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Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition)

Titel: Drei Wünsche hast du frei: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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Lawrence in einem lauten Flüstern.
    Ich versuche die Antwort zu verstehen, aber die Worte des zweiten Sprechers rauschen an mir vorbei.
    »Du bist jetzt seit fast einer Woche wieder auf der Erde! Du wirst’s nie rausfinden, wenn du nicht das Risiko eingehst und dich ihr zeigst. Und übrigens, ich finde dich fürchterlich in dieser Uniform!«
    Keine hörbare Antwort.
    »Ich will damit auch nur sagen …«
    »Mit wem redest du da?«, frage ich, als ich vor ihm stehe. Mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das unter keinen Umständen Lawrences Mutter sein kann. Allein deshalb nicht, weil sie viel zu laut redet, um zwei Mal hintereinander unverständlich zu bleiben. Ich lehne mich mit hochgezogenen Augenbrauen an den Rahmen der Wintergartentür. Lawrence setzt sich hastig auf und verharrt sekundenlang wie ein Hirsch im Scheinwerferlicht.
    »Mit mir«, sagt er. »Ein Dialog aus einem Stück, das die Theater-AG im Herbst aufführen will.«
    »Was für ein Stück?«, frage ich.
    »Ist wirklich nicht wichtig«, antwortet Lawrence mit einem scharfen Seufzer.
    »Wieso? Ich hab doch bloß gefragt.« Wow, Lawrence – wird so schlimm nicht gewesen sein.
    »Nein, nein, ich meine damit nicht, dass du nervst. Einfach … ach, ich weiß nicht. Vergiss es.«
    »Äh … okay«, sage ich. Dann geht mir auf, dass ich meine Getränkedose in der Küche stehengelassen habe, und mit einem wachsamen Blick zu Lawrence hin drehe ich mich um, um sie zu holen. Ich glaube wirklich, er sollte sich den Espresso nach Ladenschluss wieder abgewöhnen.
    »Viola.«
    Ich bleibe stehen. Die Stimme, die gerade meinen Namen ausgesprochen hat, gehört nicht zu Lawrence. Ich fahre herum.
    Ein Junge mit goldfarbenener Haut steht neben dem Sofa, auf dem Lawrence sitzt. Er hat lockiges schwarzes Haar, so dunkel, dass es mich an den Nachthimmel erinnert, und trägt eine dunkelblaue Jacke, die links auf der Brust mit einem verschnörkelten I bestickt ist. Mit einer Hand umklammert er einen Strauß Rosen, von denen jede einzelne eine andere Farbe hat – Rot, Dunkelrosa, Pfirsich, Koralle, Gelb, Blasslila und dann noch mehrere Farben, von denen ich gar nicht gewusst habe, dass es sie bei Rosen überhaupt gibt. Lawrence lächelt dem Jungen zu, bevor er aufsteht und sich neben ihn stellt.
    Wann ist der eigentlich hier reingekommen?
    Der Junge legt den Rosenstrauß auf einem Tischchen ab. Er hat ihn so fest umklammert, dass die Blätter am unteren Ende ganz zerdrückt sind.
    »Lawrence? Willst du mich nicht vorstellen?«, frage ich.
    Die Art, wie der Junge mich anstarrt, mit dunklen, auf mir ruhenden Augen, ist eine Spur verstörend. Fremde sollten nicht so starren. Der Junge macht einen Schritt auf mich zu. Sofort mache ich einen Schritt rückwärts. Irgendwie bringt er es fertig, dass mir ganz anders wird, aber es hat mehr von Schmetterlingen im Bauch als von echter Furcht.
    »Kennst du ihn denn nicht?«, fragt Lawrence vorsichtig. »Sieh noch mal hin.«
    Worauf will er eigentlich raus? Ich betrachte den Jungen noch ein paar Sekunden lang. Ich sehe etwas Sanftes in seinen Augen, etwas, das mich vielleicht zum Lächeln bringen würde, wenn ich von der ganzen Situation nicht so verwirrt wäre. Nur einer Sache bin ich mir vollkommen sicher – ich kenne ihn nicht.
    »Hast du den Verstand verloren?«, frage ich Lawrence, während ich den Blick von dem Fremden losreiße.
    »Ich weiß schon, dass ich mich leicht verrückt anhöre, aber hör mir einfach nur zu, in Ordnung?«, antwortet Lawrence. »Denk nach. Denk mal scharf nach, Vi. Ans Malen und wie du mit Aaron zusammen warst und an diesen Jahrmarkt auf dem Parkplatz und … das Marshmallowspiel, das wir manchmal spielen. Bist du dir wirklich sicher, dass du den Typen hier nicht doch schon kennst?«
    Schön. Ich versuche mich auf Lawrences Worte zu konzentrieren. Malen, Aaron, Jahrmarkt, das Marshmallowspiel. Nichts von alldem hat irgendwas mit diesem Jungen zu tun, der mich inzwischen so bohrend anstarrt, dass ich unwillkürlich die Arme vor der Brust verschränke.
    »Nein«, sage ich, als ich mir vollkommen sicher bin, dass das Gesicht des Jungen in meinem Gedächtnis nicht gespeichert ist.
    »Du bist dir da ganz sicher.«
    »Ja.«
    »Schon in Ordnung«, sagt der Junge zu mir, bevor Lawrence den Mund aufmachen kann.
    Mein bester Freund schüttelt den Kopf und seufzt. Der Junge zeigt mit der Hand zu den Rosen hin. »Die da sind für dich. Ich werd sie einfach … hier liegen lassen«, sagt er,

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