und mit meinem Feuerstrahl das Metall zu zerschmelzen, das dürfte nicht gut ausgehen.«
    »Und was sollen wir tun?« fragte Ferrol.
     
    »Versucht, zu schlafen. Denn wenn ihr erwacht - werden wir reden. Und wenn wir geredet haben - dann ist keine Zeit mehr, um zu schlafen!« Samy klang gar nicht mehr wie der kleine verspielte Drache, der immer zu neuen, lustigen Streichen aufgelegt war. Jetzt sprach der Drachenvater, der Erste seines Geschlechts, der seine Weisheit einsetzen musste, um den Frieden in der Welt zu bewahren und den Krieg zwischen Mensch und Drachen zu vermeiden.
    »Denkst du, nach so einem Erlebnis können wir schlafen?« Sina sah ihn groß an.
     
    »Doch, Sina. Du wirst schlafen!« gab Samy zurück. Er watschelte heran und legte seine beiden Flügel über Sina und Ferrol, die sich eng aneinander pressten, um sich vor der Nachtkühle zu schützen. Mit leiser, wohltönender Kinderstimme begann der Drache zu singen. Ein Lied, wie es die Menschen, die in der Drachenburg Coriella Dienst tun, den Drachen zur Freude singen müssen. Ein Wiegenlied, mit dem man Kinder in den Schlaf singt.
    Sina schloss die Augen und kuschelte sich an Ferrol. Eine seltsame Wärme durchströmte ihren Körper. Und das Lied ließ sie zurückgleiten in die Tage, als sie ein kleines Mädchen war, das von der Mutter in den Schlaf gesungen wurde.
    Heiseres Krächzen und Flügelschlagen riss Sina aus tiefem Schlummer. Samy zog seine Flügel zurück, und sie erkannten, dass es inzwischen heller Tag war. Eben gingen die beiden Krähen nieder, auf denen die Zwerge saßen. Churasis hatte sich einen bequemen Sitz geschaffen und hockte wie auf einer Schaukel, die unter den Sätteln der Krähen befestigt war.
     
    Nach einigen Begrüßungsworten sattelten Pyctus und Silas ihre Krähen ab und flüsterten ihnen Worte in ihrer Zwergensprache ins Ohr. Schwarzschwinge und Himmelsschatten schüttelten das Gefieder, stießen hellkrächzende Laute aus und flogen empor.
    »Sie haben schwer getragen!« erklärte Silas und öffnete zwei Säcke, die er am Sattel trug. Süßduftender Bratengeruch stieg in Sinas Nase. Und Samy leckte die Lippen, als ein Karton geöffnet wurde, in dem sich, zwar etwas angedrückt, eine Sahnetorte befand.
     
    Während Pyctus und Silas kleine Hämmer und scharfe Meißel auspackten und damit die Ketten und Handschellen zerhieben, die Sina und Ferrol fesselten, schnitt Churasis mit Ferrols scharfem Rapier Holzspäne aus dem Pfahl, die er in einer rasch improvisierten Feuerstelle anordnete.
    Feuer machen war für ihn als Zauberer nun wirklich kein Problem.
     
    »Erst essen! Dann reden!« unterbrach Pyctus Sinas Fragen und wies auf verschiedene Speisen, die sie mitgebracht hatten.
    Wulo, der Schrat, krabbelte aus der Umhängetasche des Churasis und forderte unwirsch seine Mohrrüben und die Milch, die man vorsorglich in einer Flasche aus Ziegenleder mitgenommen hatte.
     
    »Sonderbar, was man in Salassar alles für einige Steinsplitter bekommt!« sagte Silas mit kauenden Backen, und Prinz Ferrol musste lächeln. Er wusste schon aus früheren Abenteuern, dass die beiden Zwerge ständig große, rohe Edelsteine mit sich trugen, die sie mit ihren scharfen Augen überall im Gebirge ausmachten. Wenn sie in der Welt der Menschen etwas kaufen wollten, dann schlugen sie mit ihren kleinen Hämmern einige Splitter der Edelsteine ab und konnten damit auch die unverschämtesten Preise der Basare von Salassar bezahlen.
    Nachdem sie ihre Mahlzeit eingenommen hatten, begannen die Zwerge von ihren Erlebnissen zu berichten und dem tückischen Spiel, das man im Jhardischtan trieb. Mit steinerner Miene hörte Churasis zu.
     
    »Ich habe die Riesen und die Zwerge in den Kammern des Jhardischtan gesehen, als ich dort unten war, um die Kristallrose zu stehlen!« sagte Sina langsam, als die Zwerge ihre Erzählung beendet hatten. »Nur ihre Oberkörper sind noch aus Fleisch und Blut. Unterhalb des Leibes - sind sie Marmorblöcke. Das ist die grässliche Magie des Jhardischtan!«
    »Hast du ein Mittel dagegen, Zauberer?« Die

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