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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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Zwergen-Herrschers zunächst. Als Wokat nur noch fünf Doppelschritte von Augerichs verwaistem Thron entfernt stand, gebot ihm eine befehlende Geste Camorans, stehen zu bleiben.
     
    Dann erhob sich der Statthalter König Augerichs von seinem Sitz und hob die Hand. »Ich habe dem Kronrat und den Paladinen des Volkes unter dem Berge bereits deinen Namen und deine Botschaft genannt, Gott des Jhardischtan!« begann er ohne eine Floskel der Begrüßung.
    »Dann wird also hier und jetzt ein neuer Herrscher des Zwergen-Reiches gewählt?« fragte Wokat vorsichtig.
     
    »Nur dann, wenn wir uns völlig sicher sind, dass unser gute König Augerich wirklich bei seinen Vätern ist!« erklärte Camoran hoheitsvoll. »Wir haben dein Wort, Gott aus dem Jrardischtan. Aber die Worte eines Gottes, der für Lüge und Verrat steht, sind für uns kein Beweis!«
    »Den Beweis kann ich euch auch nicht erbringen!« Wokat taktierte vorsichtig. »Ein Stollen stürzte ein, als Augerich, nachdem er viele Monde unsere Gastfreundschaft in vollen Zügen genossen hatte, mit seinen Gefährten aufbrechen wollte, um zu seinem Volk zurückzukehren.«
     
    »Das sind deine Worte?« fragte Camoran.
    »Meine Worte.« bekräftigte Wokat mit einer Stimme, die fest klingen sollte.
     
    »Du bist der Gott der Heimtücke, des Verrats und der Lüge!« sagte der Statthalter vorsichtig.
    »So werde ich genannt!« presste Wokat aus zusammengekniffenen Lippen hervor.
     
    »Also brauchen wir deinen Worten keinen Glauben zu schenken!« fand Camoran den Schluss.
    »Was soll ich tun, um euch von der Wahrheit meiner Worte zu überzeugen?« fragte Wokat.
     
    »Nenne uns den Vorteil, den es dir bringt, dass du uns vom Tode unseres Königs erzählst!« begann der Statthalter nach einer Weile des Nachdenkens. »Denn niemand, auch nicht ein Gott, würde die weite Reise vom Jhardischtan nach Chrysalio machen und noch dazu drei Tage hier warten wenn ihm die ganze Angelegenheit nichts nützen würde!«
    »Ich hielt es für meine Pflicht ... Anstand ... Freundschaft ...!« stotterte Wokat unentschlossen.
     
    »Erzähle uns vom Donnerhall des murmelnden Gebirgsbaches oder vom Schweigen, mit dem eine Felslawine zu Tal gleitet!« Camorans Stimme klang spöttisch. »Das glauben wir deinen Worten eher, als wenn du Begriffe wie >Pflicht, Anstand oder Freundschaft< nennst!«
    »Es ist die Höflichkeit der Könige und Diplomaten, mit einer wohlklingenden Lüge noch die Wahrheit zu sagen!« Wokat verbeugte sich leicht.
     
    »Da wir deinen Worten nicht glauben - sie jedoch auch nicht widerlegen können, müssen wir die Wahrheit auf andere Art herausfinden!« dröhnte die Stimme von Augerichs Statthalter.
    »Ich schwöre jeden Eid!« rief Wokat schnell.
     
    »Auch bei Dhasors Strahlenkranz?« fragte Camoran vorsichtig. Das war der höchste Eid in der Chrysalitas. Es hieße, den Namen des Welten-Vaters zu lästern und seinen Zorn heraufzubeschwören, wenn unter diesem Eid eine Lüge geredet wurde.
    »Bei Dhasors Strahlenkranz.  Und bei Thuollas Schädelkette!« nickte Wokat.
    »Das ist viel - und für einen Sterblichen wäre es genug!« nickte Camoran. »Aber nicht für einen Gott der Lüge! - Du hast deinen Khoralia-Kristall bei dir, Jhardischtangott?« fragte er dann scharf.
     
    Wokat nickte verwirrt. Unbewußt zog er den Khoralia zehnter Ordnung aus den Falten seines Gewandes und hielt ihn hoch empor.
    »Schwöre - auf den Kristall!« verlangte Camoran. »Schwöre auf deinen Khoralia-Kristall, dass König Augerich tot ist!«
     
    Bei diesen Worten verkrampfte sich etwas in Wokats Innerem. Alle Eide konnte er brechen. Aber nicht einen Eid auf den Khoralia-Kristall.
    Denn wenn er log, dann verlor der Kristall seine Zauberkraft.
    Und dann war nicht nur seine Machtposition im Jhardischtan erschüttert - sondern dann war er nicht viel mehr als ein Sterblicher ...
     
           * * *
    Auf dem Horn eines Ziegenbocks blies die Wache am Tor von Chrysalio Alarm. Schrill wimmerte der Ton durch die Stadt unter dem Berge.
    Im gleichen Augenblick wurden aus friedlichen Handwerkern Verteidiger der Heimat. Schwerter, Äxte und Säbel-Spieße nahm man von der Wand. Während sich Frauen und Kinder des Zwergen-Volkes in die tiefen Klüfte im Berg jenseits von Chrysalio zurückzogen, rotteten sich die Schmiedehandwerker der Zwerge zusammen. Jeder war entschlossen, die Stadt unter dem Berge bis zum Letzten zu verteidigen.
     
    Mutig zogen sie zum Eingang ihrer Welt, wo zehn Wächter mit

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