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Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Titel: Drei Wunder zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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einen Pappteller in der Hand hielten, weitere Snacks anzubieten. Sie merkte, wie ihre Lippen automatisch ein Lächeln formten, und tat ihr Bestes, um Smalltalk zu machen. Aber es war ihr unmöglich, an irgendetwas anderes zu denken.
    »Es muss wunderbar sein, für Rosanna zu arbeiten«, sagte zum Beispiel irgendein Gast. Und Hazel nickte und beendete in Gedanken ihre Antwort:
    Ja, das ist es. Zuerst dachte ich noch, sie sei meine Mutter.
    »Ich finde die Porträts von diesem Jahr wirklich außergewöhnlich. Rosanna ist so talentiert, nicht wahr?«
    Ja, das ist sie. Aber sie ist nicht meine Mutter.
    Der Abend zog an Hazel wie Nebel vorbei. Nach Rosannas Willkommensrede schlich Hazel sich zur Bar und wollte Luke um ein Glas Wasser bitten. Er hatte alle Hände voll zu tun, mixte Drinks und war überhaupt unglaublich charmant. Es schien, als ob jede anwesende Dame sich so lange wie möglich in seiner Reichweite aufhielte, an seinem sauberen Khakijackett und der gestreiften Seidenkrawatte zupfte oder ihm durchs zerzauste braune Haar fuhr.
    Hazel nahm sich selbst den Wasserkrug und musste den Damen, die Luke bewunderten, heimlich recht geben. Er sah in der Tat sehr gut aus. Der ihr bereits vertraute, warnende Gedanke, dass er ihr Cousin war, machte sich in ihr breit, als ihr gleich darauf einfiel, dass das ja gar nicht mehr stimmte.
    Er war nicht ihr Cousin, denn Rosanna war nicht ihre Mutter. Sie und Luke waren überhaupt nicht miteinander verwandt!
    Diese Erkenntnis kam so unvermittelt, dass sie sich das Wasser übers Handgelenk schüttete. Schnell hielt sie den Krug gerade, wedelte versteckt mit der nassen Hand und hoffte, dass niemand zugesehen hatte.
    »So durstig?«, fragte Luke mit einem Grinsen. Er holte gerade eine Flasche Tonic aus dem Kühlschrank, als er Hazel beim Trocknen ihrer Hand erwischte. »Versuch es mal damit«, sagte er und warf ihr eine Stoffserviette zu, die er aus seiner Gesäßtasche gezogen hatte.
    Hazel fing die Serviette in der Luft auf und tupfte ihren Unterarm trocken. »D…danke«, stammelte sie. Sie merkte, wie ihre Wangen rot wurden, und hoffte, dass er sie nicht mehr anschaute. Gestern waren sie Cousin und Cousine, und heute schaffte er es, dass sie rot wurde? Irgendwie war das alles viel zu verrückt für Hazel. Sie trank ein paar Schluck Wasser und eilte zurück zu den Gästen.
    Hazel hatte gerade die Käseplatten aufgefüllt, als Rosanna sie im Flur des zweiten Stocks aufhielt. »Was meinst du?«, fragte sie, griff nach einem Cracker und steckte ihn in den Mund. »Amüsieren sich alle gut?«
    Hazel nickte und blickte nach unten auf den Teppichboden. »Ich denke schon«, sagte sie. Sie hatte die absolut irrationale Wut, die sie während der Bootsfahrt auf Rosanna verspürt hatte, noch immer nicht völlig überwunden und war ihr deshalb den ganzen Abend aus dem Weg gegangen. Jedes Mal, wenn sie Rosanna im Gespräch mit Freunden sah, erinnerte sie sich daran, was sie beim ersten Kennenlernen empfunden hatte. Sie hatte geglaubt, all ihre Fragen seien beantwortet. Und jetzt musste sie alle aufs Neue stellen.
    »Ihr habt beim Aufhängen ganz wundervolle Arbeit geleistet«, lobte Rosanna und deutete auf eines der Porträts an der Wand. Es zeigte eine ältere Frau in einem Liegestuhl. Sie trug einen übergroßen Sonnenhut, den sie mit einer Hand festhielt, damit er nicht vom Wind davongeweht wurde.
    »Das ist eines meiner Lieblingsbilder«, hörte Hazel sich selbst sagen. Das stimmte. Sie hatte das Gemälde im Studio gesehen und es auf Anhieb gemocht.
    »Wirklich?«, fragte Rosanna erfreut »Das ist Adele. Sie ist ein wunderbares Modell. Ihr Gesicht ist so ausdrucksvoll.«
    Hazel blickte zurück zu der Frau auf dem Gemälde. Rosanna hatte recht. Es war, als ob ein ganzer Katalog von Empfindungen auf Adeles Gesichtszügen zu lesen sei: Überraschung und eine leichte Besorgnis, vielleicht wegen des plötzlichen Windstoßes, aber es lag auch eine hoffnungsvolle Sehnsucht in ihren Augen, als ob sie jemanden vermisste.
    »Das Bild ist wie eine Geschichte«, sagte Hazel abrupt. »Du hast zwar nur einen Moment eingefangen, aber dahinter befindet sich eine ganze Geschichte. Ihre Geschichte. Es ist wundervoll.«
    Hazel sah schnell wieder nach unten auf den Teppich, und es war ihr plötzlich peinlich, dass sie so viel gesagt hatte. Sie spürte Rosannas Blick vom Gemälde zu ihrem gesenkten Kopf wandern.
    »Ich kam heute Morgen in dein Zimmer, um dir noch ein paar abgelegte Kleidungsstücke zu

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