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Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Drei Wunder zum Glück (German Edition)

Titel: Drei Wunder zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Bullen
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war eine Person, die ein Kind hielt, und zuerst dachte Hazel, es sei der Mann mit dem kleinen Jungen, der den Möwen das Brot hingehalten hatte.
    Doch als die Gestalt sich drehte, konnte Hazel erkennen, dass es eine Frau mit langem, blondem Haar und einem kleinen Kind war. Hazel machte ein paar Schritte in Richtung Fähre und schirmte ihre Augen vor den hellen Lichtern des Kais ab, um besser sehen zu können.
    Das Kind langte mit beiden Armen über die Reling, und Hazel sah ein Glitzern in seinem Haar. Das Mädchen aus dem Waschraum! Das Mädchen, das sie beim Händewaschen gesehen hatte. Der Wind frischte auf, und Hazel konnte hören, wie dieses Mädchen voller Vergnügen jauchzte und etwas immer und immer wieder sagte. Sie winkte, und es klang, als sagte sie: »Wiedersehen, sehen. Wiedersehen, sehen.«
    Ohne nachzudenken, hob Hazel auch die Hand und winkte zurück zu dem kleinen Mädchen und ihrer Mutter, während die Fähre sie weiter wegbrachte.
    Die Frau trug ihre Tochter auf einer Hüfte, schüttelte ihr Umhängetuch zurück und hob die Hand, um ebenfalls zu winken. Etwas blitzte kurz auf, die Lichter des Hafens wurden von einer Kette um den Hals der Frau reflektiert. Hazel merkte, wie ihr Puls plötzlich schneller ging, als sie sich über das Geländer beugte und mit zusammengekniffenen Augen zur Fähre hinüberstarrte, die Hand mitten im Winken wie erstarrt.
    Es war eine Muschel. Die Halskette! Ihre Hand fuhr rasch an ihre Kehle, und sie spürte die Kühle der Kette, die Jaime ihr geschenkt hatte, die Glätte der Muschel an ihrer Haut.
    Die Frau, die Hazel im Waschraum gesehen hatte. Die Frau mit der Tochter.
    Ihr Haar war blond gefärbt, aber es war immer noch lang und lockig, und die kleinen dunklen Augen waren unverkennbar.
    Jaime!
    Hazel hob die Hand wieder, winkte, zuerst ein wenig, dann in immer größeren Kreisen mit den ganzen Armen. Sie wollte rufen, Jaime zurufen, sie solle zurückkommen. Den Kapitän bitten, umzukehren.
    Aber nichts kam heraus.
    Die Frau auf dem Schiff zog ihr Umhängetuch wieder nach vorne und drückte ihre Tochter an sich. Sie drehte sich mit ihr um und ging hinein. Beide verschwanden im weichen, gelblichen Licht der Kabine.

34
    Ganz langsam wachte Hazel auf. Es war Morgen.
    Und es dauerte ein bisschen, bis sie sich erinnerte, wo sie war. Ein helles Viereck von Licht fiel auf den Boden neben ihrem Bett, und sie konnte zwischen den Falten der grünweißen Vorhänge vor dem Fenster sehen, dass die Sonne schien. Sie lag im Bett, auf ihrer alten, klumpigen Futonmatratze in San Rafael.
    Sie war zu Hause. Es war Frühling. Und endlich hatte der Regen aufgehört.
    Sie lag still und schloss wieder die Augen, ließ die vergangene Nacht noch einmal vor ihrem geistigen Auge ablaufen. Ihre Tasche auf der Fähre. Billy an der Bar. Rosannas Foto auf der Staffelei.
    Jaime.
    Hazel setzte sich abrupt auf. Hatte sie wirklich Jaime auf der Fähre gesehen? Es war so dunkel gewesen, und aus dieser Entfernung konnte man sowieso nicht sicher sein. Es hätte jede andere Halskette sein können.
    Aber nein. Sie musste es gewesen sein. Sie hatte genauso ausgesehen wie damals, bis auf das Haar. Hazel lächelte. Jaime war jetzt Blondie. Sie sah natürlich älter aus und glücklicher. Genau so, wie Hazel sie sich in der Zukunft vorgestellt hatte. Zufrieden und selbstbewusst aufgrund von allem, was sie erfahren und gelernt hatte, und auch aufgrund ihrer Ziele.
    Welche Ziele hatte sie denn wohl?, fragte sich Hazel. Wohnte sie in der Nähe? Die Fähre fuhr nach Marin County, und von dort konnte sie überallhin gefahren sein. Aber war es nicht auch möglich, dass sie die ganze Zeit Nachbarn gewesen waren?
    Hazel erinnerte sich an das kleine Mädchen, das sie im Waschraum und dann wieder auf der Fähre gesehen hatte. Jaimes andere Tochter. Ihre Halbschwester.
    Früher hätte der Gedanke, dass ihre leibliche Mutter ein anderes Kind bekommen – und es behalten – hatte, Hazel wahrscheinlich mit Wut und brennender Eifersucht erfüllt, wenn sie an all das dachte, was ihr entgangen war.
    Doch als sie sich jetzt aus dem Bett schälte, um ihren Tag zu beginnen, empfand sie nichts davon. Sie war genau dort gewesen, wo sie hatte sein müssen, hatte all die Dinge getan, die sie hatte tun müssen. Und deshalb war sie genau der Mensch, der sie jetzt war. Sie hatte nichts verpasst.
    Hazel ging ins Badezimmer. Sie fragte sich, was Jaime wohl gerade tat, und wusste, dass es nicht unmöglich wäre, sie zu finden. Sie stellte

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