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Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Titel: Drei Wunder zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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seinen Handflächen. »Ich arbeite im Yachtclub in der Stadt. Aber schon seit meiner Kindheit wohne ich jeden Sommer bei Rosanna.«
    Hazel verspürte einen kurzen Stich. Sie war eifersüchtig. Hatte denn jeder hier auf dem Anwesen schon seit ewigen Zeiten bei Rosanna und Billy gewohnt? Sie stellte sich den kleinen Luke vor, der am Strand und im Meer spielte, die Tiere fütterte und auf der Terrasse im Kreis der Familie aß. Rosanna und Billy waren ihre Eltern, doch es schien, als ob Luke und alle anderen längst etwas mit ihnen gemein hatten, was sie selbst nie haben würde.
    »Was ist mit deinen Eltern?«, fragte Hazel. Die Frage kam etwas schroffer heraus, als sie es beabsichtigt hatte. »Ich meine, wo lebst du denn den Rest des Jahres?«
    »Geboren wurde ich in Virginia, aber wir sind viel umgezogen«, erklärte Luke. »Mein Vater ist Militäranwalt. Ich schaffte es in die sechste Klasse, bevor er mich ins Internat schickte, und dafür sollte ich vielleicht sogar dankbar sein. Nach der Zeit, die ich bei ihm gelebt hatte, war die Schule ein Spaziergang.«
    »Wo warst du denn?«, fragte Hazel. Sie hatte immer wissen wollen, wie es wäre, auf ein Internat zu gehen. Irgendwie stellte sie es sich gut vor. Während des Schuljahrs hatte niemand dort Eltern. Vielleicht hätte sie sich unter diesen Umständen auch wohl gefühlt.
    »An verschiedenen Orten.« Luke zuckte mit den Schultern. »Hauptsächlich in Maryland und D.C. Es dauerte eine Weile, bis wir das Richtige fanden. Aber ich habe es überlebt.«
    Hazel starrte auf den Sand an ihren Füßen. Sie war immer davon ausgegangen, dass sie mit ihren richtigen Eltern nur an einem Ort leben würde.
    »Wie ist es mit dir?«, fragte Luke. »Ich habe gehört, du kommst aus Kalifornien. Wie bist du denn hier gelandet?«
    Hazel zog die Hände zurück in die langen Ärmel ihres T-Shirts und ließ ihr Haar nach vorne fallen. Sie hoffte, das würde ihr Gesicht einigermaßen verbergen. Auch wenn sie die Lüge jetzt schon ein paarmal erzählt hatte, kam sie ihr immer noch nicht flüssig über die Lippen.
    »Meine Eltern sind auf Reisen«, sagte sie laut, mit der gleichen Stimme, die sie manchmal einsetzte, wenn sie in der Klasse aufgerufen wurde und nicht aufgepasst hatte. Es war ein aufgesetztes Selbstbewusstsein, mit dem sie verbergen wollte, dass sie keine Ahnung von dem hatte, was sie da erzählte. »Ich hatte nichts Besseres vor.«
    Zumindest dieser Teil stimmte, und Luke schien ihr auch den Rest abzunehmen. »Wie geht’s weiter, wenn der Sommer vorbei ist?«, fragte er. »Zurück zur Schule?«
    Hazel blickte hinaus über das Wasser und dachte an die sterilen Flure ihrer Highschool, die anonyme Cafeteria, wo sie allein zu Mittag aß. Am Abend der Veranstaltung im Ferry Building hatte sie nur noch ein paar Monate bis zum Schulabschluss gehabt. Sie hatte nicht gewusst, was danach kam. Da war diese Kunstschule in New York, aber sie glaubte immer noch nicht, dass sie das viele Schulgeld wert war. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, jemals in New York zu leben.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte sie mit einem Seufzer, und Luke lachte. Eine Frisbeescheibe landete im Sand neben ihnen, und Luke griff danach. Er blickte zum Wasser und warf sie mit einem ausholenden Schwung einem der anderen Jungs zu.
    »Willkommen im Club«, sagte Luke und klopfte sich den Sand von der Hand. »Ich dachte immer, inzwischen wüsste ich schon eher, was ich will. Es ist nicht so, dass ich mir richtig Sorgen mache, aber meine Mutter ist überzeugt, dass ich mein Leben vergeude, wenn ich nicht ans College gehe.«
    »Hattest du es denn vor?«, fragte Hazel.
    »Ich denke schon. Ich meine, ich gehe zumindest auf keinen Fall zur Armee, wozu mein Vater mir rät«, sagte er. »Ich weiß nicht. Ich habe mit Rosanna darüber geredet. Sie ist die Einzige, die so etwas versteht.«
    Hazel zog die Knie an, umschlang sie und legte das Kinn darauf. »Sie scheint wirklich total in Ordnung zu sein«, sagte sie, und erneut kämpfte diese Mischung aus Stolz und Verwirrung in ihr. Sie liebte es, wenn die Leute nette Sachen über ihre Mutter sagten. Doch gleichzeitig versetzte es ihr einen Stich. Wenn all diese tollen Dinge, die sie da hörte, stimmten, wenn Rosanna so verständnisvoll, großzügig und nett war, warum hatte sie dann Hazel weggegeben? Jetzt, wo sie alles, was ihr entgangen war, mit eigenen Augen sah, war es noch schwerer, nicht enttäuscht zu sein.
    Luke bohrte seine Absätze tiefer in den Sand. »Sie ist

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