Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)
muss sofort wissen, dass die Schicksalswaage in Bewegung geraten ist!«
»Ich hatte gehofft, du bringst mich nach Salassar!« Ferrols Stimme klang enttäuscht.
»Keine Zeit!« Samy schüttelte den Kopf. »Denn der Zauber, der mich größer macht, strengt mehr an, als ich zugeben will. Und ich weiß genau, dass ich jetzt alle Kräfte brauche!«
»Was ist mit Churasis?« fragte Sina. Niemand antwortete. Der Zauberer war in tiefe Gedanken versunken. Wulo antwortete an seiner Stelle.
»Wir werden niemanden begleiten!« sagte der Schrat mit einem sonderbar feierlichem Klang in der Stimme. »Churasis und ich wurden von unserer Bestimmung gerufen. Fragt nicht von wem wir gerufen wurden - denn wir wissen es selbst nicht. Doch unser ganzes Leben wussten wir beide, ohne je darüber zu reden, dass dieser Tag einst kommen wird, an dem alles anders ist.
Churasis und ich, wir stehen vor einem Kampf, bei dem uns niemand von euch helfen kann. Ein Kampf, der nicht mit Schwertern geführt wird. Und wie er ausgeht - das weiß sicher nicht einmal Dhasor!«
»Es wurde uns bestimmt, einige Zeit einen Weg gemeinsam zu gehen, Freunde!« Churasis schien wie aus einem tiefen Schlaf zu erwachen. »Und ich hoffe, dass wir uns nach allen Drangsalen, die jetzt auf uns warten, einmal gesund wiederfinden.
So groß ist diese Welt nicht, als dass sich unsere Wege nicht wieder kreuzen. Doch für jetzt muss geschieden sein. Ferrol geht nach Salassar und dann nach Ugraphur. Sina führt ihr Weg hinab in den Jhardischtan, um die Riesen und Zwerge zu befreien. Und ich gehe mit Wulo dorthin, wohin uns die Stimme leitet!«
»Und was werdet ihr tun, Freunde?« fragte Ferrol die beiden Zwerge. »Ich könnte euch bei meinem Kampf gut gebrauchen!«
»Unser Weg ist ein anderer, Ferrol!« sagte Pyctus langsam. »Denn es ist noch nicht alles gesagt. Und was es zu sagen gibt, dass betrifft gerade dich besonders.«
Mit kurzen Worten erzählte Pyctus der Versammlung von den Waffen, die im Jhardischtan für den Mardonios von Cabachas geschmiedet wurden. Und er berichtete vom Plan der Götter des Jhardischtan, durch den Krieg der Menschen das Gleichgewicht der Kräfte in ihrem Sinne zu verändern. Als er geendet hatte, schwieg die Versammlung.
»Die Waffen ... die müssen verschwinden!« sagte Ferrol leise. »Wenn Gamander diese Mordwerkzeuge in die Hände bekommen, dann widerstehen meine Völker nicht.«
»Ich werde versuchen, die Waffen zu stehlen!« Sina zwang sich zu einem Lächeln.
»Aber das ist doch unmöglich ...!« wollte Ferrol auffahren. Doch Churasis hob die Hand und sah den Prinzen von Mohairedsch zwingend an.
»Versuche, was du kannst, Sina!« sagte er dann. »Ich bin sicher, dass dir etwas einfallen wird. Wenn du Riesen und Zwerge befreit hast, dann wirst du Hilfe haben bei dem Werk! «
»Ist nur noch die Frage, wie sie Augerich und Ghoroc mit ihren Mannen befreien will!« gab Ferrol zurück.
»Dem dunklen Zauber begegnet man mit der hellen Magie des Lichtes, wie man sie im Jhinnischtan kennt!« Churasis strich sich über seine wenigen Barthaare. »Sina wird zuerst zum Jhinnischtan fliegen müssen. Die Götter dort müssen helfen!«
»Werden sie das tun?« fragte Sina.
»Es ist ihr Vorteil!« lächelte Churasis. »Also helfen die Götter. Tun sie es nicht, dann mögen ihre dunklen Brüder und Schwestern übermächtig werden. Und das wissen sie in der Kristallwelt sehr genau! Notfalls musst du die Waffen erwähnen, Sina, die im Jhardischtan geschmiedet werden. In ihrem lichthellen Größenwahn ist zu vermuten, dass man im Jhinnischtan von dieser Tücke noch nichts weiß!«
»Dann sollte auch erwähnt werden, dass sich zu Othenios schwärzester Verrat anbahnt!« pfiff Samy. »Denn Scymor, der Regent des Riesenvolkes, will mit Hilfe der dunklen Götter dort Ghorocs Szepter erringen!«
Und Samy berichtete, was er als Vogelwesen in der Riesenburg erlauscht hatte.
»Was!« rief Silas. »Unsere Riesenfreunde Entamos und Thomulas sind auf dem Weg in den Jhardischtan, um dort Sklavendienste zu verrichten?«
»Sie gingen hin, um den anderen Gefangenen Mut zuzureden und im Falle der Befreiung bereit zu sein!« erklärte Samy. »Wenn Sina kommt, wird sie keine Zeit mit langen Erklärungen verschwenden müssen. Mehr Sorgen macht mir, dass es Scymor gelingen mag, sich der Herrschaft über die Riesen zu bemächtigen, bevor ihr König zurückkommt. Trägt Scymor erst einmal die Krone, dann endet
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