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Drei Wunder (German Edition)

Drei Wunder (German Edition)

Titel: Drei Wunder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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rübergehen.« Sie deutete zur Bar. Bowie folgte ihrem Blick zu Mac. Der Stuhl neben ihm war frei.
    »Das ist dein Dad?«, fragte Bowie. »Der ist ja süß.«
    Das war nicht das erste Mal, dass Olivia das über ihren Vater hörte, aber sie wurde trotzdem rot und zappelte verlegen herum.
    »Also gut«, seufzte Miles und packte Bowie an den Schultern. »Gehen wir, bevor sie uns deinetwegen doch wieder rauswerfen. Ich denke mal, das ist meine letzte Chance zuzusehen, wie Graham einen Anfall bekommt, weil du versehentlich seine Discokugel kaputtmachst.«
    Bowie jubelte und gab Miles einen begeisterten Schlag auf den Rücken. »So ist es recht«, sagte sie und hakte sich bei Olivia ein. »Und jetzt gehen wir uns mal verabschieden.«

6
    »Du wirst auf der Stelle umfallen , wenn du das siehst.«
    Nach einer Berg- und Talfahrt in Miles’ moosgrünem Golf, bei der es einem schlecht werden konnte, zog Bowie Olivia schließlich aus dem geparkten Auto und auf den glitzernden Gehweg. Sea Cliff war weitaus glamouröser als jede Gegend, die Olivia bisher gesehen hatte, mit riesigen Villen, die von kunstvoll beschnittenen Büschen eingerahmt und deren Haustüren von imposanten Löwenstatuen flankiert wurden. Miles stand vor einem hohen schmiedeeisernen Tor, das etwas von der Straße zurückgesetzt war, und wartete darauf, dass die Mädchen ihm folgten.
    »Wer wohnt hier?«, fragte Olivia und ging hinter Bowie den Gehweg entlang.
    »Gram Potter«, antwortete Bowie, deren Absatz gerade in einem Spalt stecken blieb, weshalb sie über die Rinne stolperte. »Er macht diese Party jedes Jahr. Das ist so eine Art Frühlingstradition. Alle treffen sich morgens in den öffentlichen Gemeinschaftsgärten, um eine gute Tat zu vollbringen und den Boden für die Bepflanzung vorzubereiten. Und dann kommen alle zu Graham, hauptsächlich deshalb, weil er im unglaublichsten Haus des Universums wohnt.« Sie deutete auf einen Steinpfad, der von in die Erde eingelassenen Lichtkugeln erleuchtet wurde.
    Hohe Hecken umgaben das Grundstück, und über den Rasen waren mehrere kleine Brunnen verteilt, mit nackten Cherubskulpturen, die Wasser in Brunnenschalen spuckten. »Grahams Vater hat glaube ich irgendeine total bekannte Software erfunden«, erzählte Miles und schob, während er weiterlief, die Hände tief in seine Hosentaschen. »Jedenfalls irgendwas, was mit Computern zu tun hat.«
    Olivia blieb der Mund offen stehen, als das Haus in Sicht kam. Es war buchstäblich in die Klippen hineingebaut. Das Dach war mit gewölbten spanischen Ziegeln bedeckt, und die wandhohen Fenster gaben den Blick frei auf eine Einrichtung, die geradewegs aus den Seiten eines dieser Designmagazine, die Olivias Mutter am Flughafen gekauft und nie zu Ende gelesen hatte, zu stammen schien.
    »Bist du sicher, er hat nicht überhaupt den Computer erfunden?«, fragte Olivia verblüfft.
    »Hab ich es dir nicht gesagt?«, lachte Bowie und zog Olivia über den akkurat geschnittenen Rasen. Olivia erwartete, dass gleich eine Alarmsirene losging oder ein Rudel Hunde laut bellend um die Ecke schoss. Doch Bowie schien sich hier gut auszukennen.
    Miles und Olivia folgten ihr durch eine Glasschiebetür in die hell erleuchtete Küche, wo eine Gruppe Jugendlicher um eine Kochinsel versammelt war und manche versuchten, Eier auf einem Hackbrett zu balancieren. Einige von ihnen trugen weiße Baumwolltücher um eine Schulter gebunden und schiefe Blumenkronen auf dem Kopf.
    »Es ist Tag-und-Nacht-Gleiche«, erklärte Bowie und deutete auf die Eier. »Da muss man ein Ei auf seiner Spitze balancieren können.«
    Olivia schluckte und zwang sich zu einem Lächeln, zupfte am Stoff ihres langen schwarzen Kleides, als könnte sie sich so in Luft auflösen. Sie war vollkommen overdressed. Diejenigen Partygäste, die nicht in Bettlaken gekleidet und mit Girlanden geschmückt waren, trugen abgerissene alte Jeans und bedruckte T-Shirts über langärmeligen T-Shirts. Olivia knüllte ihren Schal zu einem Ball, stopfte ihn in ihre Tasche und wünschte, sie könnte beides die nächste Toilette hinabspülen.
    Bowie nahm ein paar Gläser von der Marmortheke und verschwand durch die Tür nach draußen auf die Veranda, wo eine ganze Reihe von Jungs um ein Fass herum standen. Die meisten trugen eine selbstgemachte Toga. Bowie gab ihr ein Zeichen, dass sie gleich wieder zurück sein würde, und deutete auf Miles, der sich in der Frühstücksecke mit einem Mädchen unterhielt.
    Olivia ließ unruhig den Blick in der

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