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Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition)

Titel: Drei Schwerter für Salassar (Gesamtausgabe): Die Saga der Adamanten-Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf W. Michael
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sich Pyctus und Silas von Belastros verabschiedet hatten, zogen sie sich zurück. Nur gelegentlich wandten sie das Zauberwort an, um sich den anderen Riesen im Schloss zu zeigen. Die Stimmung im Othenios war gereizt. Die Entscheidung, den Kampf auf den folgenden Tag zu verlegen, schaffte böses Blut. Und dazu noch das freimütige Geständnis des Scymor, die Hilfe der Götter auf seiner Seite zu wissen. Viele Riesen zogen ihre Bewerbung vom Kampf zurück. Einige jedoch blieben bei ihrem Vorsatz, um die Krone zu kämpfen. All dies hörten die beiden Zwerge, während sie durch die Räume und Höfe von Othenios schlichen.
    Am nächsten Morgen schlossen sie sich den anderen Riesen an, die auf das freie Feld vor der Burg gingen, wo die erste Prüfung, das Werfen der Baumstämme, stattfinden sollte. Den Stamm, der zu werfen war, hätten zwei erwachsene Männer mit den Armen nicht umspannen können. Pyctus kratzte sich hinter dem Ohr. Es war fraglich, ob er das schaffen konnte.
     
    Gemurmel unter den Riesen erhob sich, als nun Scymor selbst den Kampfplatz betrat und sich unter die Bewerber einreihte, ohne einen besonderen Platz zu beanspruchen. Er trug ein einfaches Gewand und hatte alle Insignien seiner Würde als Prinzregent abgelegt. In der Reihe kam er vor Pyctus zu stehen und sah den Zwerg in Riesengestalt mit herausfordernd-spöttischem Blick an.
    »Und du, mein Bester?« Scymor sah Pyctus durchdringend an. "Willst du es wagen? Oder erinnerst du dich daran, dass ich mit den Göttern im Bunde bin?«
     
    »Wirf einfach!« lachte Pyctus. »Denn wenn ich vor dir dran wäre - dann würdest du ja aufgeben nach meinem Wurf!«
    Der Prinzregent schnaubte unwillig.
     
    »Cromos! Gib mir Kraft - in Namen Wokats!« hörte Pyctus ihn flüstern. Dann stemmte Scymor den Stamm mit beiden Armen hoch über den Kopf, holte mit zurückgebogenem Leib Schwung und warf den Stamm, dass er wie ein Speer durch die Luft zischte.
    Bei fünfzehn Steinwürfen polterte er ins Gras. Donnernder Beifall der Zuschauer belohnte dieses Beispiel ungezügelter Riesenkraft.
     
    Pyctus strengte alle Kräfte an. Es war das erste Mal, dass er versuchte, einen Baumstamm zu werfen. Es gelang ihm, den Stamm hoch zustemmen, dass er mit der rechten Hand unter das hintere Ende greifen konnte.
    Die Weite von elf Steinwürfen, die der Riesen-Zwerg schaffte, war zwar schon überboten worden - aber nach dem Endergebnis stand Pyctus damit an achter Stelle der Bewerbungen.
     
    Beim nächsten Kampf, dem Fingerhakeln, war er mit dabei ...
            * * *
     
    Obwohl Wokat Glanz und Prunk gewohnt war, konnte sich sein gieriges Auge doch an den Schätzen und Reichtümern Chrysalios nicht satt sehen. Der Gott des Verrats wurde in die Rotunde geführt, die das Herzstück des Kristalldoms darstellte.
    Diesseits und jenseits des Ganges waren die Ehrengeschenke aufgehäuft worden. In zwei Halbkreisen standen Bänke, auf denen links der Kronrat und rechts die Paladine und Ritter Platz genommen hatten. Vor ihnen befand sich König Augerichs verwaister Thron. Doch dem Hochsitz des Zwergenkönigs gegenüber erglühte die Kostbarkeit des Elfen-Thrones, den Wokats gieriger Blick streifte. Wenn es ihm gelang, die Zwerge hier und jetzt zu übertölpeln und sie vielleicht dazu zu bewegen, ihm die Krone anzubieten - dann gehörte auch der Elfen-Thron ihm.
     
    Im anderen Falle - seine Finger griffen in die Tasche seines Gewandes und berührten den Khoralia-Kristall, - gab es vielleicht Mittel und Wege, mit der Macht des Kristalls zum Ziel zu gelangen.
    Die Versammlung der Zwerge sah den Gott aus dem Jhardischtan neugierig an. Sie trugen meist lange Bärte, und auch die Haare wuchsen bis auf die Schultern herab. Die Paladine waren die wenigen Krieger König Angerichs. Doch wenn das Reich der Zwerge ernsthaft angegriffen wurde, mochten Schmiedehämmer und geschleuderte Steine zu tödlichen Waffen werden.
     
    Bisher hatte es allerdings noch niemand gewagt, die Stadt unter dem Berge anzugreifen. Schon die Tatsache, dass die Räume auf die Größe der Zwerge abgestimmt waren, bedeutete Probleme für den Einsatz von Kriegern. Wokat, der nicht sonderlich groß war, fand es trotzdem beschwerlich, stets gebückt laufen zu müssen. Nur das Innere des Kristalldoms war so hoch, dass der Gott des Verrats und der Niedertracht aufrecht stehen konnte.
    Der einzige Zwerg, den Wokat in der Versammlung kannte, war Camoran, König Augerichs Statthalter. Sein Sitz stand dem Thron des

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