Drei Seiten für ein Exposé
aus den Ställen
Diabolo: der Streuner mit dem rauen Wesen und dem weichen Kern, sehr schwarz
Jako: der Hofhund, ein unangenehmer Charakter
Kommentar
Die Autorin Andrea Schacht sagt selbst über dieses Exposé-Format:
„Ich habe mir in Verlagen mit dieser Form Freunde geschaffen:
• Exposé in Form von Klappentext
• Handlungshintergrund
• Dramatis Personae“
Was bedeutet, dass dieses Exposé im Gegensatz zu den anderen fünf nicht das erste von Andrea Schacht ist. Seien Sie also nicht geknickt, wenn Sie nicht auf Anhieb Vergleichbares schreiben können.
Die Geschichte beginnt damit, dass die Heldin, eine Katze, zwangsumgesiedelt wird. Plötzlich sitzt sie in der Klosterbibliothek und soll dort die Mäuse fangen, die an alten Manuskripten nagen. Auch Andrea Schacht beginnt mit der Protagonistin und dem Ereignis, das die Geschichte in Gang setzt.
Dass die Katze genauso neu im Kloster ist wie der Leser, hat einen Vorteil: Gemeinsam dürfen beide das Kloster erforschen, und beide stoßen bald auf seltsame Dinge, die einem alten Klosterhasen wohl gar nicht auffallen würden. Womit wir bei der Handlung sind, die vom Anfang der Geschichte zum Ende führt. Erst eine Menge Fragen und Geheimnisse,manche werden im Exposé gelöst (dass Meister Clemens eine Zwillingsschwester hat, die ebenfalls malt, zum Beispiel). Doch andere steigern sich, und es endet in einem Überfall, einem Waldbrand und einem Mordversuch. Jedenfalls erfährt der Leser, dass die Geschichte genügend Verwicklungen aufweist, um den Leser in Spannung zu halten.
Das Besondere ist die Auflösung als eigener Unterpunkt. Was ist das Ende, was passierte hinter der Bühne? Das erklärt die Autorin im „Handlungshintergrund“, und das trägt bei Krimi & Co. zur Klarheit bei. Im Krimi spielt sich schließlich immer sehr viel hinter den Kulissen ab. Auch im Exposé „Schachzüge“ umfasste die Auflösung einen wesentlichen Teil des Exposés.
Deshalb ist es sicher keine schlechte Idee, wenn Sie dieses Format kopieren, falls Sie selbst ebenfalls einen Krimi haben, bei dem sich viel hinter den Kulissen abspielt.
Zurück zu der Geschichte: Was ist das Besondere daran? Auf jeden Fall die Katze – historische Romane mit einem Tier als Protagonist sind immer noch selten. Als Ermittlerin im Krimi gibt es das zwar seit Akif Pirinccis „Felidae“, dennoch hat die Geschichte alles, was sich üblicherweise in historischen Krimis findet. Ein Geheimnis, Dokumente, die die Lösung bringen, und zumindest als Nebenhandlung ein Love-Interest, sprich eine Liebesgeschichte. Also eine perfekte Mischung aus Genre-Üblichem und doch genügend Besonderem, das das Buch aus dem Durchschnitt heraushebt.
Der Titel hieß ursprünglich „Die Klosterkatze“, wurde dann aber in „Die Lauscherin im Beichtstuhl“ geändert. Meiner Meinung nach zu Recht.
VI. Interviews mit Agenten
Literaturagenten dienen Verlagen mehr und mehr als Scouts, den Autorinnen und Autoren als Makler auf dem Literaturmarkt. Ich habe deshalb sieben der renommiertesten deutschen Literaturagenten dieselben Fragen gestellt. Damit wollte ich die ganze Bandbreite zeigen. Auch Agenten sind Menschen und haben persönliche Vorlieben. Nicht jeder hat zu jeder Frage die gleiche Meinung. Dennoch zeigt sich, dass die entscheidenden Fragen von allen ähnlich beantwortet werden.
Herzlichen Dank an alle sieben, die sich die Mühe gemacht haben, die Fragen zu beantworten.
Beteiligt waren die Agenturen:
Uwe Neumahr von AVA : AVA wurde 1997 von dem Weitbrecht-Verleger Roman Hocke gegründet, vertritt den gesamten Belletristik-Bereich und ist Agent von Sebastian Fitzek, Katharina Timm und Michael Ende.
http://www.ava-international.de/
Natalja Schmidt von Schmidt & Abraham : Die Agentur wurde 2005 gegründet, vertritt Fantasy, historischen Roman, Krimi & Thriller. Christoph Hardebusch und Sabine Wassermann werden unter anderem vertreten.
http://www.schrift-art.net/
Andreas Brunner , 2003 aus der Agentur Diana Voigt hervorgegangen, betreut Belletristik-Autoren und Sachbuchtexte, vor allem zu Zeitgeschichte, Politik, Film und Theater. Unter anderem werden die Autorinnen Iris Kammerer und Carla Rot vertreten.
http://www.literaturagentur.at/
Lianne Kolf gründete 1982 ihre Literaturagentur, vertritt unter anderem das Ehepaar Iny Lorentz.
http://www.agentur-kolf.de/
Michael Gaeb gründete seine Literaturagentur 2003, vertrittLiteratur, historische Romane, Krimis und Kinderbücher, vertritt zum Beispiel
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